Nach 3, 5 Wochen mit dem Stillen beginnen? (Prolaktinom)

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Nach 3, 5 Wochen mit dem Stillen beginnen? (Prolaktinom)

Guten Morgen! Mein Sohn ist heute 24 Tage alt. Ich hatte mich gegen das Stillen entschieden. Der Grund war, dass ich ein Prolaktinom habe und ich um schwanger zu werden, Bromocriptin nehmen musste, um den Prolaktinspiegel zu hemmen. Für mich war das irgendwie ein Hindernis zu stillen. Ehrlich gesagt, habe ich mich aber auch nicht danach erkundigt. Ich hatte etwas Sorge, dass es wenn ich stille noch schlimmer wird. Also habe ich direkt nach der Geburt 2 Abstilltabletten bekomme. So ganz glücklich bin ich aber nicht, dass ich mich einfach so dagegen entschieden habe. Hinzu kommt, dass mein sohn dolle Probleme mit Luft im Bauch hat und ich mir jetzt denke, dass es vielleicht wenn ich stillen würde, nicht so schlimm wäre?!?!??? Nach ein paar Tagen ist mir aufgefallen, dass ich wenn ich etwas Druck auf die Brust ausübe, Milch kommt. Habe mir gedacht, dass es normal ist. Nun sind es wie gesagt 24 Tage her, ich sitze am Frühstückstisch und stelle fest, dass mein Shirt an meiner Brustwarze nass ist. Es triit Milch aus. Ohne jeglichen Druck. Jetzt habe ich eben ein bischen im Internet gelesen, ob man mit Prolaktinom stillen kann und habe gesehen, dass es die ein oder andere Mama auch macht. Deshalb meine Frage: Wäre es 1. möglich jetzt noch mit dem Stillen anzufangen? 2. möglich nach den Abstilltabletten noch zu Stillen? 3. Würde der Kleine überhaupt satt werden? Immerhin trinkt er pro Mahlzeit ca 120ml und das alle 3 Stunden. 4. Überhaupt sinnvoll? 5. Welche Auswirkung hätte es auf das Prolaktinom? Denke da ein bischen an den Kleinen, und dass es für ihn vielleicht angenehmer für seinen Bauch ist. LG Urmelie84

von Urmelie84 am 11.10.2013, 09:36



Antwort auf: Nach 3, 5 Wochen mit dem Stillen beginnen? (Prolaktinom)

Liebe Urmelie84, du erlebst etwas, was dir Mut machen will: Trotz Abstilltabletten bildet deine Brust Milch für dein Kind, das passiert sogar recht häufig. Du möchtest Stillen, Milch wird gebildet, es spricht nichts dagegen, dass du es probierst. Am besten probierst du es ganz entspannt, legst dich mit nacktem Oberkörper auf dem Rücken ins Bett (kannst dich mit Kissen etwas in Schräglage bringen) und legst dir deinen kleinen Mann, nur mit einer Windel bekleidet auf den Bauch, mit dem Kopf zwischen die Brüste. Es kann gut sein, dass er von allein zu suchen beginnt. Falls nicht, kannst du einen Tropfen Milch ausdrücken und ihn deinem Sohnemann auf die Lippe tröpfeln. Beobachte, was passiert. Ihr habt keine Eile, es läuft nichts davon. Entscheidend ist, ob er andockt und im Stande ist, so an der Brust zu saugen, dass die Milch fließt. Wenn er das schafft, dann geht es im nächsten Schritt darum, ihn so häufig wie möglich anzulegen, ggf. mittels Brustkompression und Super-Wechselstillen dazu beizutragen, dass dein Kleiner so viel Milch wie möglich dabei abbekommt, aber dazu können wir die mehr schreiben, wenn es tatsächlich mit dem Andocken klappt. Zunächst einmal kannst du das wirklich ganz sorgenfrei und zuversichtlich ausprobieren :-) Wie sich das Stillen auf dein Prolaktinom auswirkt, kann ich dir nicht sagen; das solltest du mit deinen behandelnden Ärzten besprechen. Grundsätzlich aber ist ein Prolaktinom KEIN Stillhindernis! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 11.10.2013