Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mütter (an Biggi und andere)

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Frage: Mütter (an Biggi und andere)

Mitglied inaktiv

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Hallo, angestoßen durch ein Posting weiter unten möchte ich gerne mal wissen, warum die Generation unserer Mütter eigentlich so wenig Vertrauen in die Muttermilch hat. Seit ich stille, muss ich mir anhören, dass mein Sohn davon doch nicht satt wird, er mal "was Ordentliches" braucht, er mit dieser "dünnen Suppe" ja auch nicht durchschlafen kann, "der arme Kerl" doch nun endlich mal "was Festes" braucht. Der arme Kerl ist übrigens 4 Monate alt und das Stillen klappt super. Abgesehen davon, dass es mich nervt und ich als Konsequenz den Kontakt auf das Nötigste beschränke, frage ich mich, woher das kommt. Hat jemand eine Erklärung? Danke und Gruß, Maren


Biggi Welter

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? Liebe Maren, stell dir mal vor, es gäbe für dich kein Internet, Du bist in einer Gesellschaft groß geworden, in der - überspitzt ausgedrückt - der Herr Pfarrer, der Herr Lehrer und der Herr Doktor für die große Mehrheit der Menschen eine unangefochtene Autorität sind und Du erlebst, dass sich in der Technik fortwährend riesige Neuheiten auftun. Von frühester Kindheit an wirst Du geprägt durch das Verhalten deiner Eltern, die in bester Absicht und nicht selten gegen ihr Gefühl handeln, weil „man" Kinder so erziehen muss. Die Medien, die dir zur Information zur Verfügung stehen sind eher einseitig und Vorbilder, die von dem, was die Mehrheit tut, abweichen, gibt es ebenfalls so gut wie keine. Wie würde wohl dein Weltbild aussehen? In dieser Situation haben sich unsere Mütter und Großmütter befunden und sie haben das getan, was aus ihrer Sicht heraus, das Beste für ihre Kinder - uns - war. Ich kenne eine Frau, deren erster Sohn 1958 geboren wurde. Sie hat erzählt, wie sie weinend neben dem Bett ihres ebenfalls weinenden Kindes saß und die Minuten gezählt hat, bis sie ihn aus dem Bett herausnehmen und füttern durfte. Aber sie wollte ihrem Kind ja auf keinen Fall schaden, also hat sie sich strikt an die Anweisung des Arztes gehalten. Ihr Baby hatte - wie sich wenige Wochen nach der Geburt herausstellte - einen Herzfehler und musste ins Krankenhaus. Diese Mutter hat es 1958 (!) durchgesetzt, dass sie mit ins Krankenhaus konnte. Aber sie hat sich all die langen Wochen nicht getraut, ihr Kind aus dem Krankenhausbett zu nehmen, wenn es nicht gerade die offizielle Fütterzeit war oder das Kind gewickelt wurde. Sie hat mit aller Kraft ihre Tränen unterdrückt und neben ihrem Kind ausgeharrt, froh, dass sie zumindest in seiner Nähe bleiben durfte. Auf keinen Fall wollte sie riskieren, dass sie dieses in den Augen der Ärzte riesige Privileg - am Tag auf einem Stuhl neben ihrem Kind zu sein und es selbst füttern und wickeln zu dürfen, verliert. Kannst Du dir vorstellen, wie diese Frau sich gefühlt haben muss und wie sie sich heute fühlt, wenn sie ihre Schwiegertochter mit den Enkeln erlebt? Diese Frau war mit Sicherheit eine Pionierin, eine Revoluzzerin, die immerhin den Mut hatte, sich gegen eine vollständige Trennung von ihrem kranken Kind aufzulehnen. Aus heutiger Sicht lässt sich leicht sagen „Warum hat sie nicht auf ihr Gefühl gehört und ihr Kind in den Arm genommen?" Wir heute haben die Möglichkeit, uns zu informieren, eine zweit oder dritte (ärztliche) Meinung einzuholen, die Klinik zu wechseln. Doch welche Möglichkeiten standen unseren Müttern offen? Unseren Müttern wurde einleuchtend erklärt, warum sie wie mit ihren Kindern umzugehen hatten und sie haben es geglaubt. Ich denke sogar, sie hatten oft gar keine andere Wahl als das zu glauben, was ihnen gesagt wurde und was sie in der ihnen zur Verfügung stehenden Literatur nachlesen konnten. Wie alle Mütter wollten sie nur das Beste für ihre Kinder und das Beste war laut damaligen Zeitgeist nicht die Muttermilch. Hochglanzbroschüren mit Bildern von glücklichen, wohlgenährten Babys und ihren strahlenden Müttern gab es auch damals und die Skepsis gegenüber dem gedruckten Wort war noch nicht so verbreitet wie heute. Der Geist der Zeit lautete „sei modern" und stemme dich nicht gegen den Fortschritt. Stillen war sicher nicht modern. Nun erleben unsere Mütter heute als Großmütter, dass wir es so ganz anders machen. Sie sehen, dass wir andere Entscheidungen treffen, Autoritäten anzweifeln und andere Prioritäten setzen. Ein Teil unserer Mütter wird voll Wehmut erkennen, dass wir das leben, was sie in ihrem Inneren gefühlt und nicht gewagt haben. Das sind Mütter wie die Frau, die ich oben erwähnt habe. Sie leidet heute nochmals, wenn sie erlebt, wie ihre Schwiegertochter stillt und ganz selbstverständlich das Kind jederzeit auf den Arm nimmt, im Tragetuch trägt und all die Dinge tut, die ihr vor über 40 Jahren verwehrt wurden. Doch ein Teil unserer Mütter sieht nur, dass es jetzt anders ist und fühlt sich dadurch angegriffen und vor den Kopf gestoßen. Unsere Art, mit den Kindern umzugehen und das Stillen, stellt in Frage, dass sie gute Mütter waren (und sind). Es ist für sie schwer zu akzeptieren, dass es heute „anders" ist, denn das gibt ihnen das Gefühl, dass sie „falsch" gehandelt haben - ein schlechtes Gefühl. Sie können kein Vertrauen in die Muttermilch haben, weil ihnen dieses Vertrauen gründlich abtrainiert wurde und dazu kommt dann in vielen Fällen auch noch dieses unangenehme Gefühl, das einen Menschen beschleicht, der erlebt, dass sein eigenes Verhalten als falsch hingestellt wird. Je älter ich werde und vor allem je älter meine Kinder werden, um so mehr beschäftigt mich dieses Thema und damit auch der Gedanke, wie wird es sein, wenn meine Kinder Eltern werden, wie werde ich mich fühlen, wenn sie andere Wege gehen als ich sie gegangen bin? Es ist wirklich ein schwieriges Thema und es ist sicher wichtig, dass wir uns ab und zu bewusst machen, dass unsere Mütter uns nicht in besserwisserischer Form ärgern wollen, sondern damit zurecht kommen müssen, dass ihr Weltbild auf den Kopf gestellt wird. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Maren! Ja, diesen Ratschlag erhält man immer dann, wenn man die Frage:"Schläft er/sie durch?" verneint. Ich nicke dann nur freundlich, bedanke mich für den Ratschlag u. zwinkere meiner Tochter (6 Monate) zu... Meine Mutter erzählte mir, daß früher aufgrund der Belastung der Muttermilch mit Schadstoffen vom Stillen abgeraten wurde. Sie hat Ihre Milch daraufhin auswerten lassen u. Ihre Kinder gestillt (sehr zum Entsetzen aller...!)Damals wurde die Ersatznahrung sehr propagiert u. den Müttern eingeredet,daß es nichts besseres (auch nicht die Muttermilch) gäbe. Das Fläschen am Abend ("was Richtiges!") sollte die Kinder halt zum durchschlafen bringen. Meine Tochter nimmt sich z. Zt. mehr als die Hälfte ihrer täglichen Ration in der Nacht. Sie bekommt die ersten Zähnchen u. entdeckt die Welt als riesengroßes Wunder... Wie kann sie dann tagsüber noch Zeit zum Trinken finden ;-))??? Ärgere Dich also nicht und lasse Dich nicht verunsichern, sondern stille Dein Baby so lang wie Du (ihr) möchte(s)t. Liebe Grüße Anja


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Hallo Maren, ein trauriges Thema wie ich finde. Lies dir mal Babyratgeber aus den 60ern durch ... GRAUSAM sage ich dir. Die Werbung tat ihr übriges. Die Generation unserer Mütter bekam ihren Mutterinstinkt hinsichtlich des stillens, schreien lassens, etc. durch die damalige "Fachliteratur" völlig zerstört. Der Instinkt, das eigene Bedürfniss (!) sagte etwas völlig anderes als der Kinderarzt oder der Ratgeber *erlaubte*, schlimmer noch, es wurden allerlei schreckliche Folgen angedroht, wenn man ... das Baby NICHT schreien liess ... vor Ablauf der 4 Stunden stillte ... länger als 10 Minuten stillte ... So kann das Stillen natürlich nicht funktionieren, dementsprechend wenig vertrauen haben diese Frauen auch weiterhin in die Muttermilch. Dazu kommt: Sich dann einzugestehen, dass man selbst (ohne eigene Schuld) etwas "falsch" gemacht hat ist schwer, sehr schwer! Vor allem, wenn es um die eigenen Kinder geht, bei denen man so darauf geachtet hat, alles "richtig" zu machen. Das Thema Geburt ist ähnlich besetzt, in den 60ern war die *programmierte* Geburt üblich. LG Jenny *die dank ziemlich hippiger Eltern ziemlich anders aufge- und erzogen wurde (c:*


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Hallo! Kenne ich, diese DInge. Meine Schwiegermutter meint auch ständig, dass ich dann wohl doch mal endlich die Flasche geben muss, wenn der Kleine (5 1/2 Monate) öfters trinken will un ja angeblich nicht satt wird. Von meiner Mutter weiß ich, dass man ihr im Krankenhaus schon gesagt hat, sie könne sowieso nicht stillen, sie hat es aber trotzdem gemacht, mit zufüttern und nur 4 WOchen, aber immerhin. Meine Schwiegermutter hatte beim ersten Kind eine Brustentzündung und hat bei en zwei weiteren dann auch einfach im Krankenhaus schon die "Abstillspritze" bekommen, da sie sonst wider eine Brustentzündung kriegen würde, Schrecklich! Ich bin froh, in einem stillfreundlichen Krankenhaus gewesen zu sein und mittlerweile habe ich soviel Selbstbewusstsein, dass mir die tollen Ratschläge egal sind! Alos: nicht verunsichern lassen! LG, Toni


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Meine Schwiegermutter ist auch so ein Fall. Ich glaube sogar, dass sie das Stillen richtig verabscheut. Ihr Standardspruch: "Ich habe meine vier Kinder bestens mit der Flasche groß bekommen." Sie hat ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Stillen auch an ihre Töchter weiter gegeben. Ich rede mit ihr nicht über das Stillen, sondern mache es einfach. Basta! Meine Mutter hingegen hat - entgegen dem damligen Trend - meinen Bruder und mich gestillt. Ich glaube, nicht besonders lange, aber wenigstens ein paar Wochen. Ich denke, ein Grund für diese Stillablehnung war die allgemeine Technikgläubigkeit der damaligen Zeit: Wir können alles - und das noch viel besser! Inzwischen sind wir zum Glück wieder etwas zurückhaltender. Manche Wunder lassen sich einfach nicht nachahmen - dazu gehört Muttermilch. Außerdem stehen Genuss und "gute" Lebensmittel wieder hoch im Kurs. Muttermilch ist halt das erste Öko-Produkt im Leben eines Menschen (O; Kirsten


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Liebe Maren, meine Süße ist auch vier Monate alt, das Stillen klappt super und ich hoffe, daß es auch noch lang so bleibt - sie und ich sind nämlich sehr zufrieden damit! Daß viele "andere" sich Gedanken über mögliche Mangelernährung machen läßt mich natürlich auch nicht kalt, aber durch einige Gespräche habe ich den Eindruck bekommen daß es meist unsere Müttergeneration bzw. zeitnah an ihnen dran ist, die die Muttermilch nicht für voll nehmen. Vielleicht liegt es daran, daß in den 60ern, 70ern und auch Anfang der 80er Kunstmilch total im Trend lag, Stillen war eine zeitlang ja richtig verpöhnt - die Säuglingsnahrungsindustrie hatte gute Arbeit geleistet!! Das Muttermilch das Allerbeste für unsere Kleinen ist und daß das mittlerweile wissenschaftlich mehr als oft bewiesen wurde, geht manchen einfach nicht in den Schädel - manchmal vielleicht auch nicht, weil es bei den Zweiflern selbst mit dem Stillen nicht so richtig klappen wollte... Minderwertigkeitsgefühle??!??! Lassen wir uns nicht beirren und unseren Babys weiterhin das Beste geben was wir können, alles Gute für Euch! Conny


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Liebe Maren, Du wirfst interessante Fragen auf - zu denen ich ein paar Theorien habe. Ich letztes Monate ein Buch gelesen, das mich sehr erschüttert hat: Adolf Hitler, die deutsche Mutter und ihr erstes Kind von Sigrid Chamberlain Psychosozial-Verlag (Juli 1997) In diesem Buch bespricht die Autorin 1-2 Kinder- und Säuglingsratgeber, die in der Nazi-Zeit entstanden sind und die die ideologische Grundidee in die Kindererziehung einbauen. Das Buch selber fand ich nicht sooo toll, da die Autorin meiner Meinung nach etwas emotional mehr auf das Thema der NS Gräuel eingeht (die sie natürlich zu Recht anprangert) und sozusagen immer wieder davon abweicht, die Auswirkungen auf die Kinder zu beschreiben. Leider sind fast nur 2-3 Seiten wirkliche Analyse enthalten - nämlich die Spätfolgen für die Kinder zusammengefasst. Ausserdem wird nur am Schluss kurz auf die grauenvolle Tatsache hingewiesen, dass dieses Zeug (sorry bitte) bis 1987 aufgelegt und verkauft wurde!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das einzige was "vergöttert" wurde, war das Stillen, aber mit so schwachsinnigen Ratschlägen, dass ich mich frage, wie das hätte klappen sollen – Stundenabstände, nicht kuscheln dabei, etc. Ich habe bei der 2-3 seitigen Analyse geweint, weil ich die Folgen an meiner Mutter und mir gesehen habe. Ich verstehe jetzt auch, warum meine Grossmuttergeneration (1910-15) so anders ist, als meine Mutter / Tanten Generation (1935-40) - die Grossmütter haben z.T. diese Bücher gelesen und meine Muttergeneration hat wohl alles verinnerlicht und die Nachfolgebücher der 60er Jahre haben wirklich noch mal alles schön verstärkt. Meine Mutter hat, ganz nach Anweisung, mich weggestellt, nach Plan gefüttert (noch dazu zu wenig, das hat sie aber erst Monate später gemerkt und mir nur Vorwürfe gemacht, dass ich so viel geschrien hätte - dass es unter anderem auch Hunger war hat sie nicht bemerkt), mich ausschliesslich in "Käfigen" gehalten (Gitterbett, Laufstall). Also, wenn Du Dir das antun willstt, empfehle ich das Buch. Was die heutige Zeit und die Babynahrungsmittel betrifft, habe ich meine eigene Theorie – da ich selber (allerdings in einer anderen Branche) im Marketing und Strategie arbeite denke ich mir folgendes: Hast Du Dir schon mal die Marktmacht der grossen Lebensmittelhersteller angesehen? Was die alles produzieren und wo sie überall ihre Finger drinnen haben? Hast Du gewusst, dass die ganzen Baby-Nahrungsmittelhersteller Forschungskliniken für Kinderkrankheiten, Ärzteweiterbildung, etc. etc. sponsern? Oder gar komplett finanzieren? Wenn ich mir so die Verflechtungen auf hoher Ebene ansehe - wer kennt wenn, wer sitzt wo im Aufsichtsrat, wer sponsert welche Partei/Gremium/Ausschuss/Forschungsstätte/ etc. und was weiss ich, wird das eine ziemlich zähe Sache werden, das Stillen offziell oder gesetzlich noch mehr zu fördern. Mit den Lebensmittelherstellern sind natürlich die Landwirtschaftskammern verbunden - die Milchwirtschaft! Es werden irrsinnige Unsummen ausgegeben, damit mehr (Kuh)Milchprodukte konsumiert werden, überall ist das Zeug drinnen, dabei ist die Milch gar nicht sooo gesund, vor allem nicht in grossen Mengen und für Erwachsene (klar, kein erwachsenes Tier trinkt Milch unter normalen Umständen und schon gar keine Fremdmilch). Und trotzdem kommen immer neue Produkte auf den Markt. Und die Leute kaufen das Zeug! Dabei denkt auch niemand an die armen Kühe, die zum Teil unter grausigen Zuständen gehalten werden, total überzüchtet sind, mit Aufbaumitteln vollgestopft, etc. Das alles und noch mehr steht hinter der Babynahrungsmittelerzeugung. Denk doch an die Diskussionen in Deutschland (in Ö nicht ganz so heftig, aber auch), wegen des Verbots von Werbung für Tabakprodukte. Wahrlich NICHTS Gesundes! Ein Aufschrei! Proteste! Widerstand! Man kann doch die Werbung nicht verbieten!!!! Hallo - es geht um ZIGARETTEN! Das (ich habe selber 10 Jahre geraucht...) ist süchtigmachendes, krankmachendes, stinkendes "Teufelszeug" (jetzt muss ich über mich selber grinsen) - aber bitte, man darf da doch die Freiheit der Werbung nicht beschränken... Was meinst Du dazu? Liebe Grüße Edith


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ganz klar, die Industrie hat es soweit gebracht!


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Huhu, also erstmmal vorweg...ich bin jetzt schon gespannt was Biggi dazu sagt :c) So und nun zu mir...ich selbst wurde auch nur wenige Wochen gestillt und meine Mutter bereut es noch jetzt dass sie sich damals hat einlullen lassen wie die anderen Mütter. Zu dem damaligem Zeitpunkt zwischen 1970 und 1980 (ich weiß nicht ob noch in weiterem Zeitraum) wurden die Kinder zwar auch gestillt...jedoch wurden sie nach dem stillen (was nur 10 minuten dauern durfte) auf die Waage gelegt und dann hatten die Babies natürlich zu wenig getrunken...verständlich! Und dann wurde halt mit der Flasche zugefüttert (das wurde übrigens auch mit meinem Mann gemacht...und er hat noch jahrelang darunter zu leiden gehabt und musste etliche Kuren "durchleben")...was natürlich zum Rückgang der Milch geführt hat und zum schnellen abstillen. Meine Mutter hat mich knapp 2 monate gestillt und das war für damalige verhältnisse sogar noch relativ lang. Sie hat sich jedenfalls sehr gefreut als sie erfahren hat dass ich unbedingt stillen möchte. Als mein Sohn ca 3 Monate alt war, alle Stillprobleme beseitigt waren und er -wegen eines Wachstumsschubes- schier unersättlich schien wollte meine Schwiegermutter mir einreden zuzufüttern weil meine Milch zu dünn sei und mein Sohn nicht mehr satt würde...ich habe zum Glück nie auf sie gehört. Später dann hat sie gemerkt dass "dieses dünne Zeug" meinem Sohn sehr gut tut und sie hat mich nie mehr gedrängt irgendwas dazuzufüttern. SIe hat zwar immer wieder gestichelt woher ich denn wüsste dass er genug trinkt..."Wenn er satt ist hört er von alleine auf!" Das war meine Antwort und dann wars gut. Auch meine Mutter ist nicht so ganz auf dem neuestem Stand obwohl sie das stillen sehr befürwortet...sie ist-wie viele andre- noch immer der Meinung dass auch ein Stillkind Tee braucht (weil die Milch doch schleimig ist und durstig macht) und dass wenn die Mutter mal Durchfall hat die Milch nichts wert ist und man zufüttern müsste...als ich diese "Thesen" wiederlegen wollte war sie ein wenig beleidigt und warf mir doch tatsächlich folgendes an den Kopf" Du musst ja alles besser wissen...du hast noch keine 5 Kinder großgezogen!!" ...Meine Antwort war:" Stimmt...Du aber auch nicht!" (ich habe nur eine Schwester *g*) ...Seitdem hat auch sie mich machen lassen und nichts mehr gesagt :c) ...Ich nehme es ihr auch nicht übel...auch wenn sie das stillen gut findet...sie ist immernoch Opfer ihrer Generation und kann eben nicht anders. Das was ich nur traurig finde ist dass Frauen der heutigen Generationen die alle Mittel und Möglichkeiten haben sich ausreichend und gut zu informieren und sich helfen zu lassen...dass diese sich immernoch so einlullen lassen von den Babykostherstellern und unzureichend ausgebildeten Ärzten, Kinderärzten und Hebammen.... lg KÄferchen


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ich kann mich den beitraegen nur anschliessen. bin selbst jahrgang 1970 und nicht gestillt worden. nach meinung meiner mutter waere ich bei ihr verhungert. sie akzeptiert aber meinen einwand, dass das stillen in dieser zeit auch nicht mit der noetigen ausdauer verfolgt wurde. verbluefft hat sie mich allerdings mit der frage, ob ich meiner 8 wochen alten tochter einen brei anbieten wollte (*kopfschuettel*). als ich selbst nur 6 wochen alt war musste ich wegen eines magen-darm-infekts fuer 4 wochen ins krankenhaus. meine eltern durften mich nicht besuchen, sondern ich wurde ihnen durch eine klappe gezeigt (hart oder?) worunter sie wohl auch sehr gelitten haben, aber "das war eben so". na wie dem auch sei - als ich wieder nach hause kam konnte ich wohl tatellos vom loeffel essen. ich habe das jetzt erst erfahren und bin wirklich geschockt!


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Hallo!!! Meine mutter hat 4 mädchen in den 70ern zur welt gebracht. sie erzählt immer wieder dass sie die kinder im spital immer nur ganz kurz zum stillen bekommen haben und dass natürlich schon im spital die flasche gegeben wurde. wie soll sich da eine gute stillbeziehung entwickeln? auch durften sie nur mit mundschutz sillen. direkt nach der geburt wurden die babys sofort weggebracht und die mütter bekamen sie erst viel später und auch oft nur sehr kurz zu sehen. sie haben sich jedesmal gefreut wenn die schwester einmal vergessen hat oder keine zeit hatte das baby nach dem stillen sofort zu holen. sie erzählt immer dass sie zu wenig milch hatte, hat uns aber zumindest doch 2 oder 3 monate teilweise gestillt. man muss sich vorstellen was das auch für kosten verursacht hat, die künstlich milch war damals im vergleich zu heute ja noch viel teurer. nun hat sie schon 5 enkelkinder, die alle 6 monate voll gestillt wurden und auch noch darüber hinaus. ich wünsche dir noch viel spass beim stillen!!! LG Christine


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