Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

MSR-Disaster

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: MSR-Disaster

simone1506

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Hallo, leider funktioniert er bei mir nicht und ich bin seit dem 12.Lebenstag am zufüttern.Ich habe alles durch was ihn auslösen könnte und alle Register der Milchbildung offen.Nehme schon Domperidon.Denke an der Menge kann es nicht liegen,sie kommt einfach nicht raus.Kopfsache oder doch saugverwirrt? Würde er nur von meiner Vordermilch leben,nimmt er ab.Wann er mal satt ist,dann wenn ich ihn 6h und länger nicht angelegt hatte,wie manchmal nachts und er dann trinkt. Manchmal frage ich mich,warum wissen manche Frauen nicht wohin mit ihrer Milch und dann wiederrum ackern sich einige für paar Tropfen ab. Glaube als einzige Lösung wäre das Oxytocin-Nasenspray noch,was es ja nur in Holland gibt,aber das kanns nicht sein,das ich mich so zu pumpen muß. Es gibt immer wieder Momente zwischen Aufgeben und weitermachen. Alles irgendwie naja.... Simone


Biggi Welter

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Liebe simone1506, wenn Du Milch hast, hast Du auch einen Milchspendereflex. Dieser wird wahrscheinlich durch dein Kind nicht mehr ausgelöst, weil es gewohnt ist an der Flasche zu trinken. Wenn Du jetzt also voll stillen möchtest, musst Du zunächst durch die Pumpe die Milchmenge steigern und dann versuchen, dein Kind an die Brust zu bekommen. Dein Baby hat sich fast zur Flasche hin abgestillt und kann nicht mehr effektiv und korrekt an der Brust trinken. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Du hast jetzt drei Möglichkeiten. Entweder probierst Du es einmal mit dem Brusternährungsset, was aber sicherlich nicht einfach wird (aber durchaus machbar!). Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Du könntest auch komplett abpumpen und die abgepumpte Milch mit der Flasche geben (verwendest Du ein Doppelpumpset?) Oder aber Du stillst ab, aber ich denke, dass dich das auch nicht froh machen würde, oder? Wichtig st es, dass DU in dich hinein hörst und danach eine Entscheidung fällst. Auch wenn Du aufgibst, ist das nicht schlimm, Du bist auch als nichtstillende Mutter eine gute Mutter und manchmal stehen so viele Hindernisse im Weg, dass es wirklich nicht klappen kann. Wenn Du magst, können wir beide gerne einmal telefonieren, schicke mir deine Nummer an biggi@die-welters.de, dann melde ich mich. LLLiebe Grüße, Biggi


simone1506

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Da fällt mir noch ein ...warum habe ich noch Vordermilch wenn doch keine Hintermilch abgefragt wird? Und bis auf den Fettgehalt und die Lactose ist doch kein Unterschied oder?


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