Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchzuckerunverträglichkeit?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchzuckerunverträglichkeit?

Mitglied inaktiv

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Hallo, während ich im Krankenhaus nach der Entbindung lag, hat man mir zur besseren Verdauung Milchzucker gegeben. Mein Sohn hatte an diesen Tagen nach dem Stillen und nachts öfters mit Blähungen zu kämpfen. In den vergangenen drei Tagen war er im Vergleich dazu superentspannt. Jetzt habe ich gestern (um meine Verdauung eben anzuregen) wieder einen Esslöffel Milchzucker zu mir genommen und prompt hatten wir das gleiche Phänomen, wie im Krankenhaus: er war unruhig und hat die ganze nacht mit sich gekämpft. Kann es sein, dass dies mit dem Milchzucker zu tun hat? Geht dieser in die Muttermilch über und quält ihn dann so? Vielen Dank für eine kurze Antwort, viele Grüße Doro


Biggi Welter

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Liebe Doro. das Hauptkohlehydrat der Muttermilch ist Laktose. Hätte das Kind also eine Laktoseunverträglichkeit - die bei Babys so gut wie ausgeschlossen ist, es sei denn das Kind hätte eine Galaktosämie (die aber wiederum ausgeschlossen werden kann, denn dann wäre ihr Kind inzwischen extrem krank oder sogar schon tot, wenn sie nicht erkannt worden wäre) - dann hätte es gar nichts gebracht, die Milchprodukte aus Ihrer Ernährung wegzulassen. Ob nun eine Unverträglichkeit auf das Kuhmilcheiweiß vorliegt, lässt sich so ohne Weiteres auch nicht sagen. Koliken bei Säuglingen können viele verschiedene Ursachen haben, eine Unverträglichkeitsreaktion ist nur eine Möglichkeit. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Da ich nun weder Sie noch ihr Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und Ihnen dann gezielte Tipps geben kann, was Sie tun können. Adressen von Stillberaterinnen findesn Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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