Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchabbau

Frage: Milchabbau

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Liebe Biggi, mein Sohn, 18 Wochen, wurde drei Monate voll gestillt. Seit einem Monat habe ich zwei Mahlzeiten durch die flasche ersetzt (Aventflasch ) Seitdem hat luca totale Probleme gehabt da er sich nur noch rausgeholt hat was drin war und es nicht schaffte während des trinkens neue Milch zu "produzieren". Ich konnte auch die ganze Zeit nur mit Stillhüttchenstillen. Da ich nun inerhalb von wenigen Tagen komplett abgestillt habe traten Probleme auf. Meine Brust fühlt sich an als ob sie blitzeblau wäre. Sobald ich dagegen komme schmerzt es. Die Brust ist zwar schwer doch es sind keine knubbel da. Ausstreichen kalppt nicht und wenn ich abpumpe wird ja wieder neue Milch produziert, außerdem klappt das auch nicht so besonders. Gibt es noch irgendwas was ich unterstützend zum Milchabbauch tun kann? Ist es normal das die Brust erstmal weh tut und wenn ja wie lange dauert das dann. Warte gespannt auf deine Antwort! Liebe Grüße sendet Andrea


Biggi Welter

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? Liebe Andrea, dein Problem ist, dass die Brust als relativ träge reagierendes Organ mit diesem schnellen Abstillen überfordert ist. Jetzt hast Du (mindestens) einen massiven Milchstau, der schnellstmöglich behandelt werden muss. Da Du nicht mehr stillst, musst Du die Brust durch ausstreichen oder abpumpen entleeren (oder aber Du lässt dein Kind doch wieder trinken). Du kannst die Brust vor dem Abpumpen oder Ausstreichen (Stillen) wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Du kannst auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du an der betroffenen Seite ausstreichen oder abpumpen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. (Falls Du dich dazu entschließt dein Kind wieder anzulegen solltest Du alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser.) Sanfte Massage kurz vor oder während des Ausstreichens oder Abpumpens (Stillens) kann ebenfalls hilfreich sein. Nachdem die Brust entleert worden ist, kannst Du die Brust kühlen. Gönne dir Ruhe und gehe sofort zum Arzt, wenn Du grippeähnliche Symptome und/oder Fieber bekommst. Wenn die Verhärtung nach einer Woche konsequenter Behandlung wie oben beschrieben nicht verschwunden ist, solltest Du ebenfalls zum Arzt gehen. Sobald Du den Milchstau überwunden hast, kannst Du das Abstillen erneut und diesmal deutlich langsamer angehen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Es hat sich als sinnvoll erwiesen in der Abstillphase den Kochsalzkonsum zu reduzieren. Keinesfalls verringern solltest Du jedoch deine Trinkmenge. Du kannst und sollst weiterhin nach deinem Durstgefühl trinken. Es gibt auch homöopathische und naturheilkundliche Mittel, die den Abstillprozess unterstützen. Wenn Du dich dafür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/ Arzt oder Hebamme. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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