Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, Ich weiss nicht mehr weiter. Mein Sohn (3 1/2 Monate) wurde bisher voll gestillt. Vor ca. einem Monat wurde das Stillen zum Problem. Nachdem ich sämtliche Stillpositionen ausprobiert hatte, hat sich mein Sohn nur noch bereiterklärt, im Liegen gestillt zu werden (er auf dem Bauch (!), ich links oder rechts von ihm). Bis vor einer Woche ist das auch gutgegangen, dann begann er, auch in dieser Position nur noch zu schreien bzw. nach ein paar Schlucken zu schreien. Heute habe ich dann probiert, Milch abzupumpen und sie ihm aus der Flasche anzubieten. Auch in dieser Form hat er die Milch nach ein paar Schlucken verweigert, sogar am Pezziball (das Gesicht verzogen als würde ihm die Milch nicht schmecken). Nun gut, ich habe ihm dann ein Fläschchen angeboten (Beba HA 1), er hat es leergetrunken (150 ml)! Ich bin ziemlich frustriert, wieso will er meine Milch nicht? Was soll ich nun tun? Er ist gut gebaut (7,5 Kilos), aber ich kann ihn doch nicht zur Muttermilch zwingen (ihn solange schreien lassen, bis er sie eventuell dann doch akzeptiert, oder?) Ich möchte noch nicht abstillen, weil mein Mann eine Allergie hat. Vielen Dank im voraus für die Hilfe!
Liebe Gerda, es klingt ganz so, als ob Du mit deinem Baby einen Stillstreik erlebst. Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden. Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikende Kind vom Arzt angeschaut werden. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren. Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist. Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks. LLLiebe Grüße Biggi