Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Medikamentencoktail und stillen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Medikamentencoktail und stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Vor kurzem streckte mich eine ziemlich schwere Erkrankung nieder. Die ersten Tage im Krankenhaus konnte ich meine Tochter noch weiterstillen (8Monate, Vollstillkind) doch die Medikamentendosen mussten ständig erhöht werden. Inzwischen wurde mir das Abstillen angeraten. Ich bekam Abstilltabletten - jetzt eine Woche danach habe ich immer noch regelmäßigen Milcheinschuss aber die Brust macht soweit keine größeren Probleme. Die Frage lässt mich einfach nicht los, ob ich mein Kind nicht doch weiterstillen könnte. Sie verweigert alle Fläschchen, zu jeder Mahlzeit muss sie überredet werden. Sie schaut mich mit großen Augen an ... es ist hart... Ich muss und musste folgende Medikamente einnehmen: iv-Immunglobuline - 25g über 5 Tage vor 3 Tagen abgesetzt Irenat - 5 Tage vor 3 Tagen abgesetzt Clavamox 3mal 1 g morgen absetzen Diflucan 200mg - einmal tgl. in zwei Tagen absetzen Ubason 80 mg - 2mal täglich Können sie mir weiterhelfen? Vielen Dank karina


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Liebe Karina, leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit") oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie wie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin hinzugezogen werden. Ehe Sie sich und Ihrem Kind nun zusätzlichen und möglicherweise überflüssigen Stress antun und abstillten, sollte unbedingt abgeklärt werden, ob das überhaupt notwendig ist. Das geht am besten mittels einer Anfrage durch die behandelnden Ärzte bei der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: o3o 30308111). Die Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin bietet einen kostenlosen (es fallen nur die Telefongebühren oder Emailkosten an) Informationsdienst für Ärzte und Apotheker an und verfügt immer über die neuesten Daten. Gute Besserung und einen herzlichen Gruß Kristina


Mitglied inaktiv

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Ich meinte nicht Ubason, sondern Urbason-Tabletten. Außerdem hatte ich mehrere Erythrozytenkonzentrate erhalten und es ist noch nicht gesichert ob ich nicht noch mehrere erhalten werde. Vielen Lieben Dank Karina


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ot


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