Sukus
Hallo Biggi, sorry vorab- es folgt eine sehr lange Schilderung unserer Stillsituation. Ich benötige jedoch dringend Rat. Leider hat das KH uns- weil meine Tochter mit 2800 g zur Welt kam- und nicht gleich andocken konnte zum zufüttern und Stillhütchen geraten. Kaum Personal, sehr babyunfreundliches KH, keine Zeit und Lust das Anlegen auch nur 15 min zu üben. Ahnungslos über die Konsequenzen habe ich das Stillhütchen und die Pre- Nahrung angenommen. Was folgte sind Unmengen von Problemen. Und eine unglaubliche Wut auf die Hebammen und Krankenschwestern dieses Klinikums. Mein Milcheinschuss kam an Tag 4 aber meine Tochter schlief nonstop an der Brust ein. Deshalb habe ich weiter zugefüttert was mir eigentlich ein enormer Dorn im Auge war. Im KH klärte mich auch keiner über das Thema Saugverwirrung auf. Ein Schnuller hatte dies nämlich in Woche 2 verursacht. Mein Baby war überfordert mit Stillhütchen, anderem Fläschchen- Aufsatz und nun auch noch anderem Schnuller- Aufsatz. Folge: Brust- Verweigerung. Nach langer Recherche stieß ich auf das Thema Saugverwirrung und warf den Schnuller direkt in die Tonne, besorgte einen Flaschenaufsatz der der Brustwarze möglichst nachempfunden war. Meine Tochter legte ich immer und immer wieder an. Es gab mal mehr, mal weniger Protest. So konnten wir aber Gott sei Dank die Saugverwirrung schnell überwinden. Zumindest trank sie wieder an der Brust. Vielleicht ist sie nach wie vor saugverwirrt? Jedenfalls: je älter und saugkräftiger sie wurde desto weniger schlief sie an der Brust ein. Und siehe da in Woche 3,5 war das zufüttern somit endlich Geschichte! Ein langersehnter Meilenstein war erreicht aber noch lange nicht das Ende der ganzen Probleme. Nächstes Ziel war nämlich, die unsäglichen Stillhütchen wegzubekommen. Diese verursachen nämlich: Starke Blähungen (wahrscheinlich durch viel Luftschlucken, sie haften nie richtig egal was ich tue). Ohne Stillhütchen dockt sie zwar an aber es tut höllisch weh. Sie öffnet den Mund nicht weit genug und kaut quasi auf der Brust. Die Brustwarze verformt sich, Milch läuft aus dem Mundwinkel, sie schnalzt mit der Zunge (Vakuumverlust), in den letzten Tagen hat sie einen immer stärker werdenden Reflux. Außerdem habe ich Sorge, dass mit Stillhütchen und fehlendem Mund/Speichelkontakt zu meiner Brustwarze keine Immunabwehr über die MuMi stattfinden kann? 2 Stillberaterinnen rieten mir zu "laid back nursing" und Positionswechsel beim Stillen, zudem Ausstreichen der Brust. Denn zu allem Überfluss habe ich einen so starken Milchspendereflex, dass meine kleine hastig trinkt, noch mehr Luft als ohnehin schluckt und gegen den starken Milchfluss "kämpfen" muss. Eine Reduzierung der MuMi (um den Milchspendereflex zu drosseln) habe ich durch Blockstillen versucht, dies aber schnell wieder abgebrochen weil mein Baby gleich unzufrieden wurde. Sie musste nun mehr "arbeiten", mehr saugen. Denn es floss nicht mehr einfach Milch in den Mund durch den schwächeren Milchspendereflex... Ich bekam Angst dadurch irgendwann zu wenig MuMi zu haben oder dass sie wieder die Brust verweigert. Die Tipps der Beraterinnen halfen zwar ein wenig aber einen richtigen Durchbruch gab es leider nicht... Die Stillberaterin rät mir aktuell zur Prüfung des Zungenbands und meint Kinderärzte hätten keine Ahnung von der Thematik...denn auf Nachfrage bei mehreren Kinderärzten wurde nur flüchtig in den Mund meiner Tochter geschaut und das Thema als Geldmacherei und Modeerscheinung abgetan. Es sei alles ok. Ich habe dennoch einen Termin beim Kinderzahnarzt vereinbart, aber die obigen Aussagen der Kinderärzte verunsichern mich enorm. Eine unnötige OP will ich meinem Baby ja nicht antun... Meine Tochter ist leider sehr ungeduldig wenn sie nicht gleich andocken kann, sodass ich nicht richtig üben kann bzw. schauen kann ob ich noch irgendwie anders anlegen muss damit es besser ohne Stillhütchen klappt... Ich würde so gerne weiter voll stillen aber ohne Hütchen und ohne Schmerzen. Weniger Blähungen und Reflux...denn manchmal macht es gar keinen Spaß mehr und ist nur noch stressig. Ich bin wirklich froh um jeden Rat und hoffe meine Schilderung war nicht zu wirr. Vielen lieben Dank! LG Sukus
Liebe Sukus, das hast Du ja wirklich eine Odyssee hinter Dir, ich bewundere Deine Hartnäckigkeit! Danke für die ausführliche Schilderung, denn so kann ich mir ein Bild machen. Wenn das Stillen so schmerzt und die Brustwarze sogar blau wird, dann stimmt ganz sicher die Anlegetechnik nicht und auch das kann zu Blähungen führen. Ganz wichtig ist es jetzt, dass Du dir eine kompetente Beraterin vor Ort suchst, die Euch beim Stillen zusehen kann und so sehr viel gezielter helfen kann. Im Moment ist die Stillposition gar nicht so wichtig, jetzt sollte Dein Kind erst einmal lernen, gut und effektiv zu trinken, es kann nicht sein, dass Du solche Schmerzen hast. Sicherlich ist es besser (auch für die Immunantwort), wenn Du ohne Stillhütchen stillst, aber vielleicht solltest Du langsamer vorgehen, auch das kann vor Ort besser beurteilt werden. Ich würde den Termin beim Kinderzahnarzt schon wahrnehmen und mir seine Meinung anhören. Du schreibst, dass Du eine Stillberaterin hast, hat sie Euch gesehen beim Stillen? Lieben Gruß Biggi
Salatgurkenmutti
Halli hallo, Ich habe am Anfang 14 Tage die Stillhütchen genommen und habe dann die Brust ohne Hütchen angeboten wenn das Baby noch im Halbschlaf war oder halt nicht ganz so hungrig. Auch den starken Milchspenderreflex kannst du entgegen wirken wenn du die Brust vorher ausstreichst. Das hat bei mir super geholfen.
Sukus
Hallo liebe Biggi, danke für die schnelle Antwort. Ja gesehen hat sie uns, jedoch konnte sie keine richtigen Tipps geben wie meine Tochter den Mund weiter öffnen soll o.ä. Sie hat 2-3 mal versucht den Brustwarzenhof mit mir weit in den Mund zu führen aber da meine Tochter wie gesagt sehr schnell ungeduldig wird (manchmal auch im Halbschlaf) haben wir es dann gelassen und uns darauf geeinigt, dass ich es allein weiter übe... Den Termin beim Zahnarzt nehme ich in jedem Fall war und hoffe, dass da eine überzeugende Argumentation erfolgt sollte ein Schnitt empfohlen werden... Sicher gibt es auch Ärzte die so etwas aus Kostengründen befürworten. Vor Ort eine kompetente Stillberaterin zu finden ist leider nicht so einfach, ich kann das schwer beurteilen. Ich dachte, die bereits eingebundenen Kolleginnen könnten besser helfen. Sie sind sicherlich gut in ihrer Arbeit, leider hat es aber unsere Saugtechnik nicht verbessern können. Kannst du jemanden im Raum Frankfurt empfehlen? Sollte ein Zungenbandschnitt gemacht werden müsste ja das Kind das korrekte Saugen ja quasi auch neu erlernen und vielleicht ein Saugtraining machen, oder? Danke und liebe Grüße!! Sukus
Sukus
Liebe Salatgurkenmutti,
das stimmt, ausstreichen hilft. Das dauert bei mir aber irgendwie sehr lange, obwohl bei ihrem saugen die Milch nur so spritzt. Irgendwie ein Paradoxon...aber ich bleibe dran.
Blöd ist auch, dass meine Tochter ziemlich zugenommen hat. Laut Ärztin zwar alles im Normbereich aber sie hat ein richtiges Doppelkinn und Michelinmännchen-Beine bekommen...
Wenn sie manchmal keucht und fleucht weiß ich manchmal nicht ob es "nur" der Reflux ist oder vielleicht schon Übergewicht das macht mir irgendwie Sorgen, will sie nicht überfüttern.
Das rührt aber laut Stillberaterin wahrscheinlich daher, dass sie viel Vormilch trinkt (bläht auch wieder und ist wohl sehr kalorienhaltig im Vergleich zur fettigeren Hintermilch).
Ich habe also denke ich auch etwas zu viel Milch (und somit Vormilch).
Vielleicht kann Biggi dazu ja auch noch etwas sagen....
LG, Sukus
Liebe Sukus, Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Vielleicht wäre eine professionelle Beraterin wirklich sinnvoll, Laktationsberaterinnen kosten zwar Geld, die Kosten werden jedoch oft von der Kasse übernommen! Lieben Gruß Biggi
Liebe Sukus, die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann ;-). Biggi
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