Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Welter, ganz herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort weiter unten - ich hatte wegen der Lungenembolie meiner Schwester zu sillnahem Fläschchengeben und eigenem Milchabpumpen gefragt. Jetzt poste ich meine Nachfrage nochmal als neue Frage, weil Sie sie unten sicherlich nicht mehr entdeckt haben. Wir alle finden momentan das Warten bis meine Schwester aufwacht sehr anstrengend. Wir hoffen das Beste, weil die Umstände eigentlich ganz günstig waren (sofortige Versorgung - die Anästhesistin stand schon bei ihr, als es den Herzstillstand gab) und wir denken, dass sie immer wieder auf Sachen reagiert. Aber man weiß nichts Genaues, es gibt die verschiedensten Verläufe. Und sie haben insgesamt eine dreiviertel Stunde gebraucht, bis sie wieder stabil war (sie hatte während dieser Zeit aber immer mal wieder Puls und Atmung). Meine Hoffnung ist insgeheim auch, dass Susanne doch noch stillen kann - es war einfach so selbstverständlich für sie (sie hat es ja auch bei uns seit 4 Jahren mitbekommen). Das wird aber sicher ganz entscheidend davon abhängen, in welcher Verfassung sie beim Aufwachen ist. Wie schnell sie wieder da ist (selbst wenn im Gehirn alles in Ordnung ist, kann es wohl länger dauern) und wieviel Kraft und Energie sie hat. Oder ob sie in eine Reha-Klinik muss ... Wie lange besteht denn die Möglichkeit den Milchfluss doch noch anzuregen? Ich hatte in ihrem Patientenbuch gesehen, dass sie wohl letzten Freitag Milcheinschuss hatte (Montags hatte sie noch gepumpt, der Kleine hat immerhin am Dienstag das dann bekommen) und medikamentös abgestillt wurde. Könnten Sie mir für den Fall, dass nach dem Aufwachen alles positiv aussieht noch ein paar Worte über die Möglichkeit schreiben, dass sie doch noch stillen kann? Das wäre sehr nett von Ihnen, ich würde es mir gleich ausdrucken und für den guten Fall hätte ich dann gleich Informationen für meine Schwester bereit, wie sie vorgehen kann. Haben Sie eine Ahnung wie das mit den Medikamenten ist, die meine Schwester bekommt und der Stillmöglichkeit (wobei ich ja fast vermute, dass das Heparin dann langsam abgesetzt wird, wenn sie erst wieder wach ist bzw. sich dann bewegt, denn dann dürfte die Thrombosengefahr ja irgendwann vorbei sein)? Und gibt es wegen dieser späteren Möglichkeit doch noch zu stillen irgendwelche Dinge, die man jetzt beim Fläschchengeben beachten sollte? Ich werde meinen Schwager fragen, was er davon hält, wenn ich für den Kleinen Milch abpumpe (ich bin relativ pumperfahren) und falls er das gerne möchte, werde ich wie Sie es empfohlen haben vorgehen. Ganz herzlichen Dank für Ihre Mühe! Liebe Grüße anya
? Liebe Anya, ich hoffe, Ihrer Schwester geht es jetzt jeden Tag etwas besser. Eine Relaktation ist zu jedem Zeitpunkt möglich, auch wenn medikamentös abgestillt wurde. Allerdings kann die Wirkung der Abstillmedikamente unterschiedlich lange anhalten je nachdem, welches Präparat eingesetzt wurde. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt läßt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3-932022-02-5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Ein wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust wieder annehmen muss. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen in einem direkten Gespräch Genaueres über das Vorgehen bei einer Relaktation sagen kann. Zum Heparin zitiere ich aus: „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Heparin (z.B. Calciparin, Liquemin N) ist aufgrund seiner Molekularmasse weder in der Muttermilch nachweisbar noch wird es in relevanter Menge aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. Dies ist auch für die niedermolekularen Präparate Certoparin (Mono-Embolex), Dalteparin (Fragmin), Enoxaparin (Clexane), Nadoparin (Fraxiparin), Reviparin (Clivarin) und Tinzaparin (Innohep) zu erwarten. Empfehlung für die Praxis: Während der Behandlung mit Heparinen, einschließlich der niedermolekularen Derivate, darf weiter gestillt werden." Auch wenn es die Meinung gibt, dass bestimmte Flaschen das Stillen erleichtern würden, gibt es hier keine Ganrantie und wichtig ist, dass das Baby beim Füttern viel Körperkontakt erhält und nach Bedarf gefüttert wird. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte dir schon mal geschrieben. Ich hatte nach der Geburt eine Venenentzündung mit Lungenemboliegefahr und habe 2 Wochen Heparin spritzen müssen. Ich habe ohne Probleme gestillt und kein Arzt, nicht der Venenarzt und auch nicht der Kinderarzt hatte etwas dagegen. Also wird das also kein Problem sein. Liebe Grüße und Gute Besserung für die Schwester. Tanja
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Welter, ganz herzlichen Dank für die ausführliche Antwort! Ich werde sie mir gleich ausdrucken und dann hoffe ich, dass meine Schwester bald aufwacht und ihr Zustand gut ist. Sollte meine Schwester stillen wollen (wenn ihr Zustand gut ist, halte ich das für sehr wahrscheinlich), so halte ich es für absolut notwendig, dass sie eine erfahrene Stillberaterin dabei unterstützt. Von daher wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir die nächstgelegene heraussuchen könnten. Die Postleitzahl meiner Schwester ist: 86153 Nochmals ganz herzlichen Dank für die viele Mühe, die Sie sich gemacht haben! Liebe Grüße anya
Liebe Anya, wenns nicht zu weit ist bis Lechfeld, wäre ich da :-), Sie können sich in Augsburg aber auch an Frau ACHTER Birgit, Tel.: 0821 492860 wenden. Auch im Klinikum und im Josefinum gibt es Laktationsberaterinnen, die bestimmt sehr gerne helfen. Ich wünsch Euch allen so sehr, dass alles gut wird, bitte halten Sie mich doch auf dem Laufenden. Ganz llliebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Welter, das ist ja besonders schön! Ich halte Sie auf alle Fälle auf dem Laufenden, was mit meiner Schwester wird. Wir sind täglich hin und hergerissen zwischen Hoffen und Verzweiflung. Und gerade heute bin ich sehr niedergedrückt. Ich wünsche mir einfach so stark, dass alles wieder gut wird! Liebe Grüße und vielen Dank für alles! anya P.S. Im Josefinum hat meine Schwester übrigens entbunden.