Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich habe mal eine Frage. Unser Sohn (5Monate) ist Neurodermitiker und fängt in Streßsituationen (Hunger oder Luft im Bauch) immer mit dem Kratzen an. Da er beim Stillen einen kräftigen Zug hat, scheint die Milch doch ziemlich schnell zu kommen und er schluckt wohl recht viel Luft. Dann hat er allerdings große Probleme diese durch Aufstoßen oder Pupsen wieder loszuwerden. Gibt es eine Möglichkeit da besser Abhilfe zu schaffen? Auf eine korrekte Stillhaltung achte ich schon. Wie sieht es mit Stillhütchen aus? Wie lange ist es sinnvoll voll zu stillen? Meinen ersten Sohn habe ich 7 Monate voll gestillt, würde es nun auch noch länger tun, wenn es keine Mangelerscheinungen dadurch gibt. Danke für Deine Hilfe. Bine
? Liebe Bine, Luftschlucken beim Stillen lässt sich fast immer durch eine Veränderung der Stillposition verringern. Es gibt Anlegepositionen, in denen das Luftschlucken weniger auftritt als in anderen. Gerade bei einem Kind, das sich an der schnell fließenden Milch leicht verschluckt, ist zum Beispiel das „Berg-auf-Stillen" eine Möglichkeit, dem Verschlucken entgegenzuwirken. Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Setze dich am besten einmal mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und lass dir verschiedene Anlegepositionen zeigen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Stillhütchen werden in dieser Situation keine Hilfe sein und das Luftschlucken höchstens noch verschlimmern. Ein Kind sollte nach Möglichkeit die ersten sechs Monate ausschließlich gestillt werden und dann sollte das Kind auf seine Bereitschaft zur Beikost beobachtet werden. So lange ein Kind die folgenden Anzeichen noch nicht erfüllt, ist es noch nicht bereit für Beikost: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Es ist möglich deutlich länger, als sechs Monate voll zu stillen, vorausgesetzt die Initiative geht vom Kind aus und es handelt sich um ein gesundes, voll ausgetragenes Kind. Dann ist auch nicht davon auszugehen, dass es zu Mangelerscheinungen kommt. Beobachte dein Kind, dann werdet ihr den richtigen Zeitpunkt für die Beikost schon erkennen und der Beginn der Beikost bedeutet ja nicht, dass das vollständige abstillen sofort um die Ecke lauert. Es ist möglich neben der Beikost noch lange weiter zu stillen und das Kind profitiert auch ab dem Beikostalter weiterhin von der Muttermilch. LLLiebe Grüße Biggi