Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Liebe Biggi...........

Frage: Liebe Biggi...........

Mitglied inaktiv

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du bist SUPER!!! Vielen vielen Dank für deine immer ausführlichen und sehr hilfreichen Antworten. Ich war schon wieder total in Pnik wegen dem bevorstehenden KH Aufenthalt und jetzt ist es so, daß wir erstmal versuchen sollen das Füßchen mit Krankengymnastik zu behandeln und wenn dann doch noch operiert werden müßte, dann sowieso erst Juni/ Juli. Seit das feststeht und der Streß weg ist, klappts auch mit dem Stillen wieder viiiiiiel besser. Eine Frage hätte ich allerdings schon noch. Heute kam von Alete ein Probepäckchen und ind er Broschüre stand, daß man besonders bei gestillten Kinder darauf achten soll, daß sie genügend Eisen bekommen und das würde ab dem 4 Monat deutlich in der Muttermilch abnehmen?! Und außerdem heiß es da: wenn man den geeigneten Zeitpunkt für die Einführung von Beikost verpaßt, man zu einem späteren Zeitpunkt evtl. Schwierigkeiten haben würde, dem Kind den Löffel anzugewöhnen? Stimmt das alles, oder will die Industrie mal wieder einfach nur Kohle machen? LG und nochmals ein ganz großes Dankeschön an Dich Lucy mit Pascal


Biggi Welter

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? Liebe Lucy, danke für das Kompliment. Ich hoffe mit dir, dass sich die OP wirklich vermeiden lässt, doch wenn nicht, dann werdet ihr auch diese Situation meistern. Frau wächst mit den Herausforderungen. Eisenmangel ist bei gestillten Kindern eher selten. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen und da bei voll gestillten Babys kleine Darmblutungen sehr viel seltener sind als bei mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern, verlieren Stillkinder auf diese Weise auch kein Blut. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat und das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen gewöhnlich aus, um den Hämoglobinwert auch noch ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereiches (10,2 bis 15 gm/dl) zu halten (McMillan 1976; Siimes 1984; Duncan 1985). Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhalten hatten, ergab, dass die Babys, die sieben Monate und länger ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem Jahr deutlich höhere Hämoglobinwerte aufwiesen, als diejenigen Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten (Pisacane 1995). Die Forscher fanden bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie während des ersten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während der ersten sieben Lebensmonate das Risiko einer Anämie senkt. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Pisacane anlässlich der 15.internationalen LLL-Konferenz in Washington: „Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat." Sollte jedoch tatsächlich einmal ein Eisenmangel vorkommen, so ist dies mit Sicherheit etwas, was ernst genommen werden muss. Eisenmangel bedeutet nicht nur, dass ein Kind blass sein kann und blasse Schleimhäute hat, sondern dass es insgesamt in seinem Wohlbefinden beeinträchtigt ist und seine Entwicklung gefährdet sein kann. Der Eisengehalt der Muttermilch lässt sich übrigens nicht über die Ernährung der Frau beeinflussen. Es ist daher auch sinnlos einer gesunden, nicht unter Eisenmangel leidenden Frau ein Eisenpräparat zu geben, das sowohl bei der Frau als auch beim gestillten Kind dann zu Verdauungsproblemen führen kann und keinen Nutzen hat. Wenn Du auf dein Kind schaust, dann wirst Du den richtigen Zeitpunkt für die Beikost sicher nicht verpassen. Lass dich von deinem Kind leiten, dann findest ihr schon euren Weg. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, bin zar nicht Biggi, aber mein kleiner wurde über 10 Mon. fast voll gestillt. Erst jetzt wollte er Beikost essen. Mein kleiner ist so ordentlich vom Löffel, das ich noch nichtmal ein Lätzchen brauche, und Eisenmagel hat er auch nicht. lg monika


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