Annushka
Hallo liebe Frau Welter, mein kleiner Sohn ist 10,5 Monate alt und immernoch ein vollgestilltes Baby, da er jegliche Kost (auch led weaning) verweigert. Ich stille ihn alle 3 Stunden oder nach Bedarf, ohne, dass er Anzeichen von Hunger zeigt (habe ich mir schon seit er 2 Monate alt war angewohnt, da er wenn er Hunger hat sofort hysterisch wird). So viel zu der Ausgangssituation :) Nun habe ich mir am Sonntag eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. Ich breche nicht mehr, habe aber immer noch Durchfall und kann kaum etwas essen (am Tag werden es vielleicht eine Brezel, paar Salzstangen und eine Kartoffel), ich schaue, dass ich genügend Flüssigkeit zu mir nehme. Nur habe ich Angst, dass mein Kleiner trotzdem nicht genügend bekommen könnte. Die Milchproduktion hat sich schon vor Monaten eingespielt, ich hatte auch keine vollen Brüste mehr, nur fühlen sie sich jetzt noch "leerer" an. Der Kleine hat auch weniger volle Windeln, was aber auch damit zu tun hat, dass er gerade zahnt und weniger Appetit an den Tag legt... Er ist aber nicht mürrischer, will auch nicht öfter an die Brust ran, nachts komt er wie gewohnt alle 2-3 Stunden. Vielen Dank im Voraus!
Liebe Annushka, isst eine Mutter ein Nahrungsmittel, das mit bestimmten Bakterien oder Toxinen (Giftstoffen) verseucht ist, kann sie eine „Lebensmittelvergiftung“ entwickeln. Dadurch können Erbrechen, Bauchkrämpfe und Durchfall verursacht werden. Eine ebensmittelvergiftung kann durch Botulismus, Listeriose, Salmonellen, Shigellen, Ciguatera, Escherichia coli oder andere Erreger verursacht werden. Eine Lebensmittelvergiftung der Mutter bleibt gewöhnlich auf den Magen Darm Trakt beschränkt und reift nicht auf ihre Milch über. Die überwiegende Mehrheit der Fälle von Lebensmittelvergiftung stellt eine vorübergehende Erkrankung dar, die nach wenigen Tagen vergeht und keine weiteren Probleme verursacht. In diesen Fällen stellt sie keine Gefahr für das gestillte Baby dar. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit. Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie weder kurz vor dem Hungertod stehen, noch sich streng vegan ernähren oder gar an Hyperlipoproteinämie leiden. Günstig wäre es, wenn Sie ein paar "Baby und Stilltage" einlegen könnten. Das heißt, Sie legen sich mit Ihrem Baby ins Bett, ruhen sich aus und kümmern sich ausschließlich um Ihr Baby, stillen es alle zwei Stunden und lassen den Haushalt von jemandem anders versorgen. Achten Sie darauf, genügend zu essen (möglichst kohlehydratreiche Nahrung) und Ihrem Durstgefühl entsprechend zu trinken. Sie müssen keine Flüssigkeit in sich hineinschütten, eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich NICHT positiv auf die Milchmenge aus. Gute Besserung! LLLiebe Grüße, Biggi