Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

langes Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: langes Stillen

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Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt 16Monate alt und wird immer noch häufig gestillt, nicht nur morgens und abends, sondern auch zwischendurch und nachts. Ich geniesse diese Zeit sehr, und möchte es meinem Sohn selbst überlassen, wann er die Brust nicht mehr braucht, er braucht sie übrigens auch zum Einschlafen. Ich möchte jetzt gern von dir wissen, wie das im Allgemeinen mit dem selbstständigen Abstillen abläuft. Ich habe ein wenig Angst vor zu vollen Brüsten und einer dadurch hervorgerufenen Brustentzündung. Vielen Dank für deine Antwort


Biggi Welter

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? Liebe Chris, es lässt sich nicht für jedes Kind vorhersagen, wie das Abstillen verlaufen wird. Manche Kinder trinken allmählich immer seltener an der Brust und dann nur noch alle ein, zwei Tage, schließlich nur noch einmal in der Woche und plötzlich ist das Kind abgestillt und die Mutter kann gar nicht genau sagen, wann das „letzte Mal" war. Andere Kinder beschließen relativ plötzlich, dass sie jetzt nicht mehr bei der Mutter trinken wollen und verkünden dies auch sehr deutlich (und lautstark). Manche (älteren) Kinder setzen sich auch ein Ziel („an meinem Geburtstag höre ich auf"). Wie auch immer, in der Regel gibt es keine Problem mit der Brust, weil selbst ein plötzlich aufhörendes Kind meist schon deutlich weniger getrunken hat. Sollte es doch zu Spannungen kommen, pumpst Du gerade so viel Milch aus (oder streichst von Hand aus), dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge ist weder notwendig noch sinnvoll. Du kannst und sollst auch während der Abstillphase entsprechend deinem Durstgefühl trinken. Die früher oft empfohlene Einschränkung der Trinkmenge führt lediglich zu Kreislaufproblemen und Kopfschmerzen. Es gibt auch homöopathische und naturheilkundliche Mittel, die in diesem Fall eingesetzt werden können, wenn Du dich dafür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga-Stillberaterin (also auch bei uns) und im Buchhandel erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi


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