Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

krank

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: krank

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Liebe Biggi, mich hat es total erwischt, Fieber, Kopfweh, Husten, ich fühle mich miserabel. Was kann ich tun? Darf ich Paracetamol nehmen? MiaMeine


Biggi Welter

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Liebe MiaMeine, oh je, du Arme. Das ist kein schöner Zustand. Am besten lässt du dir von einer lieben Person eine gute Hühnerbrühe kochen aus einem echten Suppenhuhn und viel Gemüse. Auch Ingwerstückchen darin werden dir gut tun. Hühnerbrühe ist eines der besten Hausmittel gegen so eine Erkältung. Abstillen musst du natürlich nicht. Du wirst auch nicht übers Stillen irgendwelche bösen Erreger an dein Baby übertragen, ganz im Gegenteil: "Das Immunsystem der Mutter produziert Abwehrstoffe gegen die Krankheit. Die Abwehrstoffe gehen in die Milch über und wirken quasi wie eine für das Kind extra verordnete Medizin. Bei Kindern, die sich bereits bei ihrer Mutter angesteckt haben, kann es sein, dass die Abwehrstoffe in der Muttermilch zumindest bewirken, dass der Krankheitsverlauf beim Kind nicht so gravierend und die Krankheit schneller überstanden ist." Ich zitiere zum Paracetamol noch aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006: "Die Halbwertszeit von Paracetamol ist in Plasma und Muttermilch mit 2,6 Stunden etwa gleich. Nach einer Dosis von 650 mg wurden nach 1 - 2 Stunden Spitzenkonzentrationen in der Muttermilch von 15 mg/l gemessen. Ein Säugling kann demnach im Höchstfall pro Stillmahlzeit 0,45 mg/kg erhalten. Das sind etwa 4% einer gewichtsbezogenen therapeutischen Einzeldosis im Säuglingsalter. Der M/P-Quotient liegt bei 1 (Übersicht Briggs 2005). Außer einer Kasuistik über ein reproduzierbares makulopapulöses Exanthem nach 1 g Paracetamol sind keine unerwünschten Wirkungen nach Stillen beschrieben worden (Übersicht Briggs 2005, Bar-Oz 2003, American Academy of Pediatrics 2001, Bennett 1996). Bei 43 Kindern, deren Mütter mit Paracetamol therapiert wurden, waren keine Nebenwirkungen nachweisbar (Ito 1993). Da Metabolisierung und renale Exkretion beim Neugeborenen nicht voll entwickelt sind, ist eine Anreicherung bei Langzeitbehandlung nicht auszuschließen (Notarianni 1987). Empfehlungen für die Stillzeit: Paracetamol gehört mit Ibuprofen zu den Analgetika der Wahl für die Stillzeit." Gute Besserung! Biggi


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