Mitglied inaktiv
Liebe Biggi (und alle anderen, die mir vielleicht antworten möchten)! Ich stehe momentan vor einem riesigen Problem und brauche dringend Unterstützung. Vor ca. 4 Wochen hatte ich bereits gepostet, dass Leah (19 Monate) die Brust verweigert und brüllt. Damals schien es, als wolle sie sich abstillen. Einerseits war ich darüber traurig, andererseits hat es mich auch gefreut. Nach ca. 1 Woche fing sie aber plötzlich wieder an, an der Brust zu trinken. Und das mehr denn je...ich bin momentan bei ca. alle 2 – 3 Stunden, tags wie nachts....wobei ich sie in den letzten Tagen tagsüber wieder etwas hinauszögern kann. Sie isst kaum noch feste Nahrung und ist sehr sehr „klettig“. Die hinteren Backenzähne haben sich wohl auch auf den Weg gemacht (ich weiß durchaus, dass das der Grund sein kann). Vielleicht kann sich der eine oder andere vorstellen, dass ich auf dem Zahnfleisch gehe. Das geht nun schon seit zwei Wochen so und ich hab das Gefühl, nicht mehr zu können. Da ich weiß, dass sie sich nur holt, was sie braucht, fühle ich mich natürlich schlecht, weil ich das Gefühl habe, es ihr nicht geben zu können, weil ich eben so gestresst bin. Ich kriege nichts mehr auf die Reihe, Haushalt, usw. und bin nur noch müde und ungeduldig (nicht nur mit ihr, irgendwie mit allen). Ich habe das Gefühl, jeder will nur noch etwas von mir und ich bleibe dabei auf der Strecke. Derweil sorge ich schon für Ausgleich, ich gehe zum Beispiel in der letzten Zeit wieder regelmäßig meinem Hobby nach (das sind einmal die Woche 2 – 3 Stunden). Auch sorge ich für Ruhe in der Zeit, in der Leah schläft. Hinzu kommt, dass sie fürchterlich aggressiv ist. Wenn es nicht nach ihrem Kopf geht, dann schlägt sie mich oder tritt mich und ich frage mich immer, warum. Ich habe sie noch niemals geschlagen und ich erkläre ihr auch immer, dass ich das nicht gut finde, dass sie es lassen soll. Beim 125. Mal werde ich natürlich auch mal lauter dabei. Ebenso hat sie die Angewohnheit, dass sie mir, wenn ich beispielsweise einen Pickel irgendwo habe, dass sie mich erst streichelt, merkt sie dann die Wunde, pack, kratzt sie sie auf. Das tut mir höllisch weh und auch das sage ich ihr immer und immer wieder. Ich hab grad das Gefühl, ich rede mit der Wand! Eine Minute später macht sie es wieder! Es gibt kaum eine Möglichkeit mal rauszukommen für mich, weil sie sich nur von mir ins Bett bringen lässt. Auch der Papa kann da nicht helfen (auch hier haben wir schon andere Zeiten gesehen, wo selbst die Oma sie hinlegen konnte und das alles kein Problem war). Außerdem hat ihr Papa Prüfungsstress und ich versuche ihm, wo es geht den Rücken freizuhalten. Irgendwie weiß ich momentan garnicht, was ich noch tun soll. Ich hab mir auch schon Gedanken gemacht, ob ich abstillen will, aber das will ich wirklich nicht. Gibt es nicht einen Kompromiss? Kann ich nicht zum Beispiel versuchen, es zuerst tagsüber wieder einzustellen und dann nachts wieder eine Mahlzeit auslassen? Ganz abstillen möchte ich wirklich nicht, ich möchte nur gerne einen Mittelweg finden, mit dem wir alle wieder zufrieden sein können. Wir hätten auch so gerne noch ein Baby aber momentan kann ich mir garnicht vorstellen wie ich das machen sollte. Geschweige denn, wann wir „es machen“ sollten...;-). Selbst dazu kommen wir nicht mehr, weil Leah uns immer „dazwischen funkt“, falls ich denn mal nicht müde bin.... Ich meine, sie ist 19 Monate alt, müsste da nicht mal langsam was besser werden? Das ist ja wie mit einem Neugeborenen! Ansonsten ist sie total lieb, sie ist das beste, was mir je passiert ist und ich bin dankbar, dass ich sie habe. Und natürlich möchte ich alles tun, was ihr zum glücklichen Aufwachsen guttut! Sie lacht immer viel und ich so verständig (wenns nicht gerade ums Schlagen geht). Deshalb verstehe ich mich auch selbst nicht... Hat jemand eine Lösung oder ein paar aufbauende Worte? Vielen Dank und viele Grüße Babsie
Liebe Babsie, deine zwiespältigen Gefühle, die sogar bis zur Ablehnung führen können, kennen viele langzeitstillende Mütter, Du bist nicht allein. Ich habe jetzt kein Rezept für dich, wie Du deine Gefühle und die Bedürfnisse deines Kindes miteinander in Einklang bringen kannst. Ich kann dir nur an Herz legen, in einer stillen Stunde für dich selbst zunächst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen und für dich selbst in Reine kommen, was DU für dich als wichtig und richtig erkennst. Wenn Du es erst einmal geschafft hast, deine eigene Position gründlich zu bestimmen, dann wird es dir auch leichter fallen, zu erkennen, was für deine Tochter absolut wichtig ist und wo sie vielleicht Einschränkungen verkraften kann. Kennst Du das Buch "Wir stillen noch" von Norma J. Bumgarner? Vielleicht gibt dir der Inhalt dieses Buches Kraft und Tipps deine Entscheidung und auch die Durchführung, gleich wie Du dich entscheidest. Es ist manchmal schwierig bei einem älteren Kind genau zu unterscheiden, will es jetzt wirklich das Stillen oder sucht es "nur" Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch mit einem fast zweijährigen Kind kannst Du sprechen und auch Abmachungen treffen, die dann auch eingehalten werden können außer in "Katastrophensituationen". Es kann nun sein, dass sich bei euch schon so etwas wie ein "Kampf" entwickelt hat, doch auch aus dieser Situation werdet ihr wieder einen Weg herausfinden, wenn Du deiner Tochter mit Eindeutigkeit begegnest, so dass sie klar erkennen kann "Mama meint das, was sie sagt und tut auch wirklich so". Vielleicht magst Du das Buch "Nein, nein will nicht Was tun wenn Kinder trotzen" von Barbara Sichtermann (rororo Taschenbuch) lesen. Mir hat es sehr geholfen. Leider ist es im normalen Buchhandel nicht mehr erhältlich, doch probier es doch einmal bei Amazon oder so bei den gebrauchten Büchern, wenn es dich interessiert. Ein anderes Buch, das zur besseren Verständigung zwischen Eltern und Kindern beiträgt und dessen Vorschläge auch bereits bei kleinen Kindern praktikabel sind ist "Nun hör doch mal zu Elternsprache Kindersprache" von Adele Faber und Elaine Mazlish (dieses Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich). Ein weiteres empfehlenswertes Buch ist "Kinder fordern uns heraus" von Dreikurs sowie die Bücher von Thomas Gordon (Die Familienkonferenz, Familienkonferenz in der Praxis). Auch Steve Bidulph "Das Geheimnis glücklicher Kinder" ist lesenswert. Ich wünsche dir viel Kraft und gute Nerven, für die momentan anstrengende Phase LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Der Hammer ist, jetzt, da ich es mir von der Seele geschrieben habe, gehts mir schon viel besser! Das "Problem" sieht schon garnicht mehr so düster aus, denn eigentlich weiß ich, dass es auch wieder nur eine Phase ist. Diesmal dauert sie halt etwas länger... Wahrscheinlich ist es einfach die Gewissheit, dass hier Leute sind, die mich verstehen. Von denen ist nämlich in meinem Umfeld nicht dick gesät. Außer mein Mann gucken mich nämlich alle nur noch mit diesem etwas mitleidigen Blick "naja, ganz echt scheint sie ja nicht zu sein", an. Jedenfalls freue ich mich trotzdem über Antworten und evtl. Tipps! Danke schonmal an alle! Babsie
Mitglied inaktiv
Hallo Babsie, Dein Posting könnte echt von mir sein. Manchmal hab ich echt das Gefühl ich schaf das nicht mehr. Aber dann mach ich wieder Bestandsaufnahme und stelle fest nicht das Stillen ist das Probem sondern ein anstengendes Kind. Mein älterer Sohn war dagegen einfach und pflegeleicht während Simon (19 Monate) halt da ganz anders ist. Aber ich denke das ist der Punkt die Kinder sind alle ganz anders, und jedes für sich was Besonderes. Gerade wenn meine Umgebung wieder meint hör halt mit dem Stillen auf das wird es besser, aber mein Kind ist da bestillt anderer Ansicht. Alles Gute Steffi
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