Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

KÖLLN Schmelzflocken..

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: KÖLLN Schmelzflocken..

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hallo biggi, darf ich unsere maus, die inzwischen 15 wochen alt ist, die flasche mit 100 ml normler kuhmilch (1,5), 100 ml wasser, den schmelzflocken und öl zubereiten? wir haben beide keine allergien, nur väterlicher seits sind schuppenflechten und heuschnupfen vorhanden?? wir geben auch keine ha-nahrung. der kinderarzt meinte, daß das nicht nötig ist. micaela


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? Liebe Micaela, wenn Ihnen die Gesundheit Ihres Kindes am Herzen liegt, dann lassen Sie die Finger von selbstgekochten Mischungen und vor allem von normaler Kuhmilch, ehe Ihr Kind ein Jahr alt ist. Als noch keine der heute verfügbaren Muttermilchersatzprodukte erhältlich waren, wurden viele Kinder mit Mischungen aus Schmelzflocken, Tiermilch usw. ernährt, doch das Risiko einer Fehl- und Mangelernährung ist bei dieser Ernährungsform sehr hoch und auch das Risiko für die Entwicklung von Allergien und anderen gesundheitlichen Problemen ist deutlich erhöht. Wenn Ihre Milch für Ihr Kind nicht ausreicht, sollten Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die mit Ihnen daran arbeitet, Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihres Kindes anzupassen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Falls es nicht möglich sein sollte, Ihre Milchmenge entsprechend zu steigern, bleibt als Alternative industriell hergestellte künstliche Säuglingsnahrung Mittel der Wahl, wie es auch von WHO und anerkannten Ernährungsexperten empfohlen wird. Ich hänge Ihnen noch einen Artikel einer Kollegin an, der sich mit dem Thema eingehend beschäftigt. LLLiebe Grüße Biggi Welter Wenn keine oder nicht genügend Muttermilch zur Verfügung steht Denise Both, IBCLC Als Stillberaterinnen ist es unser Ziel, Müttern und Kindern zu einer befriedigenden Stillbeziehung zu verhelfen. Selbstverständlich ist es wünschenswert, dass dabei das volle Stillen des jungen Säuglings erreicht wird, doch nicht immer ist dies möglich und (auch das müssen wir akzeptieren) nicht immer will eine Frau ihr Baby in den ersten sechs Monaten ausschließlich mit Muttermilch ernähren. Wenn keine oder nicht genügend Muttermilch zur Verfügung steht, welche Nahrung sollte dann für das Kind verwendet werden? Die WHO und UNICEF listen eine klare Rangfolge der verschiedenen Ernährungsformen für Säuglinge auf: 1. direktes Stillen des Kindes durch die Mutter 2. abgepumpte Milch der eigenen Mutter 3. abgepumpte Milch einer Spenderin 4. künstliche Säuglingsnahrung Über die ersten beiden Punkte dürfte es keine Diskussionen geben und die an Nummer drei gesetzte Möglichkeit stößt, insbesondere in Deutschland, an Grenzen, da es nur wenige Milchbanken und sicher nicht genügend Spendermilch für alle nicht oder nicht voll gestillten Babys gibt. Debatten ergeben sich über die vierte Möglichkeit. Immer wieder wird die Frage gestellt, ob künstliche Säuglingsnahrung nicht durch die Milch anderer Säugelebewesen (Kuh, Schaf, Stute, Ziege) oder sogenannte „Pflanzenmilch" ersetzt werden könne. Weltanschauliche oder finanzielle Gründe oder das diffuse Gefühl dem Kind „keine Chemie" zumuten zu wollen, können hinter dieser Frage stecken. Manche Eltern mit einem Kind mit hoher allergischer Disposition oder bereits nachgewiesener Kuhmilchallergie hoffen auch, auf diese Weise das Allergieproblem umgehen zu können. Es muss jedoch ganz klar gesagt werden, dass jede Milch einer anderen Art artfremdes Eiweiß enthält und deshalb Allergien hervorrufen kann. Dazu kommt, dass abgesehen davon, dass die Selbstherstellung von Säuglingsmilch generell nicht empfehlenswert ist, gravierende ernährungsphysiologische Argumente gegen die Verwendung dieser Milcharten für Säuglinge sprechen. Kuhvollmilch Kuhvollmilch als Alternative zur künstlichen Säuglingsnahrung ist während des gesamten ersten Lebensjahres nicht empfehlenswert. Der hohe Eiweiß- und Mineralstoffgehalt führt zu einer erhöhten Belastung der kindlichen Nieren und es fehlen die der künstlichen Säuglingsnahrung zugesetzten Nährstoffe wie z.B. Eisen, Jod und Vitamine. Erhält ein Baby Kuhmilch statt künstlicher Säuglingsnahrung besteht ein erhöhtes Risiko für Eisenmangel und einige Babys haben zudem einen erhöhten Blutverlust über den Darm. Bei Kleinkindern besteht dieses Risiko in der Regel nicht mehr. Pasteurisierte oder ultrahocherhitzte Kuhvollmilch ist deshalb erst nach dem ersten Geburtstag zu empfehlen. Milch mit verringertem Fettgehalt (fettarme, teilentrahmte oder Magermilch) hat für Säuglinge einen zu geringen Fettgehalt, Rohmilch ist aufgrund der hygienischen Risiken für Säuglinge und Kleinkinder nicht empfehlenswert. Ziegenmilch Ziegenmilch ist in Hinblick auf die meisten Nährstoffe der Kuhmilch recht ähnlich. Ein großes Problem besteht jedoch in dem Mangel an Folsäure und Vitamin B12 . Deshalb birgt die Verwendung von Ziegenmilch oder selbst hergestellter Säuglingsnahrung auf der Basis von Ziegenmilch die Gefahr einer Folsäuremangelanämie. Bei einer lakto-ovo-vegetarischen Ernährung ist Ziegenmilch ebenfalls aufgrund des geringen B12–Gehaltes nicht zu empfehlen. Zur Vorbeugung oder Behandlung einer Kuhmilchallergie ist Ziegenmilch nicht geeignet, da die Proteinbestandteile von Kuhmilch und Ziegenmilch einander sehr ähnlich sind. Menschen mit einer Kuhmilchallergie reagieren in sehr vielen Fällen auch auf Ziegenmilch mit einer Allergie. Schafmilch Schafmilch hat im Verhältnis zum Muttermilch einen deutlich höheren Energie-, Eiweiß-, Fett- und Mineralstoffgehalt. Die Eiweißbestandteile ähneln der von Kuh- und Ziegenmilch, so dass Schafmilch nicht zur Allergievorbeugung geeignet ist. Stutenmilch Auch wenn Stutenmilch aus ernährungsphysiologischer Sicht der Muttermilch von allen anderen Tiermilchen am ähnlichsten ist, so ist ihre allgemeine Verwendung als Muttermilchersatzprodukt nicht empfehlenswert. Der niedrige Energiegehalt müsste ausgeglichen werden, der Mineralgehalt ist nicht den Bedürfnissen des Säuglings angepasst und auch hier besteht das Risiko einer schnellen Allergieentwicklung. „Pflanzenmilch" Da etwa ein Viertel aller Menschen mit einer Kuhmilchallergie auch auf Sojaeiweiß reagieren, sind Sojanahrungen ebenfalls nur eingeschränkt verwendbar. Die gelegentlich empfohlenen pflanzlichen Zubereitungen wie Mandelmilch, Reismilch, Sesammilch usw. sind genau wie „normale", nicht speziell für Säuglinge hergestellte Sojanahrungen, für Säuglinge nicht geeignet. Ihr Nährstoffgehalt ist nicht auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt und aufgrund der geringen biologischen Wertigkeit der Pflanzenproteine sowie des Mangels an bestimmten Mineralien und Vitaminen, kann es zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen und zum Teil nicht wieder reparablen Mangelerscheinungen kommen. Grundsätzlich ist industriell hergestellt Säuglingsmilch, HA-Nahrung zur Allergieprävention bei entsprechend disponierten Babys oder eine stark hydrolisierte Spezialnahrung bei bereits nachgewiesener Kuhmilcheiweißallergie der Milch anderer Säugelebewesen vorzuziehen. Zitat aus Manz, F., Kersting, M.: „Die richtige Milch für nicht gestillte Säuglinge", Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund an der Universität Witten/Herdecke: · „Industrielle Säuglingsmilchnahrung ist während des gesamten ersten Lebensjahres für nicht gestillte Säuglingen zu empfehlen. · Ein Übergang auf eine Folgenahrung ist nicht zwingend. · Selbsthergestellte Säuglingsmilch ist heute qualitativ unbefriedigend. · Jede Art von Tiermilch weist gravierende spezifische Probleme auf · Milchartige Pflanzennahrungen sind mit Ausnahme spezieller Sojanahrungen für Säuglinge ungeeignet." Quellen: · Alexy, U. u. M. Kersting: Ernährung mit Ziegenmilch beim Säugling und Kleinkind. Pädiat. Prax. 55, 227-228(1998/99) · Elmadfa, I. Aign, W., Muskat, E.,Fritzsche, D.: Die große GU-Nährwert-Tabelle Neuausgabe 2002/2003 · EU-Infobrief Gesundheit 5 (2000) 8-9 · European Society for Paediatric Allergology and Clinical Immunology and the European Society for Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition: Dietary products used in infants for treatment and prevention of food allergy. Arch Dis Child 81, 80-84(1999) · Forschungsinstitut für Kinderernährung: Empfehlungen für die Ernährung von Säuglingen. AID, Bonn, und DGE, Frankfurt (Hrsg.), 2000. · Forschungsinstitut für Kinderernährung: Empfehlungen für die Ernährung bei Kuhmilcheiweißallergie. Förderergesellschaft Kinderernährung Dortmund 1994 · Lawrence, R.A., Lawrence, R.M.: Breastfeeding: a Guide for the Medical Profession, 5th ed. 1999 · Madeleyn, R.: Alternative Säuglingsernährung. Monatsschr Kinderheilkd 144, 239-244(1996) · Manz, F., Kersting, M.: Die richtige Milch für nicht gestillte Säuglinge, Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund an der Universität Witten/Herdecke · Kinderärztliche Praxis, Sonderheft Säuglingsernährung (2000) 25-29 · Souci, S.W., W. Fachmann u. H. Kraut: Die Zusammensetzung der Lebensmittel, Nährwerttabellen, 5. Aufl. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1994. UNICEF, Facts for Life – Breastfeeding, 1993


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warum willst Du denn zufüttern, klappt das nicht mit dem Stillen wie geplant ? So früh würde ich nichts anderes als Mumi geben, erst recht nicht Kuhmilch !!! Sina


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meine milchmenge ist abends sehr, sehr wenig. unsere maus bekommt dadurch zu wenig und ist schon untergewichtig. deswegen muss ich die maus zufüttern, um sie sozusagen auzupäppeln. ich habs schon mit öfter anlegen versucht und auch komplett leet pumpen. es geht nicht, die milch wird nicht mehr. deswegen muss ich jetzt zufüttern (läuft darauf hinaus, daß ich wahrscheinlich bald gar keine milch mehr habe) und auf anraten werde ich ab mitte juli (wenn sie den 4. lebensmonat vollendet hat) auch den ersten brei geben. sie ist schon sehr mobil, sie dreht sich seit 2 wochen auf den bauch und ist auch lange wach am tag. verbraucht dementsprechend auch viel. gruß micaela


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Hallo Micaela, tu deinem Kind bitte den Gefallen und gib keine Kuhmilch im ersten Halbjahr, besser noch erst nach de 1. Geburtstag! Wenn du zufüttern oder abstillen willst, dann gib die zumindest teiadaptierte Milchnahrung, alles andere ist ein unnötiges Gesundheitsrisiko für dein Kind. Kuhmilch steigert nicht nur das Allergierisiko, sie ist auch viel zu Eiweisshaltig für Babys, und belastet die Nieren, kann diese sogar lebenslang schädigen! Schau mal unter dem Begriff "Schmelzflocken*"im RuB-Forum, da findest du die Geschichte eines Kindes, welches durch das Füttern dieser Nahrung völlig "abmagerte" obwohl es propper aussah! Es fehlten ihm alle Möglichen Vitamine und Mineralien, die man auch mit Zugabe von Obst und gemüse nicht so hinbekommt, wie das Kind sie braucht!! LG Jenny


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Liebe Jenny! Ich habe bei Doktor Busse deine Anfrage wegen der Schmelzflocken gelesen. Ich möchte dir raten, bring deine Freundin bitte davon ab Schmelzflocken zu geben! Meine Kinder (1,6,10) haben alle 3 Schmelzflocken bekommen. Bei dem Grossen fingen wir damit an, weil unsere Finanzen damals sehr schlecht waren und Schmelzflocken viel billiger sind als Milchpulver. Bei ihm haben wir zunächst gute Erfahrungen damit gemacht, also bekamen die anderen Beiden sie auch. Unsere Kleinste fiehl dann bei der Vorsorgeuntersuchung mit 4 Monaten auf, sie war zwar rund und propper, aber zu wenig gewachsen, besonders der Kopfumfang. Zunächst meinte der Kinderarzt, dass wäre eine normale Schwankung, aber dann fragte er mich nebenbei nach der Ernährung und ich sagte, dass ich Schmelzflocken fütterte seid sie 8 Wochen alt ist, vorher hatte ich alle Kinder gestillt. Der Arzt hat dann ein Blutbild gemacht und festgestellt, dass unserer Kleinen so in etwa alle Vitamine und Nährstoffe fehlten, die ein Baby braucht! Obwohl sie vom Gewicht im guten Durchschnitt lag und quitschfidel war, war sie völlig UNTERERNÄHRT! Wir mussten sie dann mit Spezialnahrung über 2 Monate quasi wieder hochpäppeln, bis ihre werte wieder im normalen Brreich lagen. Wenige Wochen später wurde unser Grosser (damals 9) krank: Ständiges Erbrechen, Durchfall und er bekam raue Hautstellen, die sich innerhalb von wenigen Tagen in blutigen Ekzeme verwandelten. Kuhmilchunverträglichkeit. Die erste Frage, die der Allergologe und stellte: Wann hat er zum ersten Mal Kuhmilch bekommen? Es ist einfach Tatsache, dass eine Kuhmilchallergie noch nach Jahren auftreten kann, sogar erst im Erwachsenenalter und dennoch kann man es fast immer daran festmachen, dass das Kind als Baby Kuhmilch bekommen hat. das erhöht das Risiko um 200%, so der Arzt. Mein Sohn muss sich heute völlig Milchfrei ernähren, auch Ziegenmilch und Eier sind tabu. Sojamilch verträgt er, weiß jemand was eine Schüssel Keloggs mit Sojamilch kostet? Im Urlaub war es ein riesiges Theater, das Hotel war ja nicht auf milchfreie Ernährung ausgerichtet, wir mussten alles selber mitbringen! Kann sich jemand vorstellen, wie es für einen 10-Jährigen ist, keine normale Schokolade, keinen normalen Kuchen, kein normales Eis essen zu dürfen? Er wird das nie essen dürfen! wenn er zu einem Geburtstag oder zu Freunden geht müssen wir ihm sein Essen mitgeben! Wir hatten eine lange Unterredung mit mehren Kinderärzten, alle sind sehr überzeugt davon, dass Schmelzflocken russisches Roulette sind! In den Zeiten, als es noch nicht die heutige Pulvermilch gab, sind etliche Babys gestorben, nur weil sie nicht gestillt wurden sondern Kuhmilch bekamen! Ich kann nur jeder Mutter raten, die moderne Milchnahrung zu wählen, da ist alles drin was ein Baby braucht, in Schmelzflocken leider nicht, ganz im Gegenteil! Es ist wirklich verlockend, die Schmelzflocken zu füttern, die Babys sind danach wirklich schön satt und ruhig. Aber das Risiko ist viel zu hoch. Ich wünschte, ich hätte das früher gewusst, aber ich habe auch blind auf meine Mutter und ihre erfahrung vertraut. Ich hab ja auch als Baby Schmelzflocken bekommen und bin kerngesund. Meine Kinder hatten leider nicht das Glück das ich hatte. Mein 4. Kind kommt im März zur Welt und wird richtig ernährt, nochmal mache ich diesen Fehler nicht! Jenny, bitte erzähle das deiner Freundin, sie wird bestimmt nochmal überlegen die Schmelzflocken zu geben! Claudia


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