Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kind nimmt nicht zu

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Frage: Kind nimmt nicht zu

Benlie

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Hallo, Mein Sohn ist jetzt 10 Tage alt. Nach der Geburt habe ich ihn direkt anlegen können, er hat gut und lange gesaugt. Am ersten Tag hab ich ihn lange und oft trinken lassen und wir waren beide zufrieden damit. Dann haben die Schwestern seinen Zuckerwert gemessen. Der war einmal bei 41 und sonst immer zwischen 50 und 60. Sie haben mir trotzdem gesagt ich müsse unbedingt zufüttern, sonst drohe die Kinderintensivstation. Aus Angst habe ich ihn nach jedem anlegen, zugefüttert. Er hat das meiste immer wieder ausgespuckt, aber sie haben es ihm irgendwie reingezwungen. „Der Zucker! Der Zucker!“ Weil es mein drittes Kind ist und ich bei den anderen nach vielen stressigen Tagen und vielen Tränen meinerseits auch zufüttern musste, hatte ich mich dieses Mal schon mental aufs Fläschchen eingestellt und war auch gar nicht traurig drum. Nach 2 Tagen sind wir entlassen worden und ich habe zuhause weiter zugefüttert. Am 3. Tag kam meine Hebamme und sagte mir wir könnten das Fläschchen erst mal weglassen und es würde bestimmt gut mit dem Stillen klappen. In mir blühte neue Hoffnung auf, dass es diesmal doch klappen könnte und ich war hin und weg von der Idee, wenigstens meinem letzten Kind einen guten Start zu ermöglichen. Am Anfang mussten wir richtig kämpfen, weil er die Brust nicht mehr richtig nehmen wollte/konnte (Saugverwirrung). Wir hatten einige durchkreischte Nächte, bis es wieder klappte und ich war sehr stolz, als es endlich so weit war. Jetzt ist er wie gesagt 10 Tage alt und was soll ich sagen, er nimmt nur ab. Er ist jetzt 100 g über dem Wert, ab dem ich wieder zufüttern muss. Er trinkt an der Brust, schläft aber ständig ein, ich halte ihn mit Füße massieren und Seite wechseln wach, aber er will nicht richtig. Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass ich mehr Milch hätte als bei den anderen beiden. Diesmal hab ich richtig viel und gut gegessen (teilweise bis ich Bauchschmerzen hatte) und 4 Liter pro Tag getrunken (normalerweise trinke ich um die 2) und ich hab mich viel ausgeruht, viel gekuschelt und alles andere liegen lassen. Ich hab ihn sooft angelegt wie möglich. So bald er einen Mucks gemacht hat, kam er an die Brust. Und da blieb er bis zu 1 Stunde. Jedesmal. Heute war ich so frustriert, dass er seit vorgestern 100g abgenommen hat, dass ich ihm gerade ein Fläschchen gemacht habe. Er hat es zwar sehr langsam getrunken, hat es aber leer getrunken. Meiner Hebamme habe ich nicht erzählt, dass er gerade ein Fläschchen hatte. Sie kommt morgen früh, aber wahrscheinlich wird sie mir auch raten, zuzufüttern. Ich möchte gerne verstehen, wieso ich nicht in der Lage bin, mein Kind zu ernähren und ich suche unbedingt aufmunternde Worte, denn ich weine seit Stunden und bemitleide mich selbst. Ich liege einfach hier mit meinem Kind und bin traurig und enttäuscht.


Biggi Welter

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Liebe Benlie, die Milchmenge lässt sich sicherlich steigern, ich denke eher, dass das Baby verlernt hat, korrekt und effektiv an der Brust zu trinken. Das Saugen an der Brust unterscheidet sich grundlegend vom Trinken an der Flasche und wenn ein Baby auf die Flasche geprägt ist, hat es Probleme, richtig an der Brust zu trinken. Hierzu wäre es auf jeden Fall wichtig, dass Du Dir Hilfe vor Ort suchst und eine kompetente Stillberaterin sich das Saugverhalten Deines Babys ansieht und euch gegebenenfalls beim Anlegen hilft. Nimmt Dein Kind die gesamte Brustwarze mit Vorhof in den Mund? Hierzu muss Dein Baby den Mund sehr weit öffnen. Hast du bereits Kontakt zu einer Stillberaterin? Hilfe findest du unter folgenden Adressen. http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Du kannst jetzt versuchen, diese Saugverwirrung zu überwinden oder aber Du stillst zur Flasche hin ab. Du kannst auch vermehrt abpumpen und die Milch mit der Flasche geben. Was ist DEIN Wunsch? Möchtest Du zum Vollstillen kommen? Es wäre dann sehr sinnvoll, wenn Du Dich an eine kompetente Stillberaterin vor Ort wenden könntest. Die Kollegin kann das Saugverhalten sehr viel besser beurteilen und kann Dir Tipps geben, wie es besser klappen könnte. Evtl. wäre auch eine alternative Fütterungsmethode sinnvoll, z.B. das Brusternährungsset oder aber die Becherfütterung. Alles alles Gute! Biggi


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