Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Freundin hat zwei Tage nach mir entbunden (20.08.2003). Sie wollte nicht unbedingt stillen - durch zureden habe ich sie überreden wenigstens bis zum 6. Monat zu stillen. Doch sie probierte immer wieder mal ein Fläschen - hat er nicht getrunken versuchte sie es ihm aufzuzwingen! Sie stopfte es ihm immer wieder rein und setzte ihn immer wieder extrem unter druck. Da ich mit 5 Monaten aufhörte zu stillen (Leider große Stillschwierigkeiten - Milch schoss oft sehr spät ein sie konnte nicht warten....) wollte auch sie nicht mehr stillen und so wurde der Druck auf den kleinen immer stärker. Jetzt trinkt er natürlich gar keine Flasche. Ich riet ihr auch zur La Leche Liga aber die konnten ihr nicht sehr weit helfen (der Junge weiß halt was gut ist...). Nun wie kann man den dieses Problem noch kitten? Ich riet ihr auch zu Muttermilch in Flasche u.s.w. aber er trinkt auch nicht besonders gern an der Brust (ausser nachts). Kann man da noch was machen, den sie würde sooo gern abstillen hat aber keine Chance, den er trinkt auch nicht nacht 10-12 Std. aus der Flasche. Bitte um RAT. Herzlichen Dank im Voraus lg Andrea
? Liebe Andrea, Was Ihre Freundin jetzt braucht, ist Geduld, die wohl wichtigste Elterntugend. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Stillkind die Flasche verweigert. Viele Stillkinder lehnen die Flasche zunächst ab, weil sie nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. Die Techniken beim Trinken der Brust bzw. der Flasche unterscheiden sich völlig voneinander. Das Baby empfindet den Flaschensauger wahrscheinlich als etwas Befremdliches, dem es nichts abgewinnen kann. Manche Kinder nehmen die Flasche auch einige Zeit an und verweigern sie dann. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung (mit einem ganz normalen Becher nicht einem Trinklernbecher) ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche. Ihre Freundin und ihr Kind brauchen Zeit, mit Druck und Zwang lässt sich hier nichts erreichen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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