Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 9 Monate alt, ich habe ihn 6 Monate voll gestillt und zur Zeit stille ich ihn noch nachts und morgens. Über den Tag hat er kein Bedürfnis mehr sich zu stillen. Seit er da ist, bin ich ständig krank. Ich hatte Brustentzündungen, Hexenschuß, Bronchitis, eine Lungenentzündung und habe weitergestillt. Nun bin ich schon wieder stark erkältet und ich kann einfach nicht mehr. Meine Ärztin meint, ich solle abstillen, weil mich das Stillen auslaugt. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich bin nur noch müde und kapputt. Im Moment laugt mich aber vor allem sein Schlafverhalten aus. Er ist ständig wach und schreit. Und ich glaube kaum, daß sich das durch das Abstillen und die Flasche ändert. Ist es wirklich so, daß das Stillen die Abwehrkräfte mindert ? Oder ist das falsch ? Lieben Gruß, Birga
? Liebe Birga, Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Kein Mann würde einen Arbeitsvertrag mit solchen Bedingungen unterschreiben. Vielleicht machen Sie sich einmal eine Liste, was Ihrer Meinung nach realistischerweise zu erwarten ist, wenn Sie abstillen. Seien Sie aber wirklich ehrlich zu sich beim Auflisten. Denn nur zu oft erlebe ich es, dass der oberste Punkt auf einer solchen Liste lautet „Es kann einmal jemand anderes das Kind übernehmen, so dass ich etwas für mich tun kann" und die Realität sieht dann so aus, dass ein oder zwei Mal sich jemand um das Baby kümmert und danach bleibt doch wieder alles an der Frau, die dann aber noch zusätzlich den Aufwand mit Flaschen und künstlicher Säuglingsnahrung hat und nachts aufstehen muss, statt sich nur umzudrehen und das Kind anzulegen. Vielleicht können Sie einen anderen Weg gehen? Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese „gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Gibt es jemanden, der Ihnen im Alltag unter die Arme greifen kann? Scheuen Sie sich nicht alle Hilfe anzunehmen, die sich Ihnen bietet, solange diese Hilfe nicht darin besteht, dass Ihnen jemand Ratschläge gibt, die Ihre Art zu leben und mit Ihrem Kind umzugehen kritisieren. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass Ihnen Ihre Ärztin/Arzt vorübergehend eine Haushaltshilfe verordnet, bis Sie aus dieser starken Erschöpfung wieder herausgefunden haben. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Probieren Sie einfach mal verschiedene Wege aus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Ich hatte eigentlich grade eine ähnliche Frage auf dem Herzen und lese nun dein posting... Ich bin zwar nicht ständig krank, fühle mich aber erschöpft und erschossen wie nie zuvor, ich stille sehr, sehr gerne und aus großer Überzeugung, aber auch ich frage mich warum ich mich so schrecklich erschöpft und ausgepowert fühle, abends ab 20:00h kann ich gar nicht mehr und falle ins Bett, soweit das die Umstände zulassen, das finde ich schon heftig, also, kann dir leider nicht helfen, aber dich ermuntern, dass du wohl nicht so ganz allein mit deiner Frage dastehst! Dir alles Gut, Kraft und Elan und vor allem eine bald wieder optimale Gesundheit! LG, Yasmina
Mitglied inaktiv
Hallo Birga, es tut mir leid zu lesen, dass es Dir so schlecht geht! Aus meiner Erfahrung kann ich Dir nur sagen, dass es mir auch so ging wie Dir und ich nach 14,5 Monaten abgestillt habe (meine Kleine hat auch viel lieber gegessen, als getrunken) - tja und das Ende vom Lied war, dass ich seither trotzdem STÄNDIG krank bin und wirklich alles bekomme, was das so an Viren und Bakterien unterwegs ist. Voriges Jahr 3x 40 Fieber, 7-9 Erkältungen im Jahr mit Fieber, etc. UND ICH STILLE NICHT MEHR!!! Also ich meine inzwischen, dass es einfach mich einfach körperlich anstrengt Mama (und Haushalt und einen Mann und was weiss ich) zu sein und dass es nichts mit dem Stillen zu tun hatte! Liebe Grüße Edith
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