Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kalziumbedarf

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Frage: Kalziumbedarf

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Hallo Biggi! Mein Sohn ist 13 Monate, wird nachts ca. 3 x gestillt. Tagsüber bekommt er vor allem Breinahrung, da er mit Stückchen noch nicht so klar kommt. Abends habe ich ihm immer einen Milchbrei gegeben, den er aber plötzlich verweigert. Ist der Kalziumgehalt in der Muttermilch noch so hoch, dass damit sein Bedarf gedeckt werden kann. Ich habe jetzt gehört, dass er mind. 330 ml Kuhmilch am Tag bekommen sollte. Das hat er auch früher nicht geschafft. Ist die Nährstoffzusammensetzung in der Nacht eigentlich schlechter? Bei ihm wurde jetzt nämlich ein zu niedriger HB-Wert festgestellt (10,2). Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, da ich gelesen habe, dass das Eisen aus der MuMi so gut aufgenommen werden kann, habe auch ansonsten auf eine ausgewogene Ernährung geachtet. Selber habe ich gute Eisenwerte. Ich danke dir für deine Antwort. LG Christine


Biggi Welter

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? Liebe Christine, selbstverständlich trägt Muttermilch dazu bei, den Kalziumbedarf des Kindes in diesem Alter zu decken. Ob die Muttermilch alleine dazu ausreicht, hängt natürlich auch davon ab, wieviel das Kind trinkt. Dein Kind muss nicht zwingend Milch und Milchprodukte zu sich nehmen, wenn die Ernährung so abgestimmt ist, dass die Versorgung durch andere Nahrungsmittel gedeckt ist. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt und nicht nur Milch ist ein Kalziumlieferant. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g)Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden und deshalb weniger für kleine Kinder geeignet sind). Kalziumreiches Mineralwasser kann ebenfalls zur Deckung des Bedarfs beitragen. Die Zusammensetzung der Milch ist nachts nicht schlechter und dein eigener Eisenwert hat wenig mit dem Eisengehalt der Muttermilch zu tun, da sich der Eisengehalt der Muttermilch nicht über die Ernährung beeinflussen lässt. Laut Koletzko und von Harnack, Kinderheilkunde 10. Auflage liegt der Hämoglobinwert eines einjährigen Kindes normalerweise zwischen 10,5 und 15,5 g/dl. War dein Kleiner ein Frühchen? Wenn ja, dann kann der niedrigere Wert durch die zu frühe Geburt bedingt sein, denn Frühchen hatten nicht genügend Zeit, einen ausreichenden Eisenspeicher aufzubauen und dann kann es leicht zu Eisenmangel kommen. Deshalb werden Frühchen normalerweise in Hinblick auf den Eisenwert besonders überwacht. Hatte dein Sohn gerade eine Infektion? Das kann auch zu einem Absinken des Eisenwertes führen. Doch dann müsste er jetzt recht rasch wieder ansteigen. Massive Blutungen sind ebenfalls eine Ursache für einen zu niedrigen HB-Wert, doch ich denke, dass euch eine solche Blutung nicht entgangen wäre. Die Eisenaufnahme aus der Nahrung kann übrigens gesteigert werden, indem zu jedem eisenreichen Nahrungsmittel zusätzlich ein Vitamin-C-reiches Nahrungsmittel gegeben wird. Kuhmilch und Milchprodukte hemmen hingegen die Eisenaufnahme. LLLiebe Grüße Biggi


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