Mitglied inaktiv
Hallo Biggi :-) Eine Nachbarin ist seit etwa 8 Wochen 2fach Mami und stillt ihr zweites Kind voll. Sebastian hat nun schon das zweite Mal gesundheitlich größere Probleme und die Mama ist absolut durch den Wind und müßte dringend mal raus (Papa zieht mit !). Ich weiß, daß sie vorher gerne und viel gejoggt ist und habe sie drauf angesprochen, warum sie das nicht einfach "zwischendurch" wieder ein bißchen aufnimmt - zum abschalten ! Da kam dann das Argument "Wenn ich jogge bleibt die Milch weg!" und ich habe es nicht geschafft, sie als "Laie" vom Gegenteil zu überzeugen - hast Du mir mal bitte ein paar fundierte Textbausteine dazu ? Wenn es von der LLL kommt, trägt es vielleicht besser ?! Danke und liebe Grüße, Silke
Liebe Silke, hat dir schon einmal einer gesagt, dass Du ein Schatz bist? Da hast Du selbst drei Wirbelwinde und auch noch diesen Gaul und sorgst dich um deine Nachbarin :-). Magst du nicht zu uns ziehen :-)))? Drucke ihr das mal aus und lass sie gerne auch hier anrufen, ich kann sie auch noch beruhigen. Es ist ein Ammenmärchen, dass sich Sport und Stillen nicht vertragen!!! Es werden immer wieder irgendwelche unsinnigen Dinge über Sport und Stillen erzählt (z.B. auch dass die Milch dabei sauer würde), doch das ist alles schlichtweg Unsinn. Fakt ist, dass es nicht nur möglich ist, in der Stillzeit Sport zu betreiben, sondern auch sehr gut für die stillende Frau. Allerdings sollten Sie es mit dem Sport gerade zu Beginn etwas langsam angehen und auf Sportarten, die eine hohe Belastung der Oberarmmuskulatur mit sich bringen, oder bei denen ein hohes Risiko für Stöße gegen die Brust (z.B. Barrenturnen) besteht eher meiden und beim Badminton das Training langsam steigern. Achten Sie beim Sport treiben darauf, dass Sie Ihren Beckenboden nicht übermäßig belasten, der braucht nach einer Schwangerschaft und Geburt etwas besondere Aufmerksamkeit. Ein guter Sport BH wäre sicherlich gut beim Joggen. Ich kenne mehr als eine Leistungssportlerin, die gestillt hat und Stillen und ihren Sport miteinander in Einklang bringen konnte. In der Ausgabe 2/2001 des "buLLLetin die andere Elternzeitschrift für den Still und Erziehungsalltag" ist übrigens ein Interview mit Brigitte McMahon, der Triathlon Olympiasiegerin in Sydney, die ihren Sohn ebenfalls ein Jahr lang gestillt hat. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim LLL online shop) bezogen werden. Das weit verbreitete Vorurteil, dass man unmittelbar nach dem Training nicht stillen darf, ist auch nicht haltbar. Entgegen anders lautenden Veröffentlichungen in Zeitschriften, gibt es keinen Grund, das Stillen nach sportlicher Betätigung hinauszuschieben. Im Jahr 1992 berichteten die Zeitungen über eine Untersuchung, die sich mit der Zusammensetzung der Muttermilch vor und nach anstrengendem Training befasste und Vergleiche dazu anstellte, wie die Babys auf die vor dem Training bzw. nach dem Training abgepumpte Milch reagierten (Wallace 1992). Nach dem Training wurde in der Milch eine Erhöhung der Milchsäure festgestellt. Die Babys hätten die Milch nach dem Training weniger gerne angenommen. Die Schlussfolgerungen aus dieser Untersuchung erregten großes Aufsehen: stillende Mütter sollten ihre Babys vor dem Training stillen oder Milch für eine spätere Mahlzeit abpumpen und es vermeiden, unmittelbar im Anschluss an das Training zu stillen, eventuell sogar etwa 90 Minuten lang nicht. Diese Schlussfolgerungen sind aus mehreren Gründen zu hinterfragen. Zunächst einmal erhielten die Babys die Vor und Nachtrainings Milch mit einer Tropfpipette, einer neuen, für sie ungewohnten Art der Fütterung. Die Forscher zogen aber nicht in Betracht, dass diese veränderte Fütterungsmethode die Babys in Bezug auf ihre Akzeptanz der Milch beeinflusst haben könnte. Bei der Durchsicht der Literatur zum Thema Stillen und Sport führten Dewey und McCrory (1994) noch weitere Beispiele für die eingeschränkte Aussagekraft dieser Studie an. Die Mütter in dieser Untersuchung trainierten bis an ihre Leistungsgrenze, aber die Empfehlungen der Forscher unterscheiden nicht zwischen moderater und maximaler sportlicher Betätigung. Die Milchsäurewerte sind bei maßvoll trainierenden Müttern wahrscheinlich viel niedriger. Außerdem waren die Unterschiede in der Akzeptanz der Vor bzw. der Nachtrainingsmilch durch die Babys nur gering, auch wenn die Mütter angaben, dass die Babys die Milch nach dem Training weniger akzeptierten. Auf einer Scala von 1 (Schreien) bis 9 (Lachen) erreichte die Einschätzung einen Punktwert von 6,7 für die durchschnittliche Vortrainingsmilch und 4,7 für die durchschnittliche Nachtrainingsmilch. Es kommt noch dazu, dass keine der Mütter davon berichtete, dass ihre Babys bei einer früheren Gelegenheit negativ auf das Stillen nach dem Training reagiert hatte. Nach der Durchsicht verschiedener Studien kamen Dewey und McCrory zu dem Schluss, dass Sport bei stillenden Müttern die kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit verbessert und sportliche Betätigung während der Stillzeit bei den meisten Frauen kein Gefahrenpotential birgt. Auch "ist es in den meisten Fällen unwahrscheinlich, dass sich aus der veränderten Akzeptanz der Muttermilch aufgrund erhöhter Milchsäurewerte nach dem Training Probleme ergeben". LLLiebe Grüße und frohe Ostern, ich meld mich bald. Biggi
Mitglied inaktiv
Sie erhält ansonsten viel Unterstützung vom Papa und auch von "uns" Nachbarn, aber ich denke, sie müßte mal nicht nur "eben unter die Dusche springen" sondern wirklich RAUS aus dem Haus und ABSCHALTEN ...... sie ist der Typ, der sich alles viel zu sehr und schwer zu Herzen nimmt, unter anderem kam letztens auch: "Der arme Kerl bekommt zum zweiten Mal Antibiotika, wir hätten es nicht mehr drauf anlegen sollen" (nach einer FG noch einmal zu probieren .....) *seufz* ....
Mitglied inaktiv
trotz allem ! Ich drück Dich !
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