sumsi07
Hallo, ich brauche da mal Hilfe bzw. Rat. Meine Tochter ist 12 ½ Monate alt. Heute hatten wir MKP-Untersuchung und sie hatte bei 76 cm ein Gewicht von 8370 g. Der Kinderarzt meinte sie sei im unteren Bereich. Ich stille sie nach wie vor fast ausschließlich. Sie will nicht so richtig essen. Sie ist interessiert, spielt damit, isst dann schon ein paar Bissen, aber das wars dann auch. Sie isst nicht so viel, dass sie satt wird. Das holt sie sich dann bei mir. Auch wenn viele (Eltern, Freunde, …) dagegen sind, habe ich keine Probleme mit dem Stillen. Wir beide genießen es nach wie vor. Der Kinderarzt meinte ich solle meine Brust nicht so leicht hergeben. Er hat gesagt, dass die Milch nicht mehr die gleiche Qualität wie am Anfang hat und dass das Kind jetzt mehr Nährstoffe braucht. Ich hab schon einige Bücher gelesen und mich schlau gemacht. Demnach müsste sie mit Muttermilch gut versorgt sein und ich solle ihr einfach Zeit lassen. Es kommt schon von alleine, dass sie essen will. Jetzt bin ich hin und hergerissen und weiß nicht was ich tun soll. Ich kann ihr das Essen ja nicht hineinstopfen. Keiner stillt so lange wie ich und alle sind gegen mich bzw. gegen das Stillen. Mein Lebensgefährte unterstützt mich schon und das tut auch gut. Aber ich bin trotzdem fix und fertig. Was soll ich jetzt tun? Weiterstillen? Abstillen? Bekommt meine Tochter einen Mangel wenn sie nicht endlich was anderes isst? Irgendwie möchte ich ja demnächst schon auch abstillen bzw. weniger stillen, damit ich meine Periode wieder bekomme und wieder schwanger werden kann. Aber so lang ich so viel stille schauts nicht gut aus, glaub ich. Danke im Voraus für Ihre Hilfe und sorry für den langen Text.
Liebe sumsi07, wir Frauen scheinen alle offensichtlich ein überdimensionales Schuldbewusstsein in die Wiege gelegt zu bekommen und spätestens mit der Geburt eines Kindes fühlen wir uns für alles verantwortlich und selbstverständlich sind wir an allem schuld (gleich ob unsere Kinder zu dick oder zu dünn sind, ob sie quengelig sind oder ob die Frankfurter Börse eine Krise erlebt und alle Aktienkurse in den Keller rutschen). Was sollst Du denn machen? Dein Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen? Kehr den Spieß einmal um und frage all diejenigen, die dich so freigiebig kritisieren, was für KONSTRUKTIVE Vorschläge sie denn anzubieten haben. Es ist immer leicht zu sagen „Du machst das falsch" und sich dann umzudrehen und keinerlei sinnvolle Vorschläge zu machen, wie denn in dieser Situation besser vorgegangen werden soll. Grrr, in solchen Situationen packt mich die Wut: Du bist nicht schuld, weder an der Weltwirtschaftskrise noch daran, dass dein Kind nicht essen mag. Wenn deine Tochter gut gedeiht und sich altersgemäß entwickelt, dann versucht doch einmal, das Thema „Essen" nicht mehr zum alles beherrschenden Thema zu machen. Es hat keinen Sinn, ein Kind zum Essen zwingen zu wollen und es hat auch keinen Sinn, wenn sich das ganze Familienleben nur noch darum dreht, wie dem Kind irgendwelche Nahrung „einzutrichtern" sei. Je angespannter die Situation wird, umso verkrampfter sind schließlich alle Beteiligten. Bei einem Kampf ums Essen gibt es fast immer nur Verlierer. Sollte deine Tochter nicht gut gedeihen, dann lass einmal die Blutwerte kontrollieren. Unter Umständen liegt z.B. ein Eisenmangel vor und das macht Kinder appetitlos. Kopf hoch und lass dir nicht irgendwelche Schuldgefühle einreden. Auch dein Kind wird sicher essen lernen. Gute Nerven für dich und gute Besserung für die kleine Maus. LLLiebe Grüße Biggi
sumsi07
Danke, für die schnelle Antwort Biggi! Weißt du was die Leute mir raten? Nämlich dass ich sie schreien lassen soll und nicht die Brust geben soll. Weil dann wird sie essen. Aber mit der Methode kann ich mich irgendwie nicht anfreunden. Und wenn ich es am Tag wirklich so mache, wird sie sich die fehlende Nahrung sicher in der Nacht holen. Oder wie siehst du das?