Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 7,5 Monate alt und schläft seit ca. 4 Monaten nachts sehr schlecht. Er lässt sich - wenn überhaupt - meist nur durch die Brust beruhigen. Zwischendurch, mit ca. 6 Monaten, hatte er schonmal eine bessere Phase, wo er sogar ca. eine Woche nachts ca. 10 Stunden durchgeschlafen hat und offenbar gar keinen Hunger zu haben schien. Jetzt wacht er aber wieder alle 1-3 Stunden nachts auf und will mindestens 2-3mal pro Nacht gefüttert werden. Ich habe gelesen, dass für Babys in dem Alter 5-6 Mahlzeiten pro Tag normal seien. Gilt das dann tatsächlich nur für den Tag oder werden nächtliche Mahlzeiten dazu gerechnet? Der Kleine bekommt nämlich über Tag 3mal Brei und 3 Stillmahlzeiten und will eben trotzdem noch 2-3mal nachts gestillt werden. Er nuckelt dann auch meist nicht nur, sondern trinkt schon ordentlich. Eine Phase kann es auch nicht sein, dafür geht es schon zu lange so. Wird er damit überfüttert? Manchmal wacht er nämlich auch schon 1 Stunde nach dem letzten Stillen auf und schreit - könnte er dann Bauchschmerzen haben, weil es zu viel Nahrung ist? Und ab welchem Alter sollte man überhaupt versuchen, das Baby nachts auf andere Weise als durch Stillen zu beruhigen? Danke!
Liebe littlelilac, während der gesamten Stillzeit wird das Stillen nach Bedarf empfohlen. Mit Muttermilch kann ein Baby nicht überfüttert werden und so lange Sie keine leeren Kalorien (Süßigkeiten, viel Fettes) geben, wird Ihr Baby sicherlich nicht zu dick. Es ist abgesehen von der Anwendung der sehr umstrittenen und von Stillexperten einhellig abgelehnten Schlaftrainingsprogrammen nicht möglich ein Kind an das Durchschlafen zu gewöhnen, ehe es nicht von selbst dazu reif ist. Es ist ja auch nicht möglich ein Kind an das freie Laufen oder das Sprechen zu gewöhnen. All diese Fähigkeiten entwickelt jedes Kind dann, wenn der für das jeweilige Kind richtige Zeitpunkt gekommen ist. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass Sie etwas "falsch" machen, wenn Sie Ihr Kind nachts bei sich schlafen lassen (ob im eigenen Bett oder im gleichen Zimmer) und es nach Bedarf stillen und auch zum Einschlafen stillen. Lassen Sie sich unbesorgt von Ihrem Instinkt leiten. Ihr Gefühl und Ihr Kind werden Ihnen zeigen, was das Beste für euch alle ist. Sie enthalten Ihrem Kind keineswegs etwas vor, wenn Sie ihm helfen, seine innere Zufriedenheit und Vertrauen in sich und Sie zu entwickeln, statt es alleine weinen zu lassen. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Sie die nächsten Jahre damit verbringen müssen, Ihr Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Sie es sich jetzt vorstellen LLLiebe Grüße, Biggi
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