Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Implantat

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Implantat

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo liebe Biggi, vor kurzem habe ich bei Dir angefragt, ob Silikon eines Brustimplantates in die Muttermilch übergehen kann? Du hast geschrieben, dass es unterschiedliche Studien gibt. Eine nach Briggs 1994, die vor dem Stillen mit Brustimplantat warnt und andere die dies widerlegen. Was meint Briggs zu den gesundheitlichen Schäden, die beim Kind zurückbleiben können? Um welche gesundheitliche Schäden handelt es sich? Ich würde mich freuen, wenn Du mir hier nochmals weiterhelfen kannst. Viele Grüße Elke


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Elke, ich kopiere dir den kompletten Text zum Thema „Silikonimplantate" aus „The Breastfeeding Answer Book" revised edition 1997 hierher: „Zwei 1994 erstellte Fallstudien haben gesundheitliche Bedenken für gestillte Kinder von Frauen mit Brustimplantaten erhoben. Obwohl die Autoren eines der Berichte (Lewine und Ilowite 1994) eine Verbindung zwischen dem Stillen mit Silikonimplantaten und einer ungewöhnlichen Magen-Darm-Störung vermuten, stellen Fehler in diesem Bericht diese Verbindung in Frage. Die Amerikanische Verwaltungsbehörde für Lebensmittel und Medikamente veröffentlichte drei Entgegnungen (FDA 1996, FDA 1995; FDA 1994a; FDA 1994b), die den Bericht aufgrund der geringen Fallzahlen (elf Kinder aus sechs Familien) als „unschlüssig und vorläufig" bezeichnete und als bereits durch die Auswahl der untersuchten Fälle voreingenommen (es wurden nur Kinder mit Magen-Darm-Störungen ausgewählt). Die zweite Fallstudie umfaßte zwei anfänglich gestillte Kinder mit Gelenk- und Muskelschmerzen und anderen Symptomen einer Autoimmunerkrankung (Teuber und Gershwin 1994). Die Mütter hatten ähnliche rheumatische Symptome und es gab vielfache gesundheitliche Probleme bei anderen Angehörigen. Auch hier ergibt sich wieder eine Einschränkung der Aussagekraft der Studie in Bezug auf die gestillten Kinder von Müttern mit Brustimplantaten im allgemeinen, da die Fallzahlen klein waren, keine Vergleichsgruppe existierte und zusätzlich noch eine möglicherweise genetisch bedingte Veranlagung zu den beschriebenen gesundheitlichen Problemen besteht (Berlin 1994). Eine Folgestudie von Levine, Ilowite und Teuber (1996) ergab keine eindeutigen Unterschiede im Autoantikörperwert im Blut von 122 Kindern, die von Müttern mit und ohne Silikonimplantaten geboren worden waren. Alle Kinder der Untersuchungsreihe hatten rheumatische Erkrankungen und/oder Magen-Darmstörungen, die nicht mit ihren Autoantikörper-Konzentrationen zusammenhingen. Es gab keine Unterschiede im Vorhandensein von Autoantikörpern zwischen den 29 gestillten Kindern und denen, die künstliche Säuglingsnahrung erhalten hatten. Die Autoren folgerten daher: „Da kein Zusammenhang zwischen den klinischen Symptomen und humoraler (die Körperflüssigkeiten betreffenden) Antikörper-Ausscheidung gefunden werden konnte, erhebt sich die Frage, ob die bei diesen Kindern aufgetretenden Symptome überhaupt in einer Verbindung zu den Silikonimplantaten der Mütter stehen". Selbst wenn eine Quelle vor dem Stillen mit Silikonimplantaten warnt (Briggs 1994), wird in anderen Artikeln und Berichten der Schluß gezogen, dass „ob vergrößert oder nicht, die Brust immer noch das Beste ist" (Berlin 1994; Flick 1994; Mohrbacher 1994)." Ich hoffe, das sind die Informationen, die Du suchst. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.