Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Immer wieder krank...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Immer wieder krank...

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Hallo liebe Frau Welter Ich stille unsere Jona ja jetzt schon 28 Monate, wir geniessen es beide noch sehr. Leider bin ich seit ca. einem dreiviertel Jahr sehr anfällig was Krankheiten betrifft. Früher konnten meine drei Kinder mit hohem Fieber im Bett liegen, ich bekam dabei höchstens eine Erkältung. Jetzt komme ich mir allmählich vor wie ein zartes Pflänzchen, welches bei jedem Windhauch umknickt. Auch jetzt wieder. Unsere Grosse hatte/hat den Husten, ich steckte mich an. Bei mir wurde daraus leider gleich eine fieberhafte Bronchitis, ich kämpfe mich grad mehr schlecht als recht durch die Tage. Dies ist innerhalb vier Monaten das dritte Mal, wo ich mit einem fieberhaften Infekt zu kämpfen habe. Meine nicht ganz so LZS-freundliche Mutter meinte, ich solle abstillen, dann würde ich sicher nicht mehr so oft krank...Ist daran ein Körnchen Wahrheit? Ich ernähre mich gesund, bewege mich auch regelmässig, rauche nicht und trinke nicht übermässig Alkohol. Empfehlen Sie weitere Vitamine einzunehmen, jetzt auf die kalte Winter- und Grippezeit hin? Fakt ist halt auch, dass ich seit mehr als 8 Jahren kaum eine Nacht lang durchgeschlafen habe. Meine Kinder schaffen dies immer erst mit mind. 3 Jahren. Wenn es dann jeweils soweit war, kam schon das nächste Baby...;-). Im Allgemeinen macht mir dies nicht viel aus, bin ja daran gewöhnt. Mein Körper denkt vielleicht anders darüber, wer weiss... Ich wäre froh um ein paar Vitamin-Tipps! Danke Ihnen, schönen Tag&glg aus der schneienden Schweiz Liv


Biggi Welter

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? Liebe Liv, ich denke, dass fast jede Mutter nachvollziehen kann, wie erschöpft frau sein kann, wenn sie zu wenig Schlaf hat. Da liegt der Gedanke daran, dass es mit „nur einer Flasche“ oder dem Abstillen doch so viel einfacher sein könnte, oft nahe. Es ist jedoch nicht das Stillen, das Sie erschöpft, sondern die Tatsache, dass Sie mit der Mutterschaft einen der härtesten Berufe der Welt übernommen haben. Mutter sein ist ein 24 Stunden Job, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr, ohne Urlaubsanspruch. Diese Arbeit ist anstrengend, auch wenn nicht gestillt wird. Im Gegenteil, durch das Stillen bekommt die Frau oft die Gelegenheit, sich auch am Tage einmal hinzulegen oder zumindest sich hinzusetzen, die Füße hoch zu legen und ein paar ruhige Minuten mit dem Kind zu verbringen. Würde Stillen die Reserven der Mutter aufzehren, dann hätte die Klasse der Säugelebewesen nicht überlebt! Es ist keineswegs so, dass Stillen an der Gesundheit der Mutter zehrt, im Gegenteil, es gibt eine ganze Reihe von gesundheitlichen Vorteilen für Mutter UND Kind. Die WHO empfiehlt das lange Stillen nicht nur wegen der Vorteile für das Kind, sondern auch wegen der Vorteile für die Mutter. Versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen. Scheuen Sie sich nicht, sich auch am Tag, wenn das Kind einmal schlafen sollte, hinzulegen. Es ist jetzt nicht wichtig, dass die Fenster regelmäßig geputzt werden und die Bettwäsche optimal gebügelt ist, sondern es ist wichtig, dass Sie sich genügend Ruhe und Erholung und auch einmal etwas für dich gönnen. Denken daran: Muttersein ist überaus anstrengend und je kleiner das Kind ist, um so anstrengender kann es sein. Wenn Sie mehr abnehmen, als es Ihnen recht ist, dann schauen Sie, dass Sie sich mehr Ruhe gönnen (wenn irgend möglich) und gönnen Sie sich Kalorienbomben. Sahnequark statt Magerquark, einen schönen Eisbecher mit Sahne und lassen Sie sich vielleicht vom Partner kleine Zwischenmahlzeiten fertig machen, die Sie mit einer Hand essen können. Wenn ein Teller mit Häppchen (Käsewürfel, Obst, Brot, Kräcker ...) fertig im Kühlschrank steht, können Sie zum Beispiel die Zeit während des Stillens nutzen, um etwas zu essen und zu trinken. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und haben damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuchen Sie sich am Tag Freiraum für sich zu schaffen. Vielleicht kann Ihnen Ihr Mann, die (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager Ihr Kind für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihm spazieren gehen oder spielen und diese Zeit Nutzen Sie für SICH. Selbst wenn Sie nur in Ruhe in der Badewanne liegen, einmal um den Block joggen oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begeben, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommen. Diese `gewonneneA Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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