Mitglied inaktiv
hallo biggi, ich stille meine tocher (18 monate) noch zum einschlafen, also mittags und abends, nach bedarf auch nachts, da sie leider im moment sehr schlecht schläft, und sehr oft wach wird... lisa trinkt seit mehreren wochen nur noch aus einer brust, bei der anderen nuckelt sie kurz, und sagt dann "bähh". das war bis jetzt auch kein problem. jetzt hat sie mich vorletzte nacht so doll gebissen, das war nachts, wenn sie voll wach ist trinkt sie immer vorsichtig...auf jeden fall habe ich seitdem wahnsinnig schmerzen, und es blutet. ich hatte mir vorgenommen so lange zu stillen, bis sie es nicht mehr möchte, und sich alleine abstillt. gestern abend wollte sie ihre milch, aber ich konnte nicht, ich könnte schreien vor schmerzen. ich hab ihr versucht zu erklären, das ich da ein aua habe etc...sie schaute mich soooo traurig an als ich die brust wieder einpackte...man das war so schlimm, ich hätte los weinen können...dann fing sie an:"mamaaaaaaaa...milch....haben..." und das ging die ganze nacht, einmal habe ich sie trinken lassen, es war die hölle. was mache ich denn jetzt? muss ich sie abstillen? wer hat tips?????????? bin so traurig :-( grüße yvonne
? Liebe Yvonne, Du „musst" nur dann abstillen, wenn Du es WILLST. Deshalb ist jetzt wirklich der erste Schritt, dass DU dir darüber klar wirst, was Du möchtest. Es hat keinen Sinn, dass Du dich mehr oder weniger zum Weiterstillen zwingst, wenn Du dich dabei nicht mehr wohl fühlst. Stillen ist eine Art Paarbeziehung und wenn einer der beiden Partner sich nicht mehr wohl fühlt, dann muss geschaut werden, was verändert werden muss. Es gibt kein Patentrezept in dieser Situation. Vielleicht ist für dich das vollständige Abstillen eine Lösung, vielleicht das punktuelle Abstillen und möglicherweise ist ein ganz anderer Weg, der keine Einschränkung des Stillens mit einschließt für euch das Richtige. Versuche einmal einen ruhigen Moment zu finden (vielleicht bei einem Spaziergang ohne Kind) und überlege dir, was DIR jetzt wichtig ist und was DEINER Meinung nach jetzt helfen würde, damit Du dich nicht mehr benutzt und genervt fühlst. Deine Gefühle sind wichtig und deshalb musst Du zuerst einmal deine Gefühle sortieren. Als nächsten Schritt denkst Du dann darüber nach, was Du ändern möchtest und wie Du dabei vorgehen willst. Schreien lassen, plötzlich verschwinden oder etwas Ekliges auf die Brust schmieren, würde ich dir nicht empfehlen, da dies Methoden sind, sehr drastische Auswirkungen auf dein Kind und auch auf euer Verhältnis zueinander haben. Doch sicher kannst Du deiner Tochter sagen, dass deine Brust verletzt ist und weh tut. Wenn Du abstillen oder teilweise abstillen willst, dann versuche es vielleicht mit einer der folgenden Methoden: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga-Stillberaterin (also auch bei uns) und im Buchhandel erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi
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