Mitglied inaktiv
Mein Kleiner macht so ein Theater an der Brust und ich habe es auf einen Wachstumsschub geschoben. Den haben wir auch ganz gut rumbekommen. Allerdings macht er noch immer Geschrei an der Brust Er windet und krümt sich, zieht 1-2x, schreit... und immer so weiter. ich kann bald nicht mehr. Alle sagen man soll durchhalte, stillen würde so schön sein. WANN???? Wenn das noch lange so weitergeht, geb ich auf. ich halte das nervlich einfach nicht aus. Habe heute mittag aus lauter Verzweiflung MuMilch abgepumpt und ihm in der Flasche gegeben. Siehe da, 150 ml ohne Geschrei getrunken... Sandra + Julian *21.01.03
? Liebe Sandra, dieses Verhalten kann verschiedene Ursachen haben. Abstände von zwei Stunden zwischen zwei Stillmahlzeiten (jeweils vom Beginn des letzten Anlegens bis zum Beginn des nächsten Anlegens gerechnet) sind absolut normal für ein Baby und bedeuten keineswegs automatisch, dass die Milch nicht ausreicht. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Da Ihr Baby eine Flasche (eventuell auch einen Schnuller) bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hast Du ihm schonmal die Flasche gegeben (mit Tee, Mumi, Wasser, etc.) oder bekommt er den Schnuller und hat in letzter Zeit sehr viel daran genuckelt? Wenn ja, dann hört es sich nach einer Saugverwirrung an. Gib das mal in der Suchfunktion ein. Und noch was: Je mehr Du gestresst bist, Dich unter Druck setzt u.s.w., desto negativer ist das für´s Stillen, weil dadurch der Milchspendereflex blockiert werden kann. Das könnte auch eine Ursache sein. Oder ein zu starker Milchspendereflex (heißt, dass nach dem Ansaugen die Milch zu stark herausschießt). Auch dazu findest Du hier mit der Suchfunktion sicher etliche gute Antworten. Ist eine Erkrankung des Kleinen auszuschließen? Mittelohrentzündung z.B. tut beim Trinken ziemlich weh - und gerade beim Stillen werden die Gesichtsmuskeln sehr beansprucht (bei der Flasche nicht so).
Mitglied inaktiv
Danke für ihre ausführliche Antwort. Aber leieder habe ich eher den Eindruck daß zu wenig Milch kommt. Kann das auch sein? Ich wohne in Koblenz, PLZ 56073 Wenn sie jemanden in meiner Nähr wüßten wäre das echt toll. Ich danke ihnen für ihre Mühe