Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich stille jetzt in der 8. Woche. Mit Stillhütchen, weil mir Tom die Brüste zu sehr zerkaut hat. Die Schmerzen waren zu stark, so daß ich in der 3. Woche mit Stillhütchen angefangen habe. Seit Anfang an habe ich viel zuviel Milch uns laufe permanent aus. Und zwar etwa 20-40ml pro Stunde an jeder Brust! Ich hab eimmer gewartet, daß es sich von alleine regelt, aber inzwischen habe ich die Auffangschalen, die ich dauernd trage (nur nachts lasse ich alles ins Bett laufen), so satt, weil sie meine Brüste überhaupt nicht abheilen lassen. Alles ist immer noch gereizt, ständig bilden sich kleine Entzündungen rund um die Warzen. Die tun zwar nicht sehr weh, heilen aber nicht, weil nie Luft dran kommt. Und da die Schalen ständig auszulaufen drohen, wenn ich mich bewege, kann ich auch kaum etwas unternehmen. Seit zwei Tagen versuche ich, einseitig zu stillen, mit dem Ergebnis, daß Tom ständig heult, wiel er plötzlich nur noch eine Brust pro Mahlzeit bekommt. Dabei trinkt er gut eine halbe Stunde und ist dann satt, jedenfalls sieht er so aus und fällt auch ab. Aber dann fängt er sofort wieder an zu brüllen, wenn ich ihn nicht permanent auf dem Arm habe. ICh bin ziemlich am Ende mit meinen Kräften und hätte gerne einen Rat, wie ich endlich diese Überproduktion an Micl in den Griff bekomme und trotzdem weiter stillen kann! Herzliche GRüße Christina
Liebe Christina, im Prinzip stimmt es, dass sich im Laufe der Zeit die Milchmenge einpendeln wird. Dennoch können Sie da ein bisschen Einfluss nehmen. Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass Ihr Sohn gut zunimmt. Dann können Sie ihm bei jeder Mahlzeit nur jeweils eine Brust anbieten. Anfangs wird die andere Brust dann spannen und recht voll sein. Dann streichen Sie immer gerade so viel Milch aus dieser Brust aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt. Unter Umständen ist es auch ganz gut, wenn Sie die Brust etwas kühlen. Nicht zu viel ausstreichen, sonst wird die Brust zu weiterer Milchbildung angeregt. Nach einiger Zeit wird die Milchproduktion dann etwas nachlassen. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um die Milchbildung zu bremsen. Wenn Sie sich dafür interessieren, wenden Sie sich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme. Das Auslaufen von Milch ist in den ersten Stillwochen häufiger, aber bei manchen Müttern hält es mehrere Monate lang an. Um das Auslaufen im unpassenden Moment zu verhindern, können Sie sanft auf die Brustwarze drücken. Sie können die Arme vor der Brust zu verschränken und Ihre Handballen gezielt auf die Brustwarze drücken, um den Milchfluss zu stoppen. Oder Sie legen Ihre Hände unter Ihr Kinn und pressen Ihre Unterarme gegen die Brust. Außerdem können Sie geeignete Kleidung tragen, auf der die nassen Flecke weniger auffallen, wie zum Beispiel bedruckte Blusen. Oder Sie halten eine Jacke oder einen zusätzlichen Pullover zum Abdecken zur Hand. Ich hoffe diese Tipps helfen Ihnen weiter. Und damit sind wir beim nächsten Punkt. Stillhütchen sind ein sehr zweischneidiges Schwert. Es gibt sicher Mütter, die wahre Lobeshymnen auf die Stillhütchen singen werden, aber es gibt noch viel, viel mehr Frauen, denen die Stillhütchen ernsthafte Probleme eingebracht haben. Bei einer günstigen Konstellation - Mutter mit sehr reichlicher Milchmenge, kräftig saugendes Kind - kann eine Frau auch mit den Stillhütchen lange stillen, aber dies ist leider eher die Ausnahme, denn die Regel. Stillhütchen korrigieren nicht die Ursache der wunden Brustwarzen und erleichtern auch nicht die Heilung, sie mildern lediglich die Symptome. Stillhütchen verschieben das Problem im günstigsten Fall, sie können aber auch noch zusätzliche Probleme schaffen. An einem Stillhütchen saugt ein Kind mit einer anderen Technik als an der Brust, es lernt also auf diese Weise nicht das korrekte Saugen und kann zudem saugverwirrt werden. Viele Kinder können dann nicht mehr ohne Hütchen an der Brust trinken. Ist die Brustwarze schließlich abgeheilt (was durch den Gebrauch von den Hütchen sogar länger dauern kann), saugt das Kind nach wie vor nicht korrekt an der Brust oder erst recht mit einer falschen Technik bzw. die Mutter legt nach wie vor nicht korrekt an, die Ursache des Wundwerdens ist also nicht behoben und das Problem beginnt von vorne. Stillhütchen verhindern die direkte Stimulation der Brustwarzen, beeinträchtigen den Milchspendereflex und die Milchproduktion. Ein Stillhütchen macht es dem Kind unmöglich, genug vom Brustwarzenhof zu erfassen, so dass die darunterliegenden Milchseen nicht zusammengedrückt werden können. Daher werden die empfindlichen Nervenenden in der Brustwarze bzw. dem Brustwarzenhof nicht entsprechend stimuliert, um den vollen Milchfluss auszulösen. Die Brust wird nicht so gut entleert, es kann sich ein Milchstau entwickeln und die Milchmenge geht zurück. Das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen (20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Auch ist die Immunantwort der Brust (das heißt, dass immer genau die Antikörper in der Milch gebildet werden, die das Kind in der aktuellen Situation braucht) mit den Stillhütchen nicht so gut. Das Stillhütchen kann zum Keimträger werden und so eine Soorinfektion immer wieder aufflammen lassen. Es gibt auch Mütter, die mit einem Kontaktekzem auf das Stillhütchen reagieren. Stillhütchen lösen keine Problem (zumindest nicht langfristig) aber sie können neue schaffen. So das Plädoyer gegen die Stillhütchen war jetzt lang genug. Am besten setzen Sie sich so schnell wie möglich mit einer Stillberaterin vor Ort in Verbindung, die Ihnen genau zeigt und erklärt, wie Sie Ihr Baby richtig anlegen und wie Sie erkennen, ob es richtig saugt und die Brust effektiv entleert. Wenn Sie mir Ihrem Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die folgenden Tipps können Ihnen helfen, die Heilung zu beschleunigen und die Unannehmlichkeiten, die die wunden Brustwarzen verursachen zu lindern: Sie können vor dem ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen bevor Sie das Baby an die Brust anlegen. Stillen etwas Milch Beginnen Sie das Stillen an der weniger wunden Seite (falls es eine gibt) bis der Milchspendereflex einsetzt und wechseln Sie dann vorsichtig zu der schlimmer betroffenen Seite . Beim Seitenwechsel sollte sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Anlegen geachtet werden; nach dem Stillen können Sie etwas Kolostrum oder Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet): Sie können Lanosin für stillende Mütter oder Purelan (gibt es in der Apotheke) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten. Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind (Spangler und Hildebrandt 1993); sind Ihre Brustwarzen so wund, dass Sie den Druck durch Kleidung oder den Büstenhalter nicht ertragen können und es Ihnen Schmerzen bereitet, wenn Sie Ihr Baby halten, können Sie nach dem Stillen Lansinoh auftragen und anschließend Brustwarzenschoner (nicht zu verwechseln mit Stillhütchen!) mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in Ihrem Büstenhalter tragen, um Ihre Brustwarzen zu schützen. Den gleichen Zweck wie Brustwarzenschoner können Plastikteesiebe erfüllen, bei denen die Griffe entfernt wurden; Brustwarzenschoner sind in der Apotheke oder auch bei La Leche Liga erhältlich. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel Text LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
hallo christina! ich wollte dir nur erzählen, dass es bei mir am anfang genauso war und dass das einseitige stillen bei mir letztlich geholfen hat. es hat aber ne weile gedauert und war (wie vieles in den ersten wochen) extrem nervig: während ich die eine seite stillte, musste ich die andere kühlen, damit nicht zuviel milch einschießt. außerdem hat mir meine hebamme dazu geraten, eine abstilltablette zu nehmen. im nachhinein hab ich erfahren, dass das eigentlich ziemlich umstritten ist, aber ich hab auf jeden fall 2 mal eine halbe genommen - und habe den eindruck, dass es danach auch besser war. frag mal biggi, was sie davon hält! (um richtig abzustillen muss man tagelang viel höhere dosen nehmen!) dass der kleine ständig schreit und auf deinem arm sein will muss nicht unbedingt mit dem einseitigen stillen zusammenhängen. ich glaub sowas kann phasenweise immer wieder vorkommen. mein sohn ist mittlerweile fast 7 monate und im nachhinein hab ich das gefühl, dass die erste zeit wie im flug vergangen ist. aber wenn man in den ersten wochen auf dem sofa festhängt, mit auslaufenden brüsten und möglichst noch babykotze auf der schulter, denkt man immer, dass das nie ein ende haben wird... kopf hoch!
Tweety666
Habe gelesen, dass Pfefferminz- und Salbei-Tee helfen kann zu heftigen Milchfluss zu regulieren...jedoch wird er auch zum Abstillen benutzt, daher hab ich dieses "Auslaufen" und die obligatorischen Flecke einfach akzeptiert........ Trag einfach schwarz ;) Passiert nun mal wenn man stillt (passiert mir heute noch...ich habe vor 8 Wochen mein 2tes Kind bekommen^^)... Nebenbei: Stilleinlagen hab ich ausprobiert-finde ich aber schrecklich!!! XD
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