Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hungerphase

Frage: Hungerphase

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich hatte Dir heute schon einmal geschrieben wegen meinem Sohn. Ich kann Dir gerne schreiben, was mich beunruhigt. Mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt. Seit etwa 5 oder 6 Tagen trinkt er sehr schlecht an der Brust. Er saugt so lange, bis der Milchspendereflex ausgelöst wird, dann trinkt er, was kommt und hört auf zu saugen. Wenn ich ihn von der Brust nehme, dann ist er unzufrieden und weint. Doch lege ich ihn wieder an, nuckelt er nur. Seine Windeln sind auch nicht mehr so naß, wie sie eigentlich sein sollten. Im großen und ganzen ist er aber doch zufrieden, lacht viel, spielt und bewegt sich auch. Ich kann also keine Veränderungen erkennen. Trotzdem habe ich das Gefühl, daß er zu wenig bekommt. Und das, obwohl ich in den letzten Tagen alle 2 Stunden und öfter gestillt habe. Dr. Busse hat - wie schon erwähnt - gemeint, daß er eine Hungerphase durchmacht. Leider finde ich niemanden, der diesen Ausdruck schon mal gehört hat. Ich möchte aber schon gerne noch stillen, da mein Sohn allergiegefährdet ist. Liebe Grüße, Katrin


Biggi Welter

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? Liebe Katrin, ein Kind, das plötzlich sein Stillverhalten so verändert sollte vorsichtshalber vom Kinderarzt angeschaut werden. Es kann sein, dass es „nur" die Zähne sind, es könnte aber auch ein Infekt dahinterstecken (z.B. Hals- oder Ohrenschmerzen). Wenn ausgeschlossen ist, dass ein medizinischer Grund vorliegt, dann kann es auch sein, dass dein Sohn zur Zeit schlicht und ergreifend sehr leicht ablenkbar ist. das Alter von etwa vier Monaten ist schon fast eine klassische Zeit in der die Kinder beginnen sich für ALLES zu interessieren, aber bitte nicht für die Brust. In solchen Zeiten sind die Kinder sehr leicht ablenkbar (da genügt schon, dass eine Gardine wackelt), lassen die Brust leicht los, sind aber andererseits recht unzufrieden, weil ihre Fähigkeiten noch nicht ausreichen, um das zu erreichen was sie wollen. Das wiederum finden manche der Kinder schlicht und ergreifend „zum Schreien". Nachts, wenn alles ruhig und dunkel ist, ist das Trinken dann meist problemlos. Abhilfe kann schaffen, wenn Du dich zum Stillen vorübergehend in eine ruhige, „langweilige" vielleicht auch abgedunkelte Umgebung zurückziehst. Dies für alle Beteiligten anstrengende Phase vergeht meist innerhalb von einigen Wochen wieder. Eine weitere Möglichkeit besteht in einer Saugverwirrung. In diesem Alter ist das Risiko zwar nicht mehr sooo groß, aber ausgeschlossen ist sie nie. Bekommt dein Sohn einen Schnuller oder eine Flasche? Lutscht er sehr intensiv Daumen oder an seinen Fingern (Händen)? Wenn ja, dann könnte es sein, dass er saugverwirrt ist. Falls ihr künstliche Sauger verwendet, lass sie einmal vorsichtshalber weg und beobachte, ob sich das Trinkverhalten bessert. Eventuell musst Du dir auch die Unterstützung bei einer Stillberaterin vor Ort suchen, um dein Kind wieder zum korrekten Saugen an der Brust anzuleiten. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächtsgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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