Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Honig auch für Mutter verboten???

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Honig auch für Mutter verboten???

Mitglied inaktiv

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Hallo, in ein paar Tagen werde ich mein kleines Würmchen bekommen. Nun bin ich leicht verunsichert, weil die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs sagte, das man mindestens in den ersten 12 Wochen auf alles Blähende + Zitrusfrüchte, Müsli mit Rosinen etc. verzichten soll und auf Honig! Mit dem Honig kann ich nicht so recht glauben. Das Babys unter dem 1. Jahr kein Honig sollen ist mir bekannt, aber die stillende Mutter auch nicht? Vielen Dank im voraus. Didi


Biggi Welter

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? Liebe Didi, eine stillende Mutter darf selbstverständlich Honig essen. Genau so wie alles andere auch! Eine stillende Frau kann zunächst einmal prinzipiell ALLES essen, auch Erdbeeren und Zitrusfrüchte. Es gibt keine allgemeingültige „Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll und koffeinhaltige Getränke nicht im Übermaß genossen werden sollten). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muß weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können - auch Schokolade und stark gewürzte Speisen - ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. In diesem Zusammenhang ist interessant, wie unterschiedlich die Empfehlungen für stillende Mütter in verschiedenen Ländern sind. In Neuseeland zum Beispiel wird stillenden Müttern geraten keine Tomatensuppe zu essen, in Italien jedoch dürfen die Mütter mit Tomaten zubereitete Gerichte ohne Bedenken essen, außerdem wird ihnen empfohlen, möglichst viel weiße Nahrung wie Teigwaren und Weißwein zu sich zu nehmen. Diese Empfehlung beruht auf der Vorstellung, dass Milch am reichlichsten durch Nahrungsmittel gebildet wird, die die gleiche Farbe besitzen. Letztlich bleibt nur auszuprobieren, ob ein Kind auf etwas reagiert, was die Mutter isst. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist keineswegs sinnvoll und führt nur zu Frust bei der Mutter. Schöne restliche Schwangerschaftstage und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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