Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

hört das bald auf ?

Frage: hört das bald auf ?

pinpin

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hallo, seit einigen wochen schon schreit mein kleiner nur noch beim stillen. er ist acht wochen alt, und das stillen ist mittlerweile nur noch ein kampf geworden. bei JEDER mahlzeit trinkt er EINE minute ruhig und dann fängts an, er brüllt schreit weint und trinkt sooo unruhig. ich lauf mit ihm durch die wohnung während dem stillen, dann ist er manchmal bissle ruhiger dann probiere ich verschiedene positionen und verbiege mich regelrecht um es ihm irgendwie recht zu machen. ist das nur ne phase ? wenn ja dauert die aber schon sehr lange. koliken kann ich ausschließen, oder sagen wirs mal so ich merks wann es koliken sind. und wie gesagt es fängt bei der mahlzeit morgen um sechs-sieben uhr an, und danach bei jeder weiteren gehts von vorne los. PS. ich füttere ihn zu mit ha pre nahrung, aber eine saugverwirrung hat er nicht. er bekommt auch einen schnuller. alles nimmt er ohne probleme an. schon von anfang an.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe pinpin, warum glaubst Du, dass dein Sohn nicht saugverwirrt ist? Er zeigt die KLASSISCHEN Symptome einer Saugverwirrung! Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). In dieser Situation bewähren sich auch die Tipps, die bei einem Stillstreik empfohlen werden: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. LLLiebe Grüße, Biggi


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