Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hilfe!!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Hilfe!!

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Hallo an alle! Also ich habe eine 7 woche alte Tochter die ich stille ,habe sie aber ab und zu mit dem fläschchen gefüttert da sie am anfang nicht soviel zunahm . Am Anfang grauste Ihr extrem von den Nuckel (sie nimmt deswegn auch keine Schnuller).Aber leider drinkt sie mir kein Pre Aptamil ,habe gestern einmal ein Hipp gekauft und sie trank 150ml.Ich freute mich riesig. Aber heute leider wurde sie total histerisch beim fläschchen wie sonst hald sobald es in ihre nähe kam ! Würde auch gerne wieder voll stiller aber meine Brustwarzen sind schon rot und die linke etwas aufgeritzt.(Blutig) Ich denke auch da sie manchmal am Abend schreianfälle bekommt das ihr die Milch am zu dünn ist oder zu wenig aus der Brust . Was soll ich tun ? Bin schon total fertig ! Danke für eure hilfe !


Biggi Welter

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? Liebe Iris, ich kann dir nur dringend raten, dich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden. Wunde Brustwarzen werden in mehr als 80 Prozent der Fälle durch eine ungeschickte Anlegetechnik oder falsches Saugen des Babys verursacht und so wie Du das Verhalten deiner Tochter beschreibst, bin ich mir ziemlich sicher, dass sie mit dem Wechsel zwischen Brust und Flasche nicht zurechtkommt und auch an der Brust nicht richtig saugt. Aus der Ferne kann ich aber weder dich noch dein Kind sehen und ich kann dir auch nichts zeigen. Eine Kollegin vor Ort hingegen, kann dir zeigen, wie Du dein Kind korrekt anlegst, woran Du erkennst, ob es korrekt saugt und was Du tun kannst, falls das Saugverhalten deines Kindes korrigiert werden muss. Gleichzeitig kann eine Stillberaterin dir im direkten Gespräch viele gezielte Tipps geben, wie Du deine Milchproduktion wieder an den Bedarf deines Kindes anpassen kannst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Du eine Kollegin vor Ort erreichen kannst, hier einige Tipps, wie deine Brustwarzen schneller abheilen können und eine Beschreibung des korrekten Anlegens: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann ziehst Du es rasch an die Brust. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Dein Baby liegt mit dir Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper Dir zugewandt ist. Sein Kopf ruht in Deiner Ellenbeuge, sein Rücken wird von Deinem Unterarm gestützt und Du hältst seinen Po oder Oberschenkel mit Deiner Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Natürlich sind auch andere Haltungen möglich, solange das Kind die Brust richtig fasst und seinen Kopf und Körper nicht verdrehen muss und die Mutter sich in bequemer Haltung befindet. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin beziehen kannst. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheue dich wirklich nicht, sich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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