Deliz
Hallo Biggi, ich hab hier einen richtigen kleinen 4 Wochen alten Milchsauger an meiner Brust hängen. Würde er mir die Brustwarzen nicht wund lutschen und nuckeln wäre alles halb so wild aber er schläft absolut nicht ohne meine Brust ein. Er verfällt in totale Rage wenn ich ihn zu früh abdoke (auch wenn er schon den Anschein macht tief zu schlafen), manchmal schläft er ein, wird dann wach und wenn er merkt dass die Brustwarzen nicht mehr in seinem Mund ist, wird er sofort so hysterisch, dass er sofort wieder wach wird, also wieder Brustwarze in den Mund, Zähne zusammen beißen und hoffen dass er ENDLICH!!!!!!! einschläft. Dann muss ich noch eine gute Zeit lang warten egal wie sehr mir diese blöde Brustwarze auch wehtut weil sie irgendwo an ihm, in ihm oder seiner Kleidung reibt, weil wenn ich ihn zu früh bewege alles wieder von vorne anfängt. Nur die Trage schafft abhilfe aber auch hier haben wir das Problem, dass ich ja nicht den komplett Tag durch die Wohnung laufen kann und sinnlos irgenwie aufräumen oder wegräumen kann wenn ich ja eigentlich noch im Wochenbett bin und vielleicht auch gerne einfach Mal mit ihm zusammen schlafen würde um den Schlafentzug aus der Nacht nachzuholen. Heute hat er sich das erste Mal nach 1 Std in der trage gemeldet und schien sichtlich unglücklich darüber zu sein, also wieder raus aus der trage, ab die Brust und hoffen dass er schnell wieder schläft (Pustekuchen, seit 2 Std kämpfen wird hier). Überreizt kann er auch nicht sein weil ich den ganzen Tag Zuhause im ruhigen mit ihm verbringe und nur spazieren gehen. Unsere Hebamme sagte mir, dass es für sie nicht den Anschein macht als würde er Bauchschmerzen oder Kolik haben, da sein Bauch weich ist und sein Verhalten bzw schreien nicht dazu passt, er scheint einfach unzufrieden zu sein ohne Brust im Mund. Er nimmt sehr sehr gut zu, das Anlegen funktioniert eigentlich auch gut wenn er eben nicht stundenlang alles wieder wund nuckeln würde. Wenn wir ganz viel Glück haben hat er 1 oder max 2 Momente am Tag an denen er nicht meckert, schreit und total unzufrieden erscheint. diese Momente genieße ich so sehr weil es der einzige Moment ist in dem ich mit ihm interagieren kann, in denen er mir in die Augen schaut und wir kommunizieren können. Das ganze geht jetzt schon gute 1 bis 2 Wochen so, ich hatte nämlich schon an den Schub in der 5. Woche gedacht aber ich frag mich wie lange es dann noch dauert bis es vorbei ist. Achso und wenn er nur nuckeln will und Milch aus meinen Brüsten kommt, dann regt sich der feine Herr übrigens noch auf. Seit heute hab ich dank der Druckbetankung auch wieder einen richtig fiesen Milcheinschuss (der letzte endete mit einer Brustentzündung). Danke für deine Hilfe und liebe Grüße Isabella
Liebe Isabella, wenn du solche Schmerzen hast, dann funktioniert das Anlegen NICHT gut! Deshalb ist es jetzt erst einmal wirklich wichtig, dass du so schnell wie möglich professionelle Hilfe vor Ort bekommst, du solltest dich unbedingt an eine kompetente Stillberaterin wenden. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). So lange nicht die Ursache der wunden oder schmerzenden Brustwarzen beseitigt ist, sind alle Tipps wirklich nur Kosmetik und bringen keine langfristige Lösung! Trotzdem noch Tipps für eine Verbesserung der Heilung: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen. Liebe Grüße Biggi
Deliz
Hallo Biggi, danke für deine ausführliche Antwort. Manches habe ich bereits eingeführt und umgesetzt. Allerdings folgt dem ganzen das nächste Problem, ich habe nun durch das Clustern den zweiten Milchstau bekommen.. Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Fieber inklusive also tatsächlich schon eine Entzündung. Wie soll ich nun am besten vor gehen? Wenn ich ihn Stille, kühle ich die Brust, allerdings will er durch das Clustern sofort wieder dran, ich kann schlecht ohne Pause die Wärme und Kälte Wickel Wechsel. Er schläft nämlich leider auch nicht ein wenn ich ihm die Brust (wenn auch nur kurz) verweigere weil ich damit beschäftigt bin Wärme oder Kälte auf die Brust zu führen. Soll ich Blockstillen und erstmal nur die kranke Brust anbieten und die Still Positionen ändern oder sein Kinn zur Kranken Seite richten und erstmal nur so stillen? Bzw. In welchem Intervall soll ich auf die etwas gesündere Seite wechseln? An ausruhen ist jetzt natürlich nicht mehr zu denken. Ich weiß nicht was sich die Natur dabei gedacht hat. :(
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