Mitglied inaktiv
Hallo Biggi. Als ich heute bei meinem Hausarzt war sagte der doch glatt weg zu mir, ich solle mit dem stillen aufhören,denn es würde ja nach dem 6.Monat nichts mehr bringen. (Nils wird morgen 8Monate). Ich sage dann ja aber er bekommt doch mittags ein Menü und Nachmittags teils MuMi teils Obst-Getreide-Brei. Doch er sagte das wäre egal er hätte sich da mal informiert, egal was Hebamme und Schwestern sagen, man soll dann nicht mehr stillen. Denn es gibt auch Babys die hinterher nur noch von der Brust ernährt werden wollen. Und das kann ja nicht gesund sein. Ich wusste dann gar nicht mehr was ich sagen soll. Was sagst Du dazu?? Dann hätte ich da noch ne Frage, ab wann ersetze ich die 3.Mahlzeit. Manchmal denke ich das er zuwenig zu essen bekommt. Wie gesagt mittags bekommt er ein ganzes Gläschen und Obst und nachmittags wird er noch gestillt und danach Reisflocken. Oder manchmal nur Reisflocken. Hast Du einen Tipp für mich!!! Danke LG Silke
Liebe Silke, gar nichts mehr fällt mir dazu ein :-(, außer Kopfschütteln. Die Muttermilch hat auch nach den ersten sechs Monaten noch unzählige Vorteile und das längere Stillen hat Vorteile für Mutter und Kind. Ich zähle dir hier einmal ein paar Fakten auf: • längeres Stillen schützt die Frau vor späterer Osteoporose • längeres Stillen kann die Frau vor bestimmten Formen von Brustkrebs schützen • längeres Stillen schützt das Kind vor verschiedenen Erkrankungen sowohl jetzt als auch noch bis ins Erwachsenenalter (z.B. Diabetes, Morbus Crohn) und ein gesundes Kind verbessert die Lebensqualität der Mutter Die Qualität der Muttermilch nimmt keineswegs mit zunehmendem Alter des Kindes ab. Die Menge an Kalorien, Eiweiß, Fett usw. bleibt gleich während die Antikörpergehalte in bestimmten Alterstufen zunehmen (z.B. etwa mit einem halben Jahr, wenn das Kind zu krabbeln beginnt und so mit mehr Keimen in Kontakt kommt). Muttermilch ist und bleibt ein hochwertiges Nahrungsmittel für Babys und auch für das Kleinkind. Nicht umsonst empfehlen Organisationen wie UNICEF und WHO, dass jedes Baby die ersten sechs Monate ausschließlich gestillt und danach mindestens bis zum zweiten Geburtstag mit ergänzender Beikost weitergestillt werden sollte. Gerade erst vor ein paar Tagen haben UNICEF, WHO, UNESCO, UNFPA, UNDP, UNAIDS, WFP und der Weltbank die neueste Ausgabe der „Facts for Life" herausgebracht, in denen im Abschnitt „Stillen" unter Punkt 7 steht: „Ab dem Alter von sechs Monaten brauchen Babys zusätzliche Nahrung, aber es sollte während des zweiten Lebenjahres des Kindes und darüberhinaus weitergestillt werden Die allgemeinen Leitlinien für die Beikost lauten: • ab sechs bis zwölf Monate: Stillen Sie häufig und geben Sie drei bis fünf Mal täglich andere Nahrung • von 12 bis 24 Monaten: Stillen Sie häufig und geben Sie fünf Mal täglich Essen vom Familientisch • ab 24 Monaten: Führen Sie die Stillbeziehung weiter, wenn Mutter und Kind dies möchten und geben Sie fünf Mal täglich Essen vom Familientisch. Wenn Babys anfangen zu krabbeln, laufen, spielen und anderes Nahrung als Muttermilch zu essen und trinken beginnen, werden sie häufig krank. Ein krankes Kind braucht viel Muttermilch. Muttermilch ist eine nahrhafte und leicht verdauliche Nahrung, wenn ein Kind den Appetit auf andere Nahrung verliert. Stillen kann ein aufgeregtes Kind beruhigen und trösten." Die Entscheidung, ob Du weiterstillst, kannst nur Du alleine treffen, doch es sollte dir wirklich bewusst sein, dass Muttermilch die Nahrung ist, die für ein Menschenkind vorgesehen ist und das nicht nur für die allerersten Monate. Stillen wird deinem Kind nicht schaden, sowohl ihm als auch dir jedoch Vorteile bringen. Als moralische Unterstützung noch ein Artikel über die Vorteile des längeren Stillens und zwei Internetadressen, wo Du nachlesen kannst, dass das Stillen auch über den sechsten Lebensmonat hinaus empfohlen wird: www.uebersstillen.org und Der Begriff BEI-Kost sollte wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Ich hoffe sehr, dass ich dich beruhigen konnte!? LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
ot
Hallo :-) hier ist sie: www.who.int/child-adolescent-health/nut.htm Biggi
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