Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Sohn ist 11 Monate und wird in der Nacht 1-2mal gestillt.Ich bekam nun immer wieder den Rat (auch von der KÄ)abzustillen, da die Muttermilch zuviele Giftstoffe enthalte. Stimmt das??In der Ernährung habe ich nix geändert(kein Alkohol usw.).Yanik ist ausserdem ein Allergiekind (Neurodermitis),welche wir aber seit 5 Monaten durch Ernährungsumstellung auch meinerseits sehr gut im Griff haben. Wann sollten wir abstillen? Ich habe die Erfahrung gemacht,dass das Stillbedürfnis vom Kind bestimmt wird.Ich denke, wenn er in seiner individuellen Entwicklung soweit ist,komm das Durchschlafen von alleine - oder irre ich mich?Meine KÄ ist der Meinung, es muss den Kinder antrainiert werden und empfahl das Buch"jedes Kind kann schlafen lernen", - aber ich glaube das ist nix für uns.Sie meint, wenn ich weiter stille,werde ich in 3Jahren noch stillen.Kann das wirklich sein?? Besten Dank für Deine Antwort, liebe Grüße Kathrin.
? Liebe Kathrin, Du kannst so lange stillen, wie es dir und deinem Kind Freude macht! Und ebenso wie ein Kind sich zu dem Zeitpunkt, der für es passt und richtig ist, sich selbst abstillen wird (wenn es die Gelegenheit dazu erhält) wird es auch zu dem Zeitpunkt zu dem es dazu bereit und reif ist alleine einschlafen und durchschlafen. Dein Gefühl trügt dich in dieser Hinsicht nicht. Allerdings ist es in der Tat so, dass ein selbstbestimmtes Abstillen des Kindes in aller Regel irgendwann zwischen den zweiten und vierten Geburtstag des Kindes zu erwarten ist. Wegen der Schadstoffbelastung kannst Du dem Arzt mal das Heft 1/2002 der Zeitschrift „Laktation und Stillen" empfehlen und dort speziell den Artikel „Wundertrank oder Giftcocktail". Ich habe den Eindruck, er braucht dringend etwas Fortbildung. Renommierte Organisationen und unabhängige Institute, die wegen dem Thema Schadstoffe und Muttermilch Empfehlungen aussprechen und Untersuchungen durchführen kommen schon seit einiger Zeit zu dem Schluss, dass die Schadstoffbelastung erfreulicherweise rückläufig ist bei der Muttermilch. Außerdem ist auch die künstliche Säuglingsnahrung nicht schadstofffrei. Dabei darf auch das Wasser, das für die Zubereitung der Flasche gebraucht wird nicht vergessen werden, denn dies enthält (leider) meist ebenfalls Schadstoffe. Studien haben ergeben, dass sich gestillte Babys selbst in einer stark schadstoffbelasteten Gegend besser entwickeln als nicht gestillte Kinder. Stillen stärkt das Immunsystem und es wird heute sogar angenommen, dass gestillte Kinder besser mit der Schadstoffbelastung fertig werden, dass Muttermilch die Babys gegen die Umweltgifte schützt. Frau Prof. Przyrembel, Leiterin der Nationalen Stillkommission sagte erst kürzlich in einem Artikel der Zeitschrift ELTERN: "..angesichts der stark verbesserten Schadstoffsituation können wir guten Gewissens allen Müttern raten, ihr Kind zu stillen, so oft und so lange sie wollen." Wir müssen damit leben, dass unsere Umwelt mit Schadstoffen belastet ist und damit auch alle Nahrungsmittel und leider auch die Muttermilch. Doch bisher gibt es keine wirklich nachgewiesenen Schädigungen des Kindes durch Schadstoffe in der Muttermilch und demgegenüber stehen die Risiken des Nicht-Stillens. Es ist natürlich in unserem Interesse und im Interesse unserer Kinder, dass wir versuchen Schadstoffen aus dem Weg zu gehen und auch selbst die Belastung unserer Erde so gering wie möglich zu halten. Stillen gehört zu den Dingen die wir tun können, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden, denn es müssen weder Energie noch Wasser Rohstoffe besonders verbraucht werden, um ein Kind zu stillen, während die Herstellung von künstlicher Säuglinsnahrung ein industrieller Prozess ist, der die Umwelt belastet. Dein Kind kann so lange gestillt werden, wie es dir und ihm gefällt. Die Empfehlung von unabgängigen Organisationen wie der WHO lauten eindeutig, dass JEDES Kind mindestens bis zum zweiten Geburtstag und darüber hinaus so lange Mutter und Kind es möchten gestillt werden sollte. Wäre das lange Stillen schädlich, gäbe die Weltgesundheitsorganisation mit Sicherheit keine solche Empfehlung heraus. Übrigens findet auch schon in der Schwangerschaft ein Schadstofftransfer zum Kind hin statt, ohne dass sich viele Frauen überlegen, ob sie deshalb vielleicht auf ein Kind verzichten sollten oder dass irgendwelche „Experten" dazu raten, dass keine Kinder mehr gezeugt werden sollten ... Ich wünsche euch weiterhin eine schöne (Still)beziehung. LLLiebe Grüße Biggi
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