Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, habe heute wieder einmal ein paar Fragen. 1. Welchen Einfluß hat meine Ernährung auf die Mumi? Ich esse sehr unregelmäßig und auch nicht jeden Tag warm. 2. Kann ich meinem Kind (fast 4 Wochen alt) Tee oder Wasser zufüttern? 3. Ich gebe meinem Kind bei jeder Mahlzeit nur eine Brust. Sollte ich ihr vielleicht doch beide anbieten? Ich habe immer das Gefühl, daß sie an meiner rechten Brust nicht richtig satt wird. Bei der linken Brust haben wir keine Probleme. Hält sie das dann länger satt? Wir haben einen 3-3,5 Stunden Rhythmus 4. Kannst Du mir bitte die Telefonnummer einer Stillberaterin in meiner Nähe geben? Meine Postleitzahl ist 97461. Vielen Dank für Deine Antworten Claudia
? Liebe Claudia, der Einfluss der Ernährung der Frau auf die Muttermilch ist sehr gering. Es gibt nämlich ebensowenig eine „zu nahrhafte" oder „zu fette" Muttermilch, wie es eine „zu dünne" Muttermilch gibt. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. So lässt sich zum Beispiel der Eisengehalt der Muttermilch über die Ernährung gar nicht beeinflussen, der Fettgehalt nicht in Bezug auf die Menge, allerdings in Bezug auf die Zusammensetzung der Fettsäuren (nicht nur deshalb ist ein hoher Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung anzuraten). Ob Du regelmäßig oder unregelmäßig, warm oder kalt isst, hat in erster Linie einen Einfluss auf dein Wohlbefinden. Weder die Gabe von Tee noch die von Wasser ist sinnvoll. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht weder Tee noch Wasser (und wenn es etwas davon bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Saft ist generell nicht notwendig - auch nicht bei einem älteren Kind, das bereits Beikost bekommt und so früh kann er den Organismus des Kindes überfordern und das Allergierisiko fördern. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Es ist vollkommen normal, dass die Milchbildung in den beiden Brüsten einer Frau unterschiedlich ist, denn wir Menschen sind niemals vollkommen symmetrisch. Statt strikter Regeln „immer beide Brüste" oder „immer nur eine Seite" solltest Du dich an deinem Kind orientieren, es zeigt dir schon, ob es noch an der zweiten Seite trinken mag oder nicht. Ein Abstand von mehr als drei Stunden bei einem vier Wochen alten Kind ist übrigens schon recht lange. Bitte frage bei Beate Bötsch Tel.: 09771-97262 nach, wo Du die nächstgelegene LLL-Stillberaterin findest. Ich hoffe, alle deine Fragen beantwortet zu haben. LLLiebe Grüße Biggi
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