Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Fragen zum Thema Stillen

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Fragen zum Thema Stillen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Frau Welter, dieses Forum wurde mir von einer Bekannten empfohlen und ich hoffe, dass ich ihnen ein paar Fragen stellen darf. Unser Elias ist jetzt 14 Wochen alt und wird voll gestillt, was bisher ganz gut klappte. Ich hatte von Anfang an eher zu viel Milch und meine Hebamme riet mir, ihm immer nur eine Seite zu geben, damit die Milchbildung nicht zu sehr angeregt wird. Elias hatte tagsüber immer alle 3 Stunden Hunger und bis vor kurzem war es nachts für zwei Wochen sogar schon so, dass er nur noch einmal gestillt werden wollte. Seit ein paar Wochen kam er dann anfangs alle 3-4 Stunden in der Nacht und seit ein paar Tagen sogar alle 2-3 Stunden. Ich weiss, dass die Kleinen Ende des 3. Monats einen Wachstumsschub haben, aber dass er so oft kommt? Mir sind jetzt ein paar Dinge aufgefallen und ich würde gerne ihre Meinung dazu wissen. Elias hat seit der Zeit, in der er so oft Hunger hat, fast immer grünen Stuhlgang. Dazu hab ich gelesen, dass das oft so ist, wenn die Kleinen nur die Vormilch und nicht die fettere Hintermilch bekommen. Das könnte bei uns durchaus sein, da der Kleine sehr zügig trinkt, allerdings immer nur höchstens 15 min (und das bis jetzt ja nur an einer Seite). Ausserdem wird er so nach 5-8 min immer sehr zappelig, zieht an der Brust, stößt sich kurz weg und versucht es dann wieder. Jetzt meine Theorie: kann es sein, dass ihm nun eine Brust doch nicht mehr reicht (obwohl schon noch Milch kommt, wenn ich danach mit den Händen ausdrücke)? Gestern abend hab ich dann mal zum Test an die andere Seite gelegt (obwohl er sich von der anderen vorher wieder abgewendet hat) und da hat er dann noch einiges getrunken. Ist er die letzte Zeit wirklich nicht mehr satt geworden und kann es sein, dass diese hintere Milch schwerer für ihn zu saugen ist und er deswegen nicht mehr weitertrinkt auch wenn die Brust noch nicht leer ist? Ich ernähre mich eigentlich ganz normal, nur gibt es bei mir mittags oft nur mal eine Kleinigkeit (Müsli oder Yogyurt mit Obst) und dann erst abends wieder warmes Essen, kann es auch sein, dass die Milch deswegen abends nicht mehr so gehaltvoll ist und er deswegen Nachts so oft kommt. Sorry, dass das jetzt so lange geworden ist. Ich hoffe sehr, dass sie mir etwas dazu sagen können. Liebe Grüße Conny


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Conny, auch ohne Wachstumsschub ist es absolut normal, dass ein Baby in diesem Alter zwischen acht und zwölf Stillmahlzeiten innerhalb von 24 Stunden hat. Deshalb sehe ich nicht unbedingt, dass das Kind nicht mehr satt werden würde. Es verhält sich vielmehr so wie die Mehrzahl aller Babys. Der Stuhl eines voll gestillten Kindes kann sehr verschiedene Farbschattierungen annehmen und auch hier gilt: Solange das Kind gedeiht, ist es vollkommen unwichtig, wie der Stuhl aussieht. Ihre Ernährung hat übrigens keinen wesentlichen Einfluss auf die Zusammensetzung der Milch. All diese Überlegungen über Vordermilch und Hintermilch sind eher akademischer Natur und haben für den Stillalltag nicht wirklich eine so große Bedeutung, wie es immer wieder scheint. Ein echtes Vordermilch-Hintermilch-Ungleichgewicht ist eher selten. Bevor Sie sich jetzt noch mehr verwirren lassen, schauen Sie sich doch einfach mal Ihr Kind an: Gedeiht es gut? Wächst es in die Länge, nimmt sein Kopfumfang zu und nimmt es mindestens 120 g pro Woche im Schnitt zu? Hat es ausreichend nasse Windeln? Ist es in den Wachphasen aktiv und an seiner Umgebung interessiert? Entwickelt es sich altersgemäß? Ist seine Haut rosig und prall? Wenn Sie alle diese Fragen mit „ja" beantworten können, dann ist alles in Ordnung und Sie können es Ihrem Kind überlassen wie oft oder selten und ob es kurz oder lang an der Brust trinkt. Solange Ihr Kind mit jeweils einer Brust pro Stillzeit zufrieden ist, können Sie bei jeder Stillzeit die Brust abwechseln, wenn Ihr Kind jedoch danach verlangt, dann legen Sie an beiden Seiten an. Falls Sie die obigen Fragen nicht mit „ja" beantworten können, ist es sinnvoll, dass Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden, die mit Ihnen im persönlichen und direkten Kontakt gemeinsam besprechen kann, was Sie tun können, damit Ihr Kind gedeiht und die Milch bekommt, die es braucht. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.