Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Fragen: 8 Monate altes Baby

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Fragen: 8 Monate altes Baby

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Hallo Biggi, meine Tochter ist knapp 8 Mónate alt. Sie wird wie folgt gefüttert/gestillt: ca 5.00: stillen ca 8.00: stillen ca 10.00: stillen ca 11:30 stillen schläft ca 2,5 std danach wieder stillen gegen 17.00: 190g Gemüse-Fleisch + Obst ( bis zu 190g) 18.00 stillen schläft dann meist bis 0.00 und dann stillen Sie hat also 7 Stillmahlzeiten und 1 Löffelmahlzeit. Dabei haut sie rein als gäbe es bald nichts mehr. Ich lasse sie essen bis sie den Mund nicht mehr auf macht. Am Vormittag hat sie seit einigen Tagen längere Phasen in denen sie nur schimpft und offensichtlich unzufrieden ist. Ich lege sie an, sie trinkt ein wenig, schimpft wieder, trinkt lässt die Milch aus dem Mund laufen. Kann es sein dass sie morgens mit der Mumi nicht mehr genug hat? Was biete ich ihr stattdessen an? Oder soll ich umstellen und ihr Gemüse und Co am spätern Vormittag anbieten und dann abends den klassischen Getreidebrei? Oder ist das völlig egal? Vielen Dank, Melanie


Biggi Welter

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Liebe Melanie, Du könntest am Vormittag etwas Obst anbieten, wenn dein Kind es mag oder auch umstellen, im Prinzip ist es wirklich egal, wann dein Kind welche Beikost bekommt. Kann es sein, dass Du evtl. einen starken Milchspendereflex hast und dein Kind deshalb so schimpft und die Milch wieder heraus laufen lässt? Oder bekommt dein Baby einen Schnuller oder eine Flasche? Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung setzst und dir beim Stillen zuschauen lässt. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und die dann gezielte Tipps geben. LLLiebe Grüße, Biggi


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