Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe vor 7 Wochen eine Tochter entbunden. Leider hat es mit dem Stillen nicht geklappt. Jetzt meine Frage. Sie wollte nicht an die Brust hat sich richtig gewehrt dagegen. Wenn ich es doch geschafft habe sie an zu legen hat sie nur genuckelt nicht richtig gesaugt. Ich hatte nicht genug Milch wie wir durchs ab pumpen festgestellt haben. Allso mußte ich alle 3 std an die Maschiene. An einem Tag wurde die brust hart und tat weh. Eine Schwester hat mir Salbe zum einreiben gegeben und ein Kühlaku zum drauflegen. Jetzt habe ich gehört das das abstillend wirkt und die Milchbildung beim ab pumpen nicht richtig in Gang kommt ausserdem das Pfeffermünz Tee eine abstillende Wirkung hat. Ich habe aber viel davon getrunken, da ich das nicht wußte. Kann es sein das dies alles Sachen waren die man vermeiden sollte wenn die Milch nicht richtig einschießt? Beim nächsten Kind möchte ich es aufjeden Fall nochmal versuchen und möchte deshalb wissen was man machen kann damit die Milch besser einschießt. Vielen Dank für Ihre Antwort Nadine
? Liebe Nadine, da ist ja wirklich so ziemlich alles schief gelaufen, was nur schief laufen konnte. Schade, dass niemand Kompetentes da war, um Sie besser zu beraten und zu unterstützen. Ihre unglückliche Stillerfahrung muss sich jedoch beim zweiten Kind keineswegs wiederholen!!! Die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen - oft stillen - uneingeschränkt stillen - keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Die wichtigste Vorbereitung für das Stillen ist INFORMATION. Sehr viele Stillprobleme lassen sich vermeiden, wenn die Frau über die richtigen Informationen verfügt und zusätzlich eine kompetente Unterstützung erfährt. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. „Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, „Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, „Stillen - einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie leider nur noch gebraucht (z.B. bei amazon), die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. In jedem Fall würde Ihnen raten, noch während der Schwangerschaft eine Stillgruppe zu besuchen und sich dort informieren und beraten zu lassen. Dort lernen Sie auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, falls es nach der Geburt zu Problemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Falls Sie es jetzt nochmals mit dem Stillen versuchen wollten, ist eine Relaktation möglich, das heißt Ihre Milchproduktion wieder in Gang zu bringen und so anzukurbeln, dass sie dem Bedarf Ihres Kindes entsprechen wird. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt läßt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3-932022-02-5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Ein wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust wieder annehmen muss. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen in einem direkten Gespräch Genaueres über das Vorgehen bei einer Relaktation sagen kann. Vielleicht hilft ihr ein direktes Gespräch mit einer Stillberaterin, sich über ihre Gefühle klar zu werden und dann zu entscheiden, ob sie es tatsächlich mit einer Relaktation versuchen mögen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Och, Mensch, Nadine! Das ist ja echt traurig, so etwas zu lesen. Was du gebraucht hättest, wäre eine gute Stillberaterin gewesen - und nicht diese ahnungslosen Möchtegern-Experten, in deren Ausbildung das Stillen gar nicht oder eben falsch vorkommt. Es gibt Frauen, die haben Milch im Überfluß, können aber so gut wie gar nichts abpumpen. Die abgepumpte Menge sagt gar nichts darüber aus, ob man genug Milch hat! Pfefferminz-Tee sollte man in der Stillzeit tatsächlich vermeiden, ebenso wie Salbeitee (es sei denn, man möchte die Milchmenge reduzieren). Das Kühlen war nicht ganz falsch, v o r dem Anlegen bzw. Abpumpen hättest du andererseits die Brust wärmen sollen (z.B. mit einem feuchten Waschlappen), um den Milchfluß anzuregen. Es gibt natürlich noch die Möglichkeit einer Relaktation (das Wiederingangbringen der Milchproduktion), die aber sehr viel Konsequenz erfordert. Vielleicht schreibt Biggi noch etwas dazu. Über das Stillen (und andere Themen) kannst du dich auch auf der Seite www.rabeneltern.org informieren. Liebe Grüße Oda
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