Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Frage zu Oxytocinspray

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Frage: Frage zu Oxytocinspray

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter! Ich stelle meine Frage zur Sicherheit auch mal an Sie: Meine Tochter ist jetzt 3 Monate alt. Ich habe sie bis zur 10 woche voll stillen können. Leider musste ich, wegen Krankheit, starke, nicht stillverträgliche Mittel notgedrungen abstillen. Jetzt bin ich wieder ok und muss die Medikamente nicht mehr nehmen. Da meine Tochter noch nach der Brust sucht gehe ich mal davon aus das noch stillinteresse bei ihr besteht. Ich möchte sie gern wieder stillen, aber es kommt kein Milchflussreflex. Nun habe ich gehört, dass ein sogenanntes Oxytocinspray helfen kann den Milchflussreflex zu fördern. Kann ich das einfach so in der Apotheke kaufen oder ist das verschreibungspflichtig? Und welcher Arzt verschreibt das? Kann das auch der Hausarzt machen? Zu meinem Frauenarzt möchte ich, wegen seiner eher stillunfreundlichen Einstellung, nicht unbedingt aufsuchen. Wäre für eine Antwort sehr dankbar! MFG Sandra23


Biggi Welter

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? Liebe Sandra, Syntocinon ist ein verschreibungspflichtiges Oxytocin-Spray, das in bestimmten Situationen nach ärztlicher Verordnung kurzfristig eingesetzt werden kann, um den Milchspendereflex auszulösen. Es sollte KEINESFALLS einfach so verwendet werden und nicht länger als 24 bis max. 48 Stunden angewandt werden, da sich sonst seine Wirkung ins Gegenteil verkehren kann und es ist auch sonst nicht nebenwirkungsfrei. Hier gilt wie bei allen Medikamenten, dass es nur in Absprache mit dem Arzt verwendet werden darf. Wenn Sie nun relaktieren wollen, ist es am besten, Sie wenden sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die Sie dabei unterstützt, denn eine Relaktation erfordert Geduld und Beharrlichkeit. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt läßt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3-932022-02-5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und jeder LLL-Stillberaterin erhältlich ist. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss, was bei Ihnen ja wohl der Fall ist. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Vielleicht hilft ihr ein direktes Gespräch mit einer Stillberaterin, sich über ihre Gefühle klar zu werden und dann zu entscheiden, ob sie es tatsächlich mit einer Relaktation versuchen mögen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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