Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Fieber

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Fieber

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Hallo! Mein Sohnemann ist seit gestern 10 Wochen alt. Er entwickelt sich gut und trinkt alles was er nur kriegen kann (Brust, Löffel, Tasse, Flasche...) Er ist echt super, das Problem bin ich. Mein Milcheinschuss war phänomenal krass. Vor der Schwangerschaft hatte ich Körbchen A nicht mal ausgefüllt, in der Schwangerschaft dann B und mit Milcheinschuss reicht D gerade so... Mittlerweile habe ich die viele Milch ganz gut im Griff, mit Hilfe meiner Hebamme haben wir die Milchmenge soweit reduziert dass ich nicht platze. Angebot und Nachfrage passen nun meist zusammen. Nachts schläft mein Sohn gerne mal sechs Stunden am Stück... das ist ein Problem, die Brust ist dann so prall dass gar nix geht. Dann staut sich gern auch mal die Milch, ich merke das schon am Gefühl. Das ganze wäre nicht so schlimm wenn ich nicht auf jeden kleinsten Milchstau mit Fieber reagieren würde. Ich kann schon die Uhr stellen, acht Stunden nach dem Stau liege ich mit über 39 Grad Fieber danieder, mindestens zwei Tage. Ich war auch vor vier Wochen nochmal in der Klinik und es wurde alles mögliche untersucht, ich bin total gesund nur die Brust.... Mittlerweile habe ich fünf mal Fieber hinter mir. Eine mögliche Ursache für die viele Milch liegt in meiner Schilddrüsenkrankheit (Hashimoto) bei der es oft zu erhöhten Prolaktinwerten kommt. Mein Frage: Bin ich allein auf dieser Welt? Oder gehts anderen auch noch so? Was kann ich noch gegen diese Milchstaus tun? Ich kühle die Brust immer nach dem Stillen und ich versuche meine Flüssigkeitsmenge v.a. tagsüber zu trinke und nicht Abends. Ich habe schon versucht nachts mit Wecker aufzustehen um Milch auszustreichen aber das macht mich fertig, dazu bin ich zu müde. Viele Grüße von mir und meinem Kleinen


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Liebe Anouschka, die Brust ist ein eher träges Organ, das sich nur langsam auf Veränderungen einstellen mag, aber es ist tatsächlich möglich, dass sie sich auf unterschiedlich lange Stillintervalle einstellt. In der ersten Zeit werden Sie wohl um das Weckerstellen/Aufwachen zum Ausstreichen nicht ganz drumherumkommen, aber langfristig werden Sie ohne auskommen können. Wie lange es dauert, bis sich das bei einer einzelnen Frau eingependelt hat, ist jedoch von Frau zu Frau unterschiedlich. Sie können ein wenig unterstützend eingreifen, indem Sie die Brust immer dann, wenn sie unangenehm voll wird, gerade so weit ausstreichen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Aber nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Also zunächst schon noch Wecker stellen, um etwas Milch auszustreichen, aber die Abstände können dann immer länger ausfallen und schließlich können Sie ganz auf das Ausstreichen verzichten (und hoffentlich schläft Ihr Kind dann immer noch so lange). Wichtig ist, dass Sie bei den allerersten Anzeichen eines Milchstaus zu handeln beginnen, damit daraus keine Brustentzündung oder gar ein Abszess wird. Gerade, wenn bei Ihnen das Warnzeichen Fieber fehlt (und es gibt fieberfrei oder mit nur geringer Temperaturerhöhung verlaufende Brustentzündungen), sollten Sie wirklich auf die allerersten Anzeichen achten und mit einer Behandlung beginnen. Sie können die gestaute (ev. schmerzende) Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Sie können auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen und nicht bei bekannter Allergie gegen Kuhmilch anwenden) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, sollten sie jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Sie sollten alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. In manchen Fällen kommt es auch zu chronisch gestauten Milchgängen. Viele Mütter haben dann die Erfahrung gemacht, dass sich diese Milchstaus lösen, wenn sie alle Fette die sie zu sich nehmen, durch hochungesättigte Fette ersetzen und zusätzlich pro Tag einen Esslöffel flüssiges Lecithin einnehmen. Die Einnahme von Vitamin C kann ebenfalls helfen. Außerdem sollten Sie sich möglichst viel Ruhe und Entspannung gönnen. Die Brust einer stillenden Frau reagiert nicht selten auf Stress und Belastung. Bei zuviel Milch kann es hilfreich sein, das Stillen auf immer nur eine Brust pro Stillmahlzeit zu beschränken und die andere Seite dann nur so weit vorsichtig auszustreichen bzw. abzupumpen, bis die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Anschließend kann dann auch noch gekühlt werden. Dieses vorsichtige und maßvolle Entleeren der Brust mit anschließendem Kühlen kann immer dann durchgeführt werden, wenn die Brust übervoll wird und das Kind nicht trinken kann. Homöopathische und naturheilkundliche Mittel (wie der Pfefferminz oder auch Salbeitee) können unterstützend eingesetzt werden. Allerdings sollte der Einsatz dieser Mittel mit einer entsprechend ausgebildeten Ärztin/Arzt oder Hebamme abgesprochen werden. Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Liebe Grüße, Biggi Welter


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