Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Fast 7 Monate ales Baby stillt sich selbst ab?

Frage: Fast 7 Monate ales Baby stillt sich selbst ab?

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist seit Donnerstag dabei sich selbst abzustillen und ich bin irgendwie deprimiert :-((( Seit kurzem sind alle Mahlzeiten ersetzt und sie wurde nur noch Morgens bzw. Spätabends gestillt. Sie machte mit ihrem Abendbrei immer Probleme - deshalb ist sie die ganze Zeit immer vor Mitternacht noch mal gekommen und ich hab sie dann gestillt. Danach hat sie bis Morgens durchgeschlafen - mal länger mal kürzer. Jedenfalls hab ich sie Mittwoch spät Abends noch mal gestillt und Donnerstag Morgen um halb sieben wollte sie plötzlich nicht mehr von meiner Brust trinken - viell. 20 Sekunden und das war´s. Ich hab´s bis halb 10 immer wieder probiert. Nichts - obwohl sie bis dahin nichts anderes bekommen hat. Dann hab ich ihr ein Fläschchen gemacht und sie hat mit Genuss 160ml getrunken. Der Abendbrei Donnerstag Abend war wieder nur die Hälfte. Deshalb ist sie vor Mitternacht wieder aufgewacht. Ich wollte sie stillen - sie hat meine Brust in den Mund genommen als hätte sie das vorher überhaupt noch nie gemacht und gesaugt hat sie auch nicht. Dann bin ich mit ihr runter und hab ihr ein Fläschchen gemacht. Als sie das gesehen hat hat sie sich tierisch gefreut und herumgestöhnt. Sie hat dann ein bisschen was getrunken und ich hab ihr dann noch mal die Brust angeboten. Sie hat zwar noch 3 Minuten getrunken, dann wollte sie aber wieder die Flasche und die andere Brust wollte sie gar nicht - da hat sie nur 3x in die Brustwarze gebissen. Am Freitag hat sie gar nichts mehr von mir getrunken. Ich wollte Svenja eigentlich ein Jahr stillen. Allerdings dann nur noch morgens - die anderen Mahlzeiten sollten alle ersetzt sein. Was soll ich denn Ihrer Meinung nach machen, wenn sie nicht trinken möchte? Ich muss ihr ja dann ein Fläschchen machen, weil sie die Milch ja noch dringend braucht. Ich habe mir für´s stillen von Anfang an viel Zeit genommen - sofern wir nicht unterwegs waren habe ich sie immer im Bett gestillt. Da waren wir Beide am entspanntesten und alleine. Svenja war ja leider ab der 12. Woche nicht mehr so der Genießer. Es war immer alles andere wichtiger als das Stillen - das ist aber beim Essen leider auch nicht anders. Sie ist so neugierig, dass sie sich von allem ablenken lässt. Zwischendrin hatte sie dann auch mal eine Phase wo sie während dem Trinken meine Brust angeschrien hat und die Mahlzeiten somit nach 3 Minuten beendet waren. Irgendwie tut es mir so leid - ich hätte glaube ich Milch für 5 Babies gehabt :-( Ich würde sie wirklich gerne weiterstillen. Wenn sie sich aber weiterhin weigert (ich biete ihr immer die Brust an) muss ich es aber leider akzeptieren. Zwischendrin hat sie mir jetzt immer wieder mal ein bisschen was getrunken - aber auch nicht länger als 3 Minuten. Ich befürchte nur, dass je öfter sie ein Fläschchen bekommt umso weniger hat sie Lust bei mir zu trinken und meine Milch bleibt ja dann auch bald weg! Überhaupt isst sie sei Donnerstag sehr wenig :-( Svenja ist zwar generell eher wohl genährt aber Sorgen macht´s mir trotzdem! Heute morgen hat sie von ihrem Fläschchen auch nur 50ml getrunken. Ihre letzte Mahlzeit war kurz vor Mitternacht 100ml (Brust war keine 2 Minuten) Wäre für Tipps sehr dankbar. Barbara


Biggi Welter

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? Liebe Barbara, das was Sie jetzt erleben ist ein häufiger zu beobachtendes Phänomen bei Babys die sehr früh sehr viel Beikost erhalten und bei denen die Beikost dann auch gleich die Stillmahlzeiten nicht nur ergänzt sondern ersetzt. Wenn dem Baby dann auch noch die zur Beikost gereichte Flüssigkeit mit der Flasche angeboten wird, dann kann es passieren, dass das Kind recht rasch abgestillt ist. Ihr Baby hat sich dann aber nicht selbst abgestillt, sondern es wurde abgestillt, da die Mahlzeiten eine nach der anderen ersetzt wurden. Wenn Sie Ihre Tochter nun wieder an die Brust zurückführen wollen, dann bedeutet das, dass Sie in den nächsten Tagen viel Zeit mit ihr damit verbringen, ihr die Brust - ohne Druck - anzubieten und dabei auch die Beikostmahlzeiten nicht als Ersatz, sondern als ergänzende Nahrung ansehen. Alle eventuell eingesetzten künstlichen Sauger (Schnuller und Flasche) sollten vermieden werden, so dass das Kind sein Saugbedürfnis wieder an der Brust stillen kann. Auch die Tipps für einen Stillstreik haben sich in einer solchen Situation bewährt: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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