Mitglied inaktiv
Hallo liebe Biggi, im Hauptforum ist gerade ein richtiger Sturm entbrannt. Es geht um Aufklärung der "Gefährlilchkeit" von Milchpulver und um die Alternative Stillen. Wenn Sie es sich anschauen möchten, hier der Link: http://www.rund-ums-baby.de/forum/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=459993&forum=100 Ich möchte Sie bitten mal Stellung dazu zu nehmen. Viele Mütter sind der Meinung dass sehr viel mehr als 1-2% der Frauen nicht stillen können und das durch MuMi keinesfalls Krankheitsraten gesenkt werden. Über ausführliche Informationen dazu von Ihnen würde ich mich daher freuen. Natürlich wäre es auch schön wenn Sie als Expertin im Hauptforum etwas dazu schreiben würden. Ich danke Ihnen schon jetzt und wünsche Ihnen einen schönen Abend nickita achja...ich bin begeisterte Stillerin und wäre es nicht ohne die erstklassigen Ratschläge die Sie tagtäglich hier geben! Vielen Dank dafür!
? Liebe Nickita, es gibt seltene Fälle, in denen eine Frau nicht in der Lage ist genügend Milch für ihr Kind zu bilden. Gründe können eine vorangegangene Brustoperation oder eine Verletzung sein, eine angeborener Mangel an Brustdrüsengewebe, sehr starke Blutungen nach der Geburt (Sheehan-Syndrom) und noch ein paar andere seltene Ursachen. Einige Stoffwechselkrankheiten können ebenfalls Probleme bei der Milchmenge machen, doch das lässt sich in der Regel mit der entsprechenden Einstellung (z.B. bei Schilddrüsenunterfunktion) beheben. Insgesamt trifft es etwa zwei Prozent aller Frauen, dass sie wirklich organisch nicht fähig sind, die Milch dir ihr Kind braucht zu bilden und zu stillen. Diese zwei Prozent können tun und lassen was sie wollen, sie werden mit Stillproblemen zu kämpfen haben, die sich nicht oder höchstens teilweise überwinden lassen. In der überwiegenden Mehrzahl aller Fälle liegt eine ungenügende Milchproduktion jedoch nicht an der Mutter, sondern an falschem Stillmanagement, falscher Information und ungenügender Unterstützung, so dass der Satz „Jede Frau kann stillen" korrekt heißen muss „Von wenigen Ausnahmen abgesehen können fast alle Frauen stillen, wenn sie stillen wollen und die richtigen Informationen und kompetente Unterstützung erhalten". In einer Situation, in der das Stillen bzw. die Ernährung mit der Milch der Mutter nicht möglich ist, wäre es optimal, wenn genügend Spendermilch zur Verfügung stünde, doch dem ist nicht so. Künstliche Säuglingsnahrung hat in bestimmten Fällen ihre Berechtigung, doch es ist sicher nicht in Ordnung, dass dieser Ersatz als „gleichwertig" oder sogar „überlegen" hingestellt und die Nachteile verschwiegen oder beschönigt werden. Ich habe den Beitrag gestern Abend im Fernsehen, der wohl diesen „Sturm der Entrüstung" ausgelöst hat auch gesehen und das, was dort berichtet wurde ist für Menschen, die sich mit dem Stillen und der Säuglingsernährung beschäftigt haben, nichts Neues gewesen und stimmt so. Dass dies von manchen Kreisen gerne anders interpretiert wird ist genau so eine Augenwischerei wie der Spruch „Mein Urgroßvater hat jeden Tag drei Schachteln Zigaretten geraucht und eine Flasche Whisky getrunken und ist mit 90 beim Fahrradfahren vom Blitz getroffen worden". Dieser Einzelfall - der unbestritten existiert - belegt nicht, dass Rauchen nicht gesundheitsschädlich ist. Sicher stirbt nicht jedes Kind, das nicht gestillt wird und selbstverständlich entwickelt nicht jeder Mensch, der nicht gestillt wurde im späteren Leben Allergien oder Diabetes oder Morbus Crohn, aber: Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass diese Risiken deutlich erhöht sind und dass auch die Kindersterblichkeit bei nicht gestillten Kindern in der westlichen Welt größer ist, als bei gestillten Kindern ist durch zahlreiche Studien hinreichend belegt. Wenn Sie dazu Fakten und Zahlen haben mögen, dann lesen Sie doch bitte den Artikel „Stillen - immer noch das Beste?!" von Denise Both, IBCLC, der in „Laktation und Stillen" 4/2002 erschienen ist. Sie können den Text unter http://www.stillen.org/docs/ls-4_2002-stillen-immer-noch-das-beste.pdf nachlesen. Dort finden Sie auch Quellenangaben zu den Studien, die diese Aussagen belegen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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