Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Eure Meinungen zum Beifüttern...

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Frage: Eure Meinungen zum Beifüttern...

Mitglied inaktiv

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Hallo @all, meine Tochter ist jetzt 5 einhalb Monate. Bisher habe ich voll gestillt was auch sehr gut klappt. Trotzdem möchte ich ihr mal etwas anderes anbieten da ich den Eindruck habe das sie sich sehr dafür interessiert was ich mit dem Essen anstelle. Sie greift auch schon mal ins Besteck, beobachtet mich genau beim Essen und fängt an zu schmatzen. Nicht das ich jetzt unbedingt abstillen möchte, aber ich möchte es einfach mal probieren ohne Anspruch auf Gelingen. Allerdings finde ich diese ganze Breivielfalt und Fütterempfehlungen sehr verwirrend. Laut meinem Kinderarzt könnte ich mit einem Brei pro Tag anfangen, jede Zutat 1 Woche ausprobieren und jeden Monat eine weitere Breimahlzeit hinzufügen (Wie ich in anderen Berichten gelesen habe eine gängige Empfehlung). Da mein Mann diesen Part des Fütterns erstmal übernehmen soll und er erst ab 19.00 Uhr die nötige Zeit hat, würden wir abends mit der ersten Malzeit beginnen. Ich hatte da so an ungesalzene, zerdrückte Kartoffel mit etwas Muttermilch gemischt gedacht, ist das geeignet? (Ich möchte wenn möglich selbst kochen da wir einen Garten haben) Stillen soll zunächst aber Hautnahrungsquelle bleiben Leider betrachte ich das Ganze noch etwas mit gemischten Gefühlen, da wir unsere gemeinsamen Still „Sitzungen“ sehr genießen. Auf der anderen Seite würde sich für mich ein kleiner Freiraum ergeben den ich für meinen, inzwischen seit über einem Jahr sehr vernachlässigten, Sport oder für anderes nutzen könnte. Soll heißen, dass ich irgendwie hin und her gerissen bin und nicht weiß ob ich´s richtig mache. Wie sind eure Erfahrungen? Freundliche Grüße Loena


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Loena, diesen Zwiespalt kennen sicher viele Mütter und die Verwirrung über die endlos langen Regale voll mit verschiedensten Breien, Gläschen und neuerdings sogar Kartoffelbreipulver und Fruchtmuspulver kann ich nur zu gut nachvollziehen. Selbstverständlich kann ein Baby als erste Beikost Kartoffel erhalten, gerade mit etwas Muttermilch zu Kartoffelbrei verrührt mögen das viele Babys recht gerne, aber auch ein Stück gekochte Kartoffel zum Selberessen kommt bei vielen Kindern gut an. Bei der Beikost geht es ja zunächst nicht um das Ersetzen einer Stillmahlzeit, wie es leider immer noch in vielen Büchern und Broschüren steht, sondern um die ergänzende Fütterung. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr und wie oben schon gesagt, kann und soll das Kind weiterhin nach Bedarf gestillt werden, gleich wie alt es ist und wieviel Beikost es bereits bekommt. Gerade bei einem allergiegefährdeten Kind ist es sinnvoll, dem Kind Zeit zu geben und auf Nahrungsmittel wie Kuhmilch, Ei, Fisch, Soja, Schweinefleisch, Beeren und Zitrufrüchte und Weizen bis zum ersten Geburtstag zu verzichten. Viele Tipps über das Was - Wann und Wie der Beikost und einige Rezepte zum Selberkochen finden Sie in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung" der La Leche Liga, das Sie bei der LLL oder jeder LLL-Stillberaterin bestellen können. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" jetzt „Wirbelwind" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Der „Wirbelwind" kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (Wirbelwind Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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hallo, danke für deine antwort zu meiner frage. ich habe übrigens eine pille ohne östrogene, dass heißt es gehen keine hormone in die muttermilch über. möchtest du meine meinung hören zu deiner Frage? also ich würde nicht gleich mit kartoffeln anfangen, kann sein das das für so ein kleines bäuchlein zu schwer ist. meine mutter (mutter von vier kindern, abe nur jeweils zwei monate gestillt, weil man das so machte)hat mir geraten mit karotten anzufangen. fein gekocht und püriert. davon ein paar Löffelchen vor dem stillen geben, dass sich das kinderbäuchlein daran gewöhnt. meine tochter interessiert sich übrigens jetzt schon für das essen was sich mama in den mund schiebt, da ich zwecks zeitmangel manchmal auch während dem essen stille. sie kaut in der letzten zeit gerne auf dem plastiklöffel herum und versucht schon ihn selbst in den mund zu schieben wenn ich ihn ihr die hand gebe. würde auch schon gerne mit biekost anfangen, aber muss mich wohl noch etwas gedulden, da die kleine wie gesagt erst drei monate ist. gruß nadine


Mitglied inaktiv

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"mit karotten anzufangen. fein gekocht und püriert" Was bedeutet den "fein" gekocht?


Mitglied inaktiv

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Hallo! Also, eigentlich fangen alle erst mit Gemüse oder Obst an und die Kartoffen (ist ja ein Stärkeprodukt) kommen später dazu. Laurin findet essen vom Löffel und trinken aus dem Glas ganz toll und ich koche auch selber. Wir haben erst Apfel und Banane, dann kommen Kürbis und Pastinake. Später die Kartoffel oder getreide (glutenfrei) und dann fleisch und Öl. Wenn du mehr wissen willst: Hofmannbu@compuserve.de Ich war zur Beratung, da Laurin Hautprobleme hat und fühl mich ganz "fit". Rezepte habe ich auch. LG IRIS


Mitglied inaktiv

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Ich würde auch mit Gemüse anfangen, Karotte, Kürbis und Pastinake sind die Anfangs-Klassiker. Nach einer Woche mal Kartoffel dazu und gucken, wie es so läuft. Natürlich kannst du damit auch abends anfangen. Was das Ersetzen der Mahlzeiten betrifft, kommt es darauf an, wie lange du stillen möchtest. Willst du innerhalb des ersten Jahres abstillen, ist es sinnvoll, Mahlzeiten klassisch nach Plan zu ersetzen. Willst du so lange stillen wie dein Kind möchte (also über den 1. Geburtstag hinaus), dann brauchst du dir darüber keine Gedanken zu machen und einfach Beikost und stillen kombinieren, wie dein Kind es möchte. LG


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