Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

eßprobleme

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Frage: eßprobleme

Mitglied inaktiv

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Hallo Mein Sohn Leon wird bald 9 Monate alt und wird immer noch nach Bedarf gestillt. Beikost füttere ich ihm seit er 5 1/2 Monate alt ist, das klappt aber immer noch nicht wirklich gut! Er braucht ständig etwas zum spielen in der Hand, das ihn ablenkt, erst dann macht er seinen Mund auf und isst ein paar Bissen. Ohne ein Spielzeug in der Hand geht gar nichts!!!! Wenn er nichts zum ablenken hat und selber kleine Stückchen zum Essen aufnehmen kann, dann isst er das, aber sobald ich mit dem Löffel komme, presst er den Mund zu und verweigert. Der Essensplan: (HA-Nahrung) vormittags: Obst-Getreide-Brei mittags: Gemüse (mag er gar nicht gern) nachmittags: Obst abends: Getreidebrei nachts: alle 3 Stunden die Brust!!!!! er isst meistens ein halbes Gläschen (ca. 80 g) dann will er immer wieder die Brust. Ich möchte nun aber wirklich langsam abstillen, was kann und soll ich tun????? Wenn ich ihm die Flasche gebe, trinkt er höchsten 30-40 ml, dann wird es ihm wieder zu blöd, er verweigert und will die Brust. Ich weiss, es wäre das beste, wenn sich die Kinder selber absillen könnten, aber ich möchte nun wirklich aufhören. Bitte geben sie mir einen Ratschlag! Danke im voraus Carmen


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Carmen, wenn ich das so lese, dann klingt es so, als ob Sie schon seit langem sehr viel Energie darauf verwenden, das Kind zum Essen zu bringen. Und genau das ist der Punkt: Ein Kind mag nicht zum Essen gedrängt werden und je mehr Druck Sie ausüben und um so mehr Strategien Sie sich überlegen, dass das Kind nun doch ENDLICH isst, um so mehr wird das Kind versuchen, diesem Druck auszuweichen und macht den Mund zu. Sie werden das jetzt wahrscheinlich nicht so gerne hören: Schalten Sie einige Gänge zurück und hören Sie auf, das Kind zum Essen drängen oder überlisten zu wollen. Lassen Sie Ihr Kind entscheiden, wie viel oder wenig es essen will, aber machen Sie nicht mehr all diese Klimmzüge, damit das Kind isst. Lassen Sie das Thema Essen nicht mehr Ihren ganzen Alltag beherrschen. Erst wenn Ihr Kind spürt „Ich werde nicht mehr gezwungen", wird es auch gerne essen. Auch wenn es schwerfällt: Je entspannter ihr dem Essverhalten eures Kindes gegenüberstehen könnt, um so besser. Versuchen Sie Ihrem Baby auch einmal fingergerechte Nahrung zum Selberessen anzubieten. Es gibt Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lassen Sie Ihr Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch Brot kann ab acht Monaten angeboten werden. Setzen Sie auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. Vielleicht lesen Sie einmal das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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