Sonne22
Hallo! Ich habe eine Frage zur Ernährung in der Stillzeit. Ich habe meine Tochter die ersten 5 Monate voll gestillt. Dann kam 1 mal am Tag eine Flaschennahrung hinzu und ab dem 6. Monat die Mittagsmahlzeit, etc. . Inzwischen habe ich sie abgestillt (sie ist jetzt 11 Monate). Ich mache mir Sorgen, dass ich mich nicht ausgewogen genug ernährt habe in der Stillzeit. Anfangs hat meine Tochter sehr vieles nicht vertragen (z.B. Körnerbrot, Citrus-Früchte, Kohl, Rohkostsalat etc.); sie hatte starke Probleme mit Blähungen. Mir ging es auch nicht so gut (ich hatte Probleme mit Hautausschlag), die ersten Wochen waren ziemlich anstrengend, wir mussten uns also ersteinmal aneinander gewöhnen, etc.. In den ersten 2-3 Monaten habe ich mich daher nicht wirklich ausgewogen ernährt. Mein Hauptnahrungsmittel war Graubrot mit Käse, Milch und Joghurt. Es gab oft schnelle Gerichte mit Reis oder Nudeln oder ich habe auch desöfteren auf Fertiggerichte wie Pizza etc. zurückgegriffen. In dieser Zeit habe ich wirklich wenig Obst und Gemüse gegessen. Anschließend wurde es besser. Ab dann habe ich insgesamt gesehen schon von allem etwas gegessen (Milch, Milchprodukte, Gemüse, Obst, Fleisch, jodiertes speisesalz etc.). Lediglich Fisch habe ich nicht sehr oft gegessen, vielleicht 1-2 mal im Monat. Ab und zu kam auch mal ein Fertiggericht auf den Tisch. Pro Woche habe ich ca. 3 mal Obst oder Gemüse gegessen, jedoch nicht täglich. Zudem habe ich keine Nahrungsergänzungsmittel (wie Folsäure oder Jod) genommen. Ich mache mir nun Sorgen um die Entwicklung meiner Tochter und ob ich ihr damit nachhaltig geschadet haben kann. Eigentlich entwickelt sie sich recht gut, ist motorisch sehr fit, ist sehr aufmerksam, ausgeglichen etc. Wie würde sich ein Mangel bei ihr überhaupt bemerkbar machen? Man sagt ja, dass gerade Folsäure und Jod sehr wichtig für die Entwicklung sind. Was meinen Sie, muss ich mir Sorgen machen? Ach ja, vor und während der Schwangerschaft habe ich regelmäßig etwas eingenommen: erst folio forte und später centrum materna. Habe ich vielleicht dadurch auch meine Vitamin- bzw. Folsäure/Jodspeicher auffüllen können für die Stillzeit? Ist es so, dass zunächst das Kind über die Muttermilch mit Nährstoffen versorgt wird und dann erst ich? D.h. falls ich mich nicht ausgewogen genug ernährt habe, würde zunächst erst meine Tochter versorgt und ich bekäme erst einen Mangel? Ich hatte ja erwähnt, dass ich Probleme mit Hautausschlag hatte (sah aus wie eine Nesselsucht, juckte fürchterlich); die Ärzte waren ratlos woher er kommt, sie vermuten wg der Hormonumstellung; erstmalig trat er ca 1 Woche nach der Geburt auf; blieb für ca. 10 Tage; nach 2 Monaten kam er dann noch mal für ca. 1-2 Wochen. Kann dies vielleicht auch eine Reaktion auf einen Mangel gewesen sein? Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen. Ich bin zurzeit ein wenig verunsichert, da mir eine Freundin kürzlich erzählt hat, wie wichtig es doch sei Folsäure- und Jod-Tabletten in der stillzeit weiter einzunehmen. Muss man das? Liebe Grüße
Liebe Sonne22, wie schön, dass ich Sie beruhigen darf. Der Hautausschlag kam sicherlich nicht von zu schlechter Ernährung, so schnell geht das nicht! Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur eine Ausnahme, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen. Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie weder kurz vor dem Hungertod standen, noch sich streng vegan ernährt hatten oder gar an Hyperlipoproteinämie litten. Laut Lawrence und Lawrence „Breastfeeding: A guide for the medical profession” wirkt sich eine Supplementation von Folsäure bei gut ernährten Frauen nicht auf den Folsäure Spiegel in der Milch aus. Lediglich bei Frauen, die mangelernährt sind, lässt sich der Folsäuregehalt der Muttermilch durch die zusätzliche Gabe beeinflussen. Da Sie ja während der Schwangerschaft ausreichend versorgt waren (auch mit Jod), brauchen Sie keine Angst zu haben, dass Ihr Baby mangelversorgt war. Ich hoffe, ich konnte Ihnen Ihre Angst nehmen, die sicherlich unbegründet ist. Ganz llliebe Grüße Biggi
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