Frage: Ernährung der Mutter...

Liebe Biggi! Sicherlich wurden meine Fragen schon oft gestellt, hoffe trotzdem eine Antwort zu erhalten ;-). Auf was muss ich denn eigentlich bei meiner Ernährung während des Stillens achten??? Im Krankenhaus wurde ich mit einer Liste entlassen, was ich alles NICHT essen soll (regelrecht Diät, finde ich *gg*). Meine Hebamme andererseits meinte, ich könne ALLES essen (mit der Begründung: "Kinder, die Kuhmilch bekommen, werden wund und bekommen auch Blähungen, obwohl die Kuh nur Gras isst"). Weiss jetzt nicht, auf was ich achten soll... Gibt es bestimmtes Obst und Gemüse (es heisst ja i.A., keine Zwiebeln, Kohl... oder keine Nektarinen, Orangen etc.), was man meiden soll? Ist es sinnvoll ein "Vitaminpräperat" oder ähnliches einzunehmen (z.B. "Neovin" von milupa)? Außerdem wollte ich noch fragen, ob es eine "Zeitbegrenzung" der Stillzeit gibt?! Meine Hebamme meinte das Stillen solle höchstens 45 min dauern... Bei mir dauert es aber oft länger - das ist doch o.k., oder? Übrigens: mein Sohn ist jetzt 26 Tage alt! Vielen Dank für eine Antwort! LG Tanja

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 15:15



Antwort auf: Ernährung der Mutter...

? Liebe Tanja, Es gibt keine allgemeingültige „Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muß weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können - auch Schokolade und stark gewürzte Speisen - ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei Ihnen Blähungen hervorrufen auch bei Ihrem Kind zu Blähungen führen können. Manche Babys haben Blähungen oder Koliken, ganz gleich, was ihre Mutter isst oder nicht isst. Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich und prophylaktische Enthaltsamkeit ist sicher nicht erforderlich. Bei einer ausgewogenen Ernährung sind Vitamin- oder Mineralstoffpräparate in der Stillzeit nicht erforderlich und wenn überhaupt, sollten solche Präparate nur bei nachgewiesenem Mangel gezielt eingesetzt werden. Bei der Frage „wie lange dauert eine Stillmahlzeit" gibt es keine allgemeingültige Antwort. Es muss das Saugverhalten des Kindes und sein Gedeihen betrachtet werden. Manche Kinder sind sehr „rationell" und schnell fertig, andere sind kleine Genießer, die etwas länger brauchen. Gerade bei einem sehr jungen Baby kann das Stillen noch relativ lange dauern, mit zunehmendem Alter werden die Zeiten meist kürzer. Am besten besuchst Du einmal eine Stillgruppe, dort gibt es dann eine Stillberaterin, die sich anschauen kann, wie dein Baby trinkt und dir dann - bei Bedarf - gezielte Tipps geben kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 16.07.2002



Antwort auf: Ernährung der Mutter...

hallo tanja ich bin nun mami von 2 kindern. dominik der 7jährig ist und nicht gestillt wurde und justin bald 9mt. alt der bis anhin gestillt ist. beim ersten könnte ich praktisch wirklich nichts essen ohne das es bei ihm zu irgendwelche reaktionen kam und nun beim justin habe ich einfach alles ausprobiert in massen. auch ich habe so eine liste mitbekommen (jedoch nicht von einer stillberaterin sondern von der krankenschwester auf der wöchnerinnenstation). die stillberaterin im krankenhaus meinte aber ich dürfe eigentlich alles essen einfach die "treibenden" sachen wie kohl und zitrusfrüchte in massen. eine gesunde und ausgewogene ernährung ist massgebend (also von a bis z) und erreicht das du und vorallem dein stillkind optimal versorgt sind. zusätzlich kommen vielleicht auch bei dir nun in der stillzeit die "gelüste" auf bestimmte sachen. bei mir wars am anfang bis 3mt. nach der geburt heiss und innige lust auf erdnüsschen. ich konnte beim kleien keinerlei reaktionen darauf feststellen aussert das mein (!) gewicht wieder stieg aber er dafür eine super verdauung aufzuweisen schien. was allerdings zur eine veränderung im mumilch-geschmack führen könnte sind frische spargeln (gibts ja jetzt nicht mehr wirklich). anscheinend riecht sie dann anderst...so leicht säuerlich. leider hab ich damit noch keine erfahrungen gemacht weil ich sie nicht wirklich gern habe aussert die aus den dosen. das einzige was ich bemerkt habe das die milch etwas reduzieren (sprich die milchbildung hemmen könnte) sind rosmarin und thymian sowohl als auch pfefferminze. keines der 3 durfte ich konsumieren ohne nachwirkungen davon zu ziehen. weder als bonbons, kaugummis noch als gewürz im allgemeinem. im übrigen was das stillen anbelangt: willst du nach bedarf stillen oder nach prinzip? nach bedarf wäre dich voll und ganz dem wunsch deines sohnes zu richten (häufigkeit und länge) oder nach prinzip welches auch ich zu wieder finde (punktgenaue stillzeitabstand und auch eben länge)? ich habe bis anhin nach bedarf gestillt und hatte und habe bis anhin nie problem mit unserem kleinen. vielleicht hilft dir das auch etwas weiter in der entscheidung: wir essen ja auch nicht nach buch (also mit festgelegter uhr wann die essenszeit ist und wie lange sie andauern darf) sondern eher auf die familie abgestimmt. mal früher mal später...auch häufig zwischen druch...je nach hunger und aktivität. ich denke aber biggi wierd dir ganz ganz sicher noch kompetenter weiterhelfen können liebe grüsse aus der schweiz jessy

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 16:03



Antwort auf: Ernährung der Mutter...

Ich stille nach Bedarf, obwohl meine Hebamme meinte, ich solle alle 2 Stunden stillen (weil ich mir die Brustwarzen sonst kaputtmachen würde - aber damit habe ich bis jetzt KEINERLEI Probleme!). Tanja

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 19:32



Antwort auf: Ernährung der Mutter...

liebe tanja wunderbar! mach es einfach nach deinem "gut-düncken" sorry...wohl doch eher nur in der schweiz verständlich was das heissen soll. also übersetzung wie folgt: nach deinem ermessen.. deine mutterinstikte werden dich schon auf dem richtigen wege leiten. und eben....unsere liebe biggi hats voll im griff und hat auch schon mir viele male helfen können, also keine bange...sie wird ganz sicher auch dir mit all ihrem wissen kompetent zur seite stehen.. liebe grüsse aus der schweiz jessy

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 21:19



Antwort auf: Ernährung der Mutter...

Vielen Dank! Habe übrigens schon herausgefunden, dass es bei uns am Ort eine Stillgruppe gibt! LG Tanja

Mitglied inaktiv - 16.07.2002, 09:37



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