Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Erfahrungen mit Milchpumpen??

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Erfahrungen mit Milchpumpen??

Mitglied inaktiv

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Hallo in die Runde, habe mich vom SWN-Forum hier "eingeschlichen" und hab ein paar Fragen: Hat jemand Erfahrungen mit Milchpumpen? Wenn ja, welche könnt Ihr empfehlen? Und wieviel "Vorlauf" brauche ich, um den Vorrat für ca. 1 Tag anzulegen? Wie bewahre ich MuMi am besten auf? Danke für Eure Hilfe! Liebe Grüße Johanna (28. SSW)


Biggi Welter

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? Liebe Johanna, Welche Pumpe empfehlenswert ist, hängt davon ab, wie oft und zu welchem Zweck die Pumpe benötigt wird. Für ein gelegentliches Abpumpen, weil die Frau zum Beispiel ein oder zwei Mal die Woche ein paar Stunden von ihrem Kind getrennt ist, kann eine Handpumpe absolut ausreichen (hier empfehlen sich die Modelle von Ameda und Medela, die etwa 25,00 € kosten oder auch die Avent Isis, um die 50,00 €). Bitte niemals die Modelle mit Gummiball verwenden. Es gibt aber auch Frauen, die Vollzeit arbeiten, ihr Baby ausschließlich mit Muttermilch ernähren und immer nur eine Handpumpe verwenden. Will die Frau häufiger und regelmäßig abpumpen, ist eine elektrische Pumpe anzuraten. Da gibt es unterschiedliche Modelle. Bei den Pumpen, die sowohl am Netz als auch mit Batterie betrieben werden können, habe ich gute Erfahrungen mit der MiniElectricPlus von Medela und der Lactaline, das ist die Pumpe in dem „Stilset mobil" von Ameda (jeweils um die 110,00 €) gemacht. Mit diesen beiden Pumpen ist es auch möglich ein Doppelpumpset zu verwenden. Von Medela gibt es dann noch die PumpInStyle, das ist eine größere Pumpe für den Privatgebrauch, die allerdings schon etwa 260,00 € kostet. Die großen, vollautomatischen Kolbenpumpen, die vor allem in den Kliniken verwendet werden und auch im Verleih erhältlich sind kosten zwischen 500 und 1500 € (im Verleih um die 1,50 €/Tag) und sind vor allem dann angesagt, wenn eine Frau die Milchproduktion mit der Pumpe aufbauen und über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten muss (z.B. nach einer Frühgeburt). Das Zubehör muss bei einer Mietpumpe immer gekauft werden, dabei ist es sinnvoll sich gleich das Zubehör zum Doppelpumpen anzuschaffen. Bei einer medizinischen Indikation kann der Frauenarzt oder Kinderarzt ein Rezept für eine Pumpe + Zubehör ausstellen, dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Miete und das Zubehör. Berufstätigkeit zählt nicht als Indikation. Generell habe ich bei den elektrischen Pumpen die besten Erfahrungen mit den Firmen Ameda und Medela gemacht. Die Avent-Isis wird von den meisten Frauen auch als sehr angenehm empfunden, ist aber relativ teuer für eine Handpumpe, eventuell gibt es sie aber auch gebraucht. In jedem Fall solltest Du dich von einer Stillberaterin in Bezug auf die Verwendung und Anwendung der Pumpe beraten lassen, denn Abpumpen ist nicht einfach „Pumpe dran und los". Es sollte eigentlich keine Frau eine Milchpumpe in die Hand bekommen ohne ausführliche Abpumpberatung. In den ersten sechs Wochen sollte nach Möglichkeit die Flasche vermieden werden. Kind und Mutter sollten Zeit haben, sich aneinander zu gewöhnen, das Stillen zu lernen und die Stillbeziehung sollte sich einspielen können. Danach ist das Risiko der Saugverwirrung geringer, wenn auch niemals ganz ausgeschlossen. Alternativ zur Flasche bietet sich der Becher an. Mit der richtigen Technik ist die Becherfütterung nicht aufwändiger als Flasche geben. Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel „Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten" abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen und auch unterschiedlich oft. Bei Babys, die regelmäßig abgepumpte Milch bekommen, lässt sich allmählich ein Erfahrungswert erkennen, doch auch der ist immer nur ein Anhaltspunkt. Deshalb hat es sich bewährt, die Milch in kleinen Mengen aufzubewahren, da kleine Mengen (50 bis 100 ml) rasch aufgetaut und erwärmt sind und nicht so viel übrig bleibt, was dann weggeworfen werden muss. DEN idealen Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Letztlich muss jede Frau ausprobieren, was bei ihr am besten funktioniert. Durch das Pumpen wird dem Kind nichts weggenommen, sondern die Milchmenge insgesamt erhöht. Deshalb solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat und verursachen in der Regel keine Probleme mit einer zu starken Erhöhung der Milchmenge. Falls Du außer Haus arbeitest, kannst Du natürlich während deiner Arbeitszeit mehr als nur 30 ml abpumpen und die Milch dann aufbewahren, so dass sie an deinem nächsten Arbeitstag gegeben wird. Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben und wünsche dir eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo, ich habe die Avent Isis von meiner Hebamme empfohlen bekommen und bin mit dieser Milchpumpe super zufrieden. Ich hab aber schon ein wenig üben müssen, damit "da was rauskommt" :-)) LG Lony


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Hallo Johanna, habe auch die ISIS von Avent und bin sehr zufrieden. Für einen Tag solltest Du wissen wie oft Dein Kind trinkt und wieviel. Wenn Du jeden Tag ca. 30ml abpumpst, am besten nach dem stillen jeweils ein paar ml und dann einfrierst bekommst Du schnell einen Vorrat. Mit dem pumpen klappt es von mal zu mal besser. Am Anfang war ich enttäuscht über die geringe Milch-Ausbeute in einer halben Stunde Pumpzeit. Mittlerweile pumpe ich aber ca. 240-260 ml in 20-30min. ab und friere das auf 4 Beutel verteilt ein. Pro Mahlzeit bekommt mein Sohn dann wenn ich mal nicht da bin ein bis zwei Beutel je nach Bedarf. Viel Geduld beim pumpen Gruß Birgit


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Hallo, Birgit - auch an Biggi, nimmst du die Beutel vom Hersteller oder gehen auch normale Gefrierbeutel? Ciao, Melli


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Hallo Melli, ich nehme Beutel von Aveda, normale Beutel gehen glaube ich auch, aber die sind viel zu groß, da hast Du dann gerade mal ´ne Bodendecke drin. Gruß Birgit


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