Frage: eingefrorene Muttermilch

Hallo, ich habe beschlossen, mit dem Stillen nun aufzuhören und gebe meinem Sohn daher nun (6,5 Mon.) eingefrorene Muttermilch. Ich habe schon des öfteren gelesen, dass sich der Geschmack verändert. Ich finde aber außerdem, dass sie sehr "seifig" riecht, und schmecken tut sie genauso, wie sie riecht.. Kann ich sie meinem Sohn denn bedenkenlos geben? Ich habe seit seiner Geburt immer wieder etwas eingefroren, sie ist also ein halbes Jahr im Gefrierschrank. Er nimmt sie, ohne zu meckern oder das Gesicht zu verziehen (bei Fencheltee zum Beispiel macht er das, den mag er nämlich gar nicht). Aber woran kann ich erkennen, ob sie evt. schlecht ist? Wenn ich nicht schon gewusst hätte, dass es normal ist, dass sich der Geschmack verändert, hätte ich sie schon längst weggeschüttet.. Danke und liebe Grüße!

von Leons_Mama am 30.07.2012, 12:51



Antwort auf: eingefrorene Muttermilch

Liebe Leons_Mama, deine Beobachtung ist leider gar nicht so selten und es ist sicher kein „Spezialproblem" sondern kommt einigermaßen häufig vor. Es gibt einige Erklärungsversuche für das Phänomen der „seifigen" Milch, doch eine letztendlich sichere Erklärung gibt es bisher noch nicht. Das einzige was wohl feststeht ist, dass sich die Milchfette aus noch nicht richtig geklärten Gründen verändern und die Milch dann seifig schmeckt und riecht. Diese Milch ist nicht verdorben im eigentlichen Sinne und es gibt Babys, die diese Milch trinken, während andere Kinder sie (verständlicherweise) strikt ablehnen. Seltsamerweise ist nicht immer alle Milch der gleichen Frau (trotz gleicher Behandlung) betroffen. Auch dafür gibt es noch keine Erklärung. Aus der Erfahrung weiß man, dass der geschmacklichen Veränderung durch kurzes Erhitzen der Milch (ähnlich wie beim Pasteurisieren) entgegengewirkt werden kann. Das „Abkochen" der Milch kann eine Alternative sein, wenn die Mutter auf das Abpumpen und Aufbewahren angewiesen ist (z.B. wegen Berufstätigkeit). Die so behandelte Milch ist immer noch besser als künstliche Säuglingsnahrung, allerdings gehen der Großteil der Immunstoffe leider verloren. Ich hoffe, deine Frage einigermaßen beantwortet zu haben. Ruth Lawrence, MD, beschäftigt sich in einem Kapitel ihres Buches „Breastfeeding: A guide for the medical profession" auch mit diesem Phänomen, aber auch dort finden sich keine endgültigen Erklärungen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.07.2012