Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einfrieren

Frage: Einfrieren

Liebelein1986

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Liebe Frau Welter, gerne würde ich mir einen Vorrat an Muttermilch anlegen. Dafür würde ich jetzt damit anfangen Muttermilch einzufrieren. In 3-4 Monaten wenn ich abgestillt habe, möchte ich darauf zurück greifen und meiner Tochter dann die eingefroren Muttermilch geben. Macht das sind oder verliert die Muttermilch ihre Eigenschaften wenn sie eingefroren und aufgetaut wird? Und was halten sie davon Gefrierbeutel zum einfrieren zu nehmen? Oder sind kleine Becher besser? LG


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Liebelein1986, gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmem Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebensmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Sie Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren wollen, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Sie können Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei sollten Sie beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Abgepumpte Milch kann unbesorgt gegeben werden, allerdings ist Milch direkt aus der Brust tatsächlich noch besser. Re: Muttermilch abpumpen und aufbewahren Liebe Glückskex, beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben, wenn sie mal weniger warm ist, kann sie gegeben werden, aber nicht wärmer. Wenn Milch für ein voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Ich würde niemals eine Frau „runtermachen", wenn Sie abpumpt und Flasche gibt. Diese Entscheidung muss jede Frau für sich und ihr Baby selbst treffen und es kann eine Vielzahl von Gründen geben, warum eine Frau sich für das Abpumpen entscheidet. Allerdings stimmt es, dass das direkte Stillen an der Brust vorzuziehen ist. Die WHO und UNICEF listen eine klare Rangfolge der verschiedenen Ernährungsformen für Säuglinge auf: 1. direktes Stillen des Kindes durch die Mutter 2. abgepumpte Milch der eigenen Mutter 3. abgepumpte Milch einer Spenderin 4. künstliche Säuglingsnahrung Wie kommt es dazu, dass das direkte Stillen an der Brust zu bevorzugen ist? Dafür gibt es mehrere Gründe, von denen ich hier auf zwei eingehen will. Zum einen ist es, dass tatsächlich die Zusammensetzung der Muttermilch unterschiedlich ist, je nachdem, ob das Kind direkt an der Brust gestillt wird oder die Muttermilch abgepumpt wird. So besteht zum Beispiel ein Unterschied in der Immunantwort der Brust auf Keime. Trinkt das Kind direkt an der Brust, so kommt die Brust mit der Keimflora im Mund des Kindes in direkten Kontakt und die Antikörperbildung wird entsprechend angeregt. Auch der Fettgehalt der Milch wird mit durch das Trinkverhalten des Kindes beeinflusst. Der zweite Punkt betrifft das Saugen. Das direkte Saugen an der Brust erfordert ganze andere Muskelarbeit und ein ganz anderes Zusammenspiel der Gesichtsmuskulatur als das Trinken aus einer Flasche. So kommt es, dass die Ausbildung der Muskeln durch das Stillen optimal gefördert wird, das Gleiche gilt für den Kiefer. Stillen hat so einen ungeheuren Einfluss auch auf die spätere Sprachentwicklung. Wenn Sie so wollen, ist die Muttermilch direkt von der Brust bzw. das direkte Stillen tatsächlich „gesünder". LLLiebe Grüße Biggi


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